von Shadow

Eingesperrt in einem Keller kämpfen Maru und Kiruko gegen Menschenfresser, welche kurz davor sind, Kiruko in Einzelteile zu zerlegen. Durch eine überraschende Wendung entrinnen sie der Gefahr und stehen plötzlich vor Usami – dem Leiter der Forschungsinstitution persönlich. Für einen Moment haben sie Angst, nun selbst zu Opfern von Experimenten zu werden, doch stellt sich heraus, dass nicht alles ist, wie es scheint. Usami gibt den beiden eine beeindruckende Führung und äußert daraufhin eine außergewöhnliche Bitte, für die Maru seine besondere Fähigkeit benötigt.

Im Internat kommt es ebenfalls zu seltsamen Ereignissen. Mimihime findet heraus, dass außer ihr niemand das rätselhafte schwebende Wesen sieht. Jeder Schüler besitzt eine übernatürliche Gabe, doch wie Mimihime sind sich die meisten dem nicht bewusst. Tokio fühlt sich weiterhin krank und wird eines Tages plötzlich vom Unterricht befreit und fortgebracht. Ihre Mitschüler fragen sich, was mit ihr geschehen ist, erhalten darauf jedoch keine Antwort.

„Heavenly Delusion“ schafft es immer wieder, den Leser zu verblüffen. Die unerwarteten und häufig schockierenden Wendungen bleiben gut in Erinnerung. Wohl überlegte Formulierung und eine durchdachte Platzierung von Informationen wecken Neugierde, sorgen durchgehend für Spannung und führen den Leser geschickt in die Irre. So wurde auch sehr glaubwürdig dargestellt, wie in der Forschungseinrichtung furchtbare Menschenexperimente vonstattengehen, doch Maru und Kiruko finden heraus, was wirklich dahinter steckt. Spätestens als es bei der Demonstration gegen Menschenversuche zu einer Eskalation mit tödlichen Folgen kommt, wird klar, wie schnell man sich durch fehlerhafte Informationen in etwas hineinsteigern kann.

Wie im vorherigen Band endet die Geschichte erneut mit einem Cliffhanger, dessen Auflösung voraussichtlich wieder ein Jahr auf sich warten lässt. Interessanterweise bleiben die Ereignisse gut genug in Erinnerung, sodass man selbst nach dieser langen Wartezeit den Anschluss findet. Außerdem erhält man gleich zu Beginn des Mangas eine Übersicht zu den Charakteren. An sich sind diese überschaubar und durch markante Gesichtszüge gut voneinander zu unterscheiden, obwohl der Zeichenstil insgesamt eher einfach gehalten ist. Dies liegt jedoch vor allem an den nur sparsam verwendeten Schattierungen. Die Zeichnungen selbst sind sowohl bei den Figuren als auch den Hintergründen detailreich.

Leseprobe

Fazit: „Heavenly Delusion“ weiß erneut durch schockierende Wendungen zu überraschen. Schade ist nur, dass man voraussichtlich wieder ein Jahr auf die Fortsetzung warten muss.

Heavenly Delusion – Das verlorene Paradies 4
Manga
Masakazu Ishiguro
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-96433-445-9
192 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 10,00

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