von Michael Mingers und André Frenzer
Ringbote: Hallo Michael! Meinen herzlichsten Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst! Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es stressige Zeiten für dich sind, daher halte ich mich kurz. Erzähle uns doch ein wenig darüber, wie der Kontakt mit „Gale Force Nine“ zustande gekommen ist. Wie sind sie auf „Ulisses Spiele“ gestoßen?
Michael Mingers: Wir sind ja schon seit vielen Jahren Vertriebspartner von GF9 bzw. Battlefront. GF9 hatte dann den Deal mit Wizards of the Coast für die lokalisierten Versionen abgeschlossen und kam dann auf uns zu, ob wir nicht als Auftragsarbeiten übersetzen, layouten und verkaufen könnten. Das haben wir dann nach Rücksprache mit unserem Partner für Pathfinder (Paizo) auch gerne angenommen.
RB: Wie sieht der aktuelle Produktplan für die deutsche Ausgabe von „Dungeons and Dragons“ aus? Wann dürfen wir mit den ersten Veröffentlichungen rechnen?
MM: Das Spielerhandbuch sollte bereits Ende April, Anfang Mai erscheinen können. Monsterhandbuch und Spielleiterhandbuch sowie Starterbox und die Spruchkarten für alle Klassen dann bis Juli / August.
RB: Plant ihr auch die bereits auf englisch erschienenen, etwas älteren Kampagnen wie „Tyranny of Dragons“ oder „Out of the Abyss“ ebenfalls noch ins Deutsche zu übersetzen? Oder orientiert ihr euch nach den Regelwerken eher am aktuellen Output der Wizards of the Coast?
MM: Wir haben aktuell keinen Einfluss darauf, wann welche Produkte erscheinen. GF9 ist der Lizenznehmer und gibt nur Aufträge an uns, wann wir welches Produkt übersetzen sollen. Da sich GF9 auch um den Druck kümmert, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, wann welche Produkte auf Deutsch in den Verkauf gehen werden.
RB: Bleibt natürlich noch die unangenehme Frage nach dem Preis: Kannst du bereits abschätzen, zu welchen Konditionen die deutschen Bücher auf dem Markt erscheinen werden?
MM: Die deutschen Produkte werden in EUR sehr nah am US-$ Preis der Originalausgaben liegen.
RB: Mit „Dungeons and Dragons“ taucht das nächste, rollenspielerische „Schwergewicht“ im Verlagsprogramm von „Ulisses Spiele“ auf. Mit „Pathfinder“ und „Das Schwarze Auge“ sind bereits zwei sehr publikationsgewaltige Linien in eurem Portfolio. Ist damit zu rechnen, dass „Dungeons and Dragons“ Ressourcen von den anderen Produktlinien beanspruchen wird?
MM: Tatsächlich nicht. Wir haben darauf geachtet, dass die Leute aus dem „Pathfinder“-Übersetzerteam auch weiter an „Pathfinder“ arbeiten können und es da wegen „D&D“ nicht zu weniger Publikationen kommt. Das wäre gerade bei unseren erfolgreichen Crowdfundings und dem kommenden „Starfinder“ auch sehr schwierig geworden. Für „D&D“ haben wir auf unseren bestehenden Freelancer-Pool zurückgegriffen und auch noch ein paar weitere engagierte Fans gewinnen können. Die haben auch alle über die vielen Monate dicht gehalten, weswegen ich mich noch mal besonders bei ihnen bedanken möchte! Die Redaktion von „Das Schwarze Auge“ ist ja sehr losgelöst von dem Verlagsbereich, der sich um die Übersetzungen kümmert, daher wird es da auch nicht zu Stolpersteinen kommen.
RB: Michael, vielen Dank für die Antworten!
MM: Vielen Dank für euer Interesse und viel Spaß beim Spielen und Lesen!