von Alice
Studio Ghibli wurde 1985 gegründet und begeistert sowohl Jung als auch Alt bis heute mit Werken wie unter anderen „Mein Nachbar Totoro“, „Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder dem neusten Werk aus dem Jahre 2023, „Der Junge und der Reiher“. Mit „Ghibliverse“ erhält man einen guten Überblick, um sich mehr mit dem Studio vertraut zu machen, und auch reichlich Insiderwissen zur großen Freude für Fans. Die Autoren Michael Leader und Jake Cunningham sind selbst große Fans und möchten am liebsten alles über Ghibli in Erfahrung bringen und bestenfalls vor Ort bestaunen. In ihrem umfangreichen Podcast shows.acast.com/ghibliotheque/episodes erhält man bereits zahlreiche hervorragend recherchierte Informationen, welche nun durch dieses Werk ergänzt werden.
Kapitel 1 „Bevor es Ghibli gab“ geht vor allem auf die Karriere von Hayao Miyazaki und Isao Takahata ein, bevor Studio Ghibli gegründet wurde. Zu manch einer Überraschung wird man feststellen, dass unter anderem die bereits seit 1974 bekannte Serie „Heidi“ ein gemeinsames Werk von Miyazaki und Takahata ist. In „Heidi“ wird die Stimmung der Schweizer Alpen hervorragend eingefangen – man merkt nicht, dass es sich hierbei eigentlich um einen japanischen Anime handelt.
Kapitel 2 „Ghibli für Kenner“ zeigt verschiedene Produktionen des Studio Ghibli auf, die meist weniger bekannt sind. Dazu gehören Dokumentarfilme, Trailer oder Kurzfilme, die ausschließlich im Ghibli-Museum oder im Ghibli-Themenpark in Tokyo zu sehen sind. Wer meint, dass man als richtiger Fan alle Werke kennen sollte, weiß nun, wie man seine Sammlung vervollständigen kann.
Kapiel 3 „Der Sound Ghiblis“ widmet sich der musikalischen Begleitung der Filme und Serien. Hierbei wird vor allem auf Joe Hisaishi eingegangen, aber auch klargestellt, dass weitere Interpreten grandiose Werke hervorgebracht haben. Somit erhält man zahlreiche Tipps, wo man auf jeden Fall genauer reinhören sollte.
Kapitel 4 „Ghibli im Alltag“ zeigt, welche Orte für Ghibli-Fans besonders sehenswert sind, wie unter anderem das Ghibli-Museum und der im Ghibli-Themenpark in Tokyo.
Kapitel 5 „Der Ghibli-Buchclub“ zeigt Romane auf, die als Grundlage für verschiedene Produktionen des Studio Ghibli gedient haben, wie unter anderem „Kikis kleiner Lieferservice“ und „When Marby was there“. Man erhält zudem eine Liste von Buchempfehlung von und über Studio Ghibli.
Kapiel 6 „Ghibli-Dokus“ beschreibt dieses mal nicht Dokus von, sondern über Ghibli, die durchaus einen Blick wert sind.
Kapitel 7 „Ghibli Vermächtnis“ geht auf weitere Talente der Animationsbranche ein, die teilweise einen ähnlichen Stil zeigen oder ähnlich erfolgreich waren.
Insgesamt erhält man mit „Ghibliverse“ zahlreiche interessante Themen, an denen sich Fans erfreuen können oder jeder, der es werden möchte. Eine sorgfältige Recherche und übersichtliche Zusammenstellung bietet auf jeden Fall einen Mehrwert gegenüber einer Online-Recherche. Auch die optische Umsetzung ist äußerst ansprechend. Das Format des Buches beträgt 19x24 cm und ist somit relativ groß, aber klein genug, um eine gute Handhabung weiter zu ermöglichen. Obwohl matt gestrichenes Papier verwendet wird, kommen die Farben der Bilder hervorragend zur Geltung. Für die Lesbarkeit des Textes ist dieses Papier zudem von Vorteil. Eine etwas größere Schrift wäre dennoch sinnvoll gewesen.
Fazit: Ein grandioses Werk von Fans für Fans, hervorragend recherchiert und optisch ansprechend präsentiert.
Ghibliverse
Sachbuch
Jake Cunningham, Michael Leader
Panini Books 2024
ISBN: 978-3-8332-4549-7
192 S., Hardcover, deutsch
Preis: 30,00 EUR
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