von Markus Kolbeck

Der Horror-Manga ist im japanischen Original 2017 erschienen und auf Deutsch bei Carlsen Manga 2020 als Softcover. Er umfasst sage und schreibe 336 Seiten für die Geschichte und weitere zwölf Seiten für eine Carlsen-Manga-Checklist sowie Werbung. Er ist ganz (bis auf einen kurzen Mittelteil) in anspruchsvollen Schwarz-Weiß-Zeichnungen gehalten. Der Comic besteht aus zwölf Kapiteln. Die Lesedauer beträgt rund zwei Stunden.

Wer etwas zum Illustrator Gou Tanabe und zum Autor unheimlich-phantastischer Geschichten H. P. Lovecraft sowie der Leserichtung dieses Mangas erfahren will, der sei auf meine Rezension zum ersten Band dieser Ausgabe hingewiesen.

Inhalt

Die Grundzüge des zweiten Teils der Geschichte lautet wie folgt: Prof. Dyer ist mit seinem Assistenten Danforth in einem Flugzeug in die schwarzen Berge aufgebrochen, um Gedney, den Assistenten von Prof. Lake, zu suchen. Aus der Luft sehen sie eine gigantische Stadt, die in Ruinen liegt. Sie landen und erkunden die Ruine. Sie vermuten, dass die jüngsten Gebäude der Stadt 500.000 Jahre alt sind, wahrscheinlich aber viel älter. Nur: Zu dieser Zeit gab es noch keine Menschen! Wer hat dann die Stadt erbaut? In einem Turm stoßen sie auf einen Gang in die Tiefe. Sie folgen ihm und finden große Wandbilder, die die Geschichte der ehemaligen Bewohner vom Anbeginn bis zum Ende schildern. Sie finden schließlich Gedney und werden mit einem Grauen konfrontiert, das insbesondere für den Verstand von Danforth zu viel ist.

Kritik

Auch bei Band 2 fallen einem auf, wie viel Mühe sich Tanabe mit seinen detaillierten, stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Zeichnungen gemacht hat. Die Geschichte lässt sich Zeit, bis sie sich vollständig entfaltet, was dem Realitätsgrad zugute kommt. Die Abenteuerlichkeit der Expedition durch die arktische Kälte wird gut eingefangen, insbesondere da die Forscher Neuland betreten. Nach dem Polarsturm und den katastrophalen Ereignissen in Prof. Lakes Camp im ersten Band, treten neue Herausforderungen in den Vordergrund. Auch hier werden die Ereignisse immer mysteriöser und bedrohlicher mit Fortschreiten des Mangas.

Der Höhepunkt wird einem Horror-Comic einigermaßen gerecht, jedoch hat Tanabe wohl die Szene der abschließenden Verfolgung etwas ausgebaut. Auch scheint mir der Schluss etwas anders dargestellt als in der Originalgeschichte. Der Abschluss der Geschichte bleibt aber befriedigend, auch wenn man Lovecrafts Kurzroman bereits kennt. Der Preis von 18,- Euro für den Band ist mehr als angemessen, insbesondere beim Umfang von 336 Seiten. Wenn man beide Bände erwirbt, muss man insgesamt 36,- Euro hinlegen, aber hat dann auch über 600 Seiten Lesespaß! Ohne den ersten Band der Ausgabe funktioniert der zweite nicht, es ist eine Geschichte verteilt auf zwei Bände, des Umfangs wegen. Ich empfehle sehr, beide Bände zu erwerben!

Fazit: Auch diesem Band tut es gut, dass der Kurzroman von H. P. Lovecraft zu dessen besseren Geschichten des Autors gehört. Auch hier steigert sich Mystery, Spannung und das Grauen allmählich, was sehr gut zur Geltung kommt. Die atmosphärischen Zeichnungen von Gou Tanabe sind vollauf gelungen! Ausstattung (Softcover, schwarz-weiß) gehen bei dem Preis von 18,- Euro und der Länge von weit über 300 Seiten völlig in Ordnung. Die Farbgebung passt gut zu der Geschichte im polaren Schnees und Eis. Ich kann auch diesen Band allen Lovecraft- und Horror-Comic-Fans empfehlen!

H. P. Lovecrafts Berge des Wahnsinns 2
Horror-Manga
Gou Tanabe
Carlsen 2020
ISBN: 978-3-551-72457-1
336 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 18,00

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