Extremity 2

Im zweiten und letzten Teil von „Extremity“ kommt es im Krieg in den Aufsteigenden Ebenen zur finalen Schlacht.Im Finale von „Extremity“ mündet der Krieg in den Aufsteigenden Ebenen in einer finalen Schlacht. Der Clan der Paznina und der der Roto suchen ihr Schicksal, während Thea und Rollo noch versuchen das Schlimmste zu verhindern. Der Clan der Roto und der der Paznina erzwingen ihr Schicksal, während Thea und Rollo weiterhin versuchen, das Schlimmste zu verhindern.

von Lars Jeske

Der zweite und leider schon abschließende Band von „Extremity“ bietet erneut auf knapp 140 Seiten rasante Action vom Allerfeinsten. Wir verließen das Geschehen am Vorabend der großen Schlacht (Heft 1 bis 6 / Sammelband 1) und setzen mit der zweiten Hälfte nunmehr nahtlos an. Der Clan der Roto hatte sich zum letzten Gefecht gerüstet, um sich an den gewalttätigen Paznina für deren Gräueltaten rächen. Blind vor Zorn lässt deren Anführer Jerome sogar seine beiden Kinder links liegen und fliegt von Mordgier getrieben mit den Überlebenden des Roto-Clans im schlimmsten Fall in seinen Untergang.

Unterdessen finden seine beiden Sprösslinge Thea und Rollo einander wieder und haben trotz unterschiedlicher Ansichten über den Weg das gleiche Ziel: Frieden. Die beiden jungen Protagonisten entdecken beinahe zufällig eine Möglichkeit, diesen Traum wahr werden zu lassen. Sie stoßen zudem auf das Bündnis der Essäner, welches sich auch dieser Idee verschrieben hat und all jene vereint, die nicht mehr gegeneinander kämpfen wollen, sondern nach einem besseren Ausweg in eine andere Zukunft suchen. Diesen Ausweg scheint Rollo mit dem Überbleibsel aus der Vergangenheit, dem robotorhaften Shiloh, bereits im ersten Band gefunden zu haben. Nun gelingt es ihm, mit den neuen Verbündeten eine Expedition in den Schwarzen Canyon aufzustellen, um Shiloh zu reparieren und als Heilsbringer das Schicksal der Welt und somit aller anderen zu verändern. Ein abenteuerliches Unterfangen, sind dort doch Kreaturen beheimatet, gegen die kein Kraut gewachsen ist und die man besser nicht aufwecken sollte.

In der Zwischenzeit ist die ebenfalls durch ihre Mutter, ihres Zeichen die Königin der Paznina, auf Blutrache getrimmte Prinzessin nicht untätig. Sie ist auf der Jagd nach dem Shiloh, um ihn für ihre Zwecke einzusetzen. Vor allem aber, um ihre Mutter nicht zu enttäuschen. In der finalen Konfrontation kommt es dann zum großen Showdown aller Beteiligten, welcher keine Wünsche oder Fragen offenlässt.

Wie bereits im ersten Sammelband wird selbstverständlich weiterhin Science-Fiction mit einem Endzeitszenario in einer Fantasy-Welt verknüpft, welche sehr greifbar und realistisch erscheint. „Extremity 2“ ist dabei frühestens ab 16 Jahren zu empfehlen, da es sehr blutrünstig ist und der erste Band an Grausamkeit und Spektakel sogar noch übertroffen wird. Ebenso gelingt es Daniel Warren Johnson, dem Schöpfer von „Extremity“, jedoch auch, zwischen all den Blutlachen und Explosionen das Menschliche der Charaktere herauszustellen und sie dadurch sehr lebendig wirken zu lassen.

Die Figuren sind ausdrucksstark gezeichnet und verfügen über eine breitgefächerte Mimik. Die durchgängig farbigen Illustrationen intensivieren zudem die Geschehnisse, nicht zuletzt wirkt die dargestellte Gewalt vor allem in den Kampf- und Actionszenen überaus bombastisch. Die größte Überraschung ist allerdings erneut die tiefsinnige Botschaft des Comics, welche, gestützt durch die nahezu parabelartige, extrem auf den Punkt akzentuierte Handlung, noch lange nachhallt: der immerwährende Kampf zwischen einzelnen Völkern, angefacht durch starrsinnige Anführer, wobei der Grund immer unwichtiger wird. Die Roten und Grünen kämpfen inbrünstig gegeneinander, anstatt zusammen mit den Blauen … Es wirkt wie die Blaupause einer ganz anderen Welt. Man kann Cross Cult gar nicht genug danken, dieses Kleinod nicht nur ins Deutsche übertragen zu haben, sondern auch qualitativ so hochwertig zu verlegen.

Fazit: Bildgewaltige Brachialgewalt in Non-Stop-Action. Der durchweg positive Eindruck des ersten Teils von „Extemity“ wird im zweiten voll bestätigt. Eine rundum gelungene Geschichte, welche überaus anschaulich und eindringlich illustriert wurde. An der Grenze zum Genre der Splattermedien, besticht dieser Comic dennoch durch eine inhaltliche Tiefe, deren Konsequenz man sich auch als Leser nicht entziehen kann. Ein überaus kurzweiliger und empfehlenswerter Comic. Einziger Wermutstropfen ist, dass diese Comic-Reihe nunmehr bereits abgeschlossen ist.

Extremity 2
Comic
Daniel Warren Johnson, Mike Spicer
Cross Cult 2018
ISBN: 978-3-959818-14-8
131 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 22,00

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