von Daniel Pabst
Andrew MacLeans Comic-Held namens Norgal ist mit seinem Debüt „Head Lopper 1“ seit dem Jahre 2022 auch in Deutschland angekommen. Was hat man in den letzten Bänden nicht schon alles erlebt mit dieser Figur? Die Ideen scheinen MacLean jedoch noch lange nicht ausgegangen zu sein. In Band 4 ist die Heldengruppe mittlerweile auf eine stattliche Größe angewachsen. Da wären zum einen Norgal, der Schlächter, sowie seine stets nörgelnde Begleiterin Agatha, welche ein abgeschlagener Hexenkopf ist. Des Weiteren unterstützt ihn Lady Brishka, sowie der kleine Goat Graubart. Dieses Mal dreht sich auf den 220 Seiten alles um die Suche nach „Mulgrids Stiege“ – eine sagenumwogende Treppe zu der Allwissenheit. Was nur wird Norgal Mulgrid fragen wollen, wenn er die Treppe gefunden und erklommen hat?
Jedes Kapitel startet mit einem kleinen Auszug aus Mulgrids Aufzeichnungen der Wahrheit. Dadurch bekommt man einen weiteren Einblick in diese Comic-Welt und steigert zudem die Spannung, wer Mulgrid ist. Denn so viel kann bereits an dieser Stelle verraten werden: Mulgrid wird anders aussehen, als man ihn sich beim Lesen vorgestellt hat. Wie bereits in den vorherigen Bänden werden den Leserinnen und Lesern auch wieder erst im Laufe der Handlung Informationen über die Vergangenheit und die Mission offenbart. Mit dem Königssohn aus Arnak Pluth erhält das Team um Norgal zudem einen weiteren Gefährten. Kann diesem getraut werden? Warum schickt der Vater seinen Sohn mit auf diese gefährliche Mission?
In „Head Lopper 4: … und die Suche nach Mulgrids Stiege“ wird den Leserinnen und Lesern wieder viel geboten. Um den Hammer zu finden, muss in den Schlangenruinen mit Medusa verhandelt werden. Wobei ein Norgal nicht dafür bekannt ist, zu verhandeln. Wird er am Ende doch mit dem Schwert vorliebnehmen? Und für den Stein (dem sogenannten „martanischen Schlussstein“) müssen gigantische Spinnenwesen bezwungen werden. Bei all dem Chaos, treten dann noch dunkle Reiter auf, die Agatha entführen wollen. Der Auftraggeber dahinter ist kein Unbekannter. Hier verknüpft MacLean die Geschichte mit den Vorgängerbänden. Alte Verbündete, neue aber auch alte Widersacher – all das, was Fanherzen höher schlagen lässt.
Herausragend bleibt ein weiteres Mal der Zeichenstil und die Erzählweise von MacLean (Zeichnungen, Story, US-Lettering und Design). Die Farben von Jordie Bellaire sind erneut in knalligen Pastellfarben und sehr kontrastreich. Wer bisher diesen lebendigen Stil nicht gesehen hat, für den lohnt sich ein Blick in „Head Lopper 1“ auf jeden Fall (Vorsicht: Suchtgefahr). MacLean nutzt einen minimalistischen und markanten Stil, wodurch die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gelenkt wird. Vor allem die vielen Schwerthiebe und dazugehörigen Actionszenen unterhalten auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Abgerundet wird dieser Comic durch zwei Kurzgeschichten, die von John Arcudi stammen, gezeichnet von Andrew MacLean und James Harren (Farben von Dave Stewart), sowie zahlreichen ganzseitigen Covern und einem siebenseitigen Skizzenbuch. Mit dem Hardcover-Format reiht sich „Head Lopper 4: … und die Suche nach Mulgrids Stiege“ perfekt in die vorhandene Comic-Reihe. Leider wurde auf den Buchrücken dieses Comics der Text von „Head Lopper 3“ gedruckt. In Venoriah waren Norgal und Agatha nämlich bereits in Band 3 gewesen.
Fazit: Ganz im Sinne von Norgal, der kein Mann der großen Worte, sondern vielmehr der Taten ist, soll auch im Fazit zum vierten „Head Lopper“-Band aus der Feder von MacLean nicht viel hinzugefügt werden. Es macht einfach Spaß, der Geschichte auf ihren bunten, actionreichen Seiten zu folgen. Aus dem ungleichen Duo Norgal und Agatha ist eine Gruppe an Abenteurern geworden, die durch dick und dünn geht und bei der sich alle mögen, so wie sie sind. Abermals empfehlenswert!
Head Lopper 4: … und die Suche nach Mulgrids Stiege
Comic
Andrew MacLean, Jordie Bellaire
Cross Cult 2024
ISBN: 978-3-98666-478-7
220 S., Hardcover, deutsch
Preis: 25,00 EUR
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