Die Welt der 1000 Abenteuer – Der Schatz der Oger

Das Reich der Oger ist vor vielen Jahrhunderten untergegangen. Doch seine Schätze, allen voran eine Krone, angefertigt aus den kostbarsten Beutestücken, wurden bis heute nicht gefunden. Sie sollen noch immer irgendwo im Forst von Yorrok versteckt sein. Höchste Zeit also, um dort einmal nach den Rechten zu schauen, zu finden, was noch keiner gefunden hat, und als reicher Mann heimzukehren …

von Morgath

Im dem Spielbuch von Jens Schumacher schlüpft der Leser wieder in die Rolle des jungen Schmiedegehilfen aus dem Dörfchen Roog, den der Leser schon in „Das Vermächtnis des Zauberers“ kennen lernen konnte. Auch diesmal wird er durch seinen nichtsnutzigen Vetter Bolko in das Abenteuer gezogen. Der Narr ist nämlich zum Forst von Yorrok aufgebrochen, um den Schatz der Oger zu finden. Und da der Forst gefährlich ist, bleibt dem fürsorglichen Leser nichts anderes übrig, als dem leichtfertigen Verwandten zu folgen und ihn wieder nach Hause bringen.

Im Forst angekommen, gilt es die Spur von Bolko zu finden. Zum Glück ist er ein Trampel, der immer wieder Hinweise hinterlässt. Während man seiner Spur folgt oder ziellos durch den Forst irrt, gibt es zahlreiche Gefahren zu überstehen. Im Forst warten nämlich allerhand seltsame, skurrile oder gefährliche Begegnungen auf einen. Am Ende ist man hoffentlich nicht in der Speisekammer der Oger gelandet, hat Bulko gerettet und nebenbei den Schatz gefunden.

„Der Schatz der Oger“ ist ein klassisches Spielbuch. Da es kaum Regel gibt, kann man sofort loslesen und ins Abenteuer starten. Es gibt viel zu erleben und einiges zu entdecken. Die Begegnungen sind abwechslungsreich, spannend und oft auch tödlich. Das Spielbuch ist in einem lockeren Sprachstil geschrieben, das einen sofort mitreist. Es dürfte eher junge Leser als Zielgruppe haben, doch auch alte Hasen haben ihren Spaß damit.

Kritisieren kann man allenfalls, dass der Glückfaktor recht hoch ist. So kommt es beispielsweise mehrfach vor, dass einem zwei vernünftig klingende Auswahlmöglichkeiten angeboten werden, von denen eine zum Tode führt. Weil es keine Hinweise darauf gibt, welches Handeln erfolgreich sein kann, ist die Wahl der Antwort letztlich reine Glückssache. Das ist für Sherlock-Holmes-Fans wie mich sehr ernüchternd. Ferner ist es pures Glück, ob man am Ende alle Hinweise gefunden hat, die man braucht, um den Schatz zu finden. Dazu muss man von Anfang an den richtigen Weg gegangen sein und natürlich gibt es keine Hinweise auf den richtigen Weg. Auf der anderen Seite macht das aber auch den Reiz eines Spielbuchs aus: die Suche nach dem richtigen Weg! Mich jedenfalls hat das Spielbuch einige Stunden gefesselt.

Das Spielbuch ist beim Mantikore Verlag in der gewohnt guten Qualität erschienen. Mit einem Preis von 11,95 Euro gehört es sogar zu den günstigen Spielbüchern.

Fazit: „Der Schatz der Oger“ ist ein klassisches Spielbuch wie es im Buche steht. Es bietet spannende und abwechslungsreiche Unterhaltung. Wer Spielbücher mag, kann beruhigt zugreifen.

Die Welt der 1000 Abenteuer – Der Schatz der Oger
Spielbuch
Jens Schuhmacher
Mantikore Verlag 2017
ISBN: 978-3-945493-89-2
280 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 11,85

bei amazon.de bestellen