Deadly Class 6: Nicht das Ende

Nach dem Cliffhanger des vorhergehenden Bandes folgt nun die spannende Auflösung, inklusive neuen Gefahren und actionreichen Kampfszenen. Als Student der „Kings Dominion“ weiß man nie, ob man den Tag überlebt.

von Shadow

Selbst bei einem entspannenden Strandurlaub sollte man als Student der „Kings Dominion“ stets wachsam sein. Obwohl Marcus sich am mexikanischen Strand sicher fühlt, steht er schon bald einigen neuen Studenten der „Kings Dominion“ gegenüber und wird in einen Kampf verwickelt. Für die meisten der Neulinge kommt dieser Kampf ebenfalls überraschend, da sich unter ihnen ein Maulwurf befindet – der Rest hatte nie geplant, Marcus an den Kragen zu gehen. Ursprünglich wollten sie nur eine schöne Zeit am Strand verbringen und haben sich eine ordentliche Portion Drogen gegönnt, wodurch es bei den ohnehin schon chaotischen Zuständen zu einer völligen Eskalation kommt.

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort wird die schwer verwundete Saya von ihrer Mutter gepflegt. Sie erinnert sich daran, wieso sie eigentlich zur „Kings Dominion“ gegangen ist und weshalb ihr Bruder Kenji so wütend ist. Lange ausruhen kann sie sich nicht, da gerät sie erneut in einen lebensbedrohlichen Konflikt mit ihrem Bruder.

An der „Kings Dominion“ selbst geht es ebenfalls konfliktreich weiter. Shabnam hat weiterhin eine bedeutende Machtposition inne, jedoch sind seine Verbündete selbst machthungrig und warten nur darauf, ihn zu stürzen. So folgt einer Intrige der nächsten.

Spannende und actionreiche Momente prägen die Handlung, doch erhält man auch tiefgehende Eindrücke von der geistigen Verfassung der Charaktere. Nur die wenigsten kommen wirklich mit dem von Gewalt geprägten Leben an der Akademie zurecht. Der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung oder ein Ausweg von einem Leben auf der Straße führt dazu, dass die Studenten ihre eigene Bedürfnisse vor die Ziele der Akademie stellen. Einige der Studenten sind lediglich auf der Suche nach Gleichgesinnten, denen sie vertrauen können, und setzten Gewalt nur deshalb ein, weil es häufig keinen anderen Ausweg gibt. Selbst eine Flucht von der „Kings Dominion“ erweist sich als schwierig. Manch einer droht an der aktuellen Lage seelisch zu zerbrechen. Unter anderem Petra, die nicht mit Billys Tod zurechtkommt, oder Zenzele, die ihre obskuren Freunde nur akzeptiert, weil sie nicht alleine sein möchte. Marcus würde am liebsten alles hinter sich lassen, doch seine Vergangenheit holt ihn ein.

Obwohl es wieder häufig Darstellung von Gewalt gibt, erlebt man eine durchaus tiefgehende Handlung, die außerdem von überraschenden Wendungen und außergewöhnlichen Charakteren geprägt ist. Außergewöhnlich ist auch die künstlerische Umsetzung, insbesondere die Farbgebung. Die Einfärbung stellt Charaktere und besonders Objekte meistens nicht in ihren natürlichen Farben dar, sondern es werden Farbschemen verwendet, die in erster Linie Stimmungsbilder erzeugen. Dies verleiht den Zeichnungen einen hohen Wiedererkennungswert. Mögliche andere Interpretationen der Charaktere und völlig neue Zeichenstile bekommt man am Ende des Comics zu Gesicht. Dort findet man verschiedene Cover-Entwürfe von unterschiedlichen Künstlern.

Leseprobe

Fazit: Action, Spannung und tiefgründige Einblicke in die Seele erwarten den Leser in Band 6 dieser Reihe. Die neuen Charaktere des letzten Bandes gewinnen immer mehr an Bedeutung und sorgen für Abwechslung.

Deadly Class 6: Nicht das Ende
Comic
Rick Remender, Wes Craig, Jordan Boyd
Cross Cult 2020
ISBN: 978-3-966580-85-4
136 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,80

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