Deadly Class 4: Stirb für mich!

Die Akademie der tödlichen Künste hat sich für die Erstsemester eine besonders harte Prüfungsaufgabe ausgedacht: Unangepasste Schüler werden eine Woche lang zum Abschuss freigegeben. Nur die Stärksten überleben und bestehen die Prüfung somit. Mögen die Spiele beginnen!

von Shadow

Marcus gehört nun zu den „Ratten“. Hierzu zählen alle Studenten, die Meister Lin als gefährlich für das System eingestuft hat. Nicht jeder ist freiwillig auf der Akademie der tödlichen Künste, sei aus der Not heraus oder durch Druck von den Eltern. Wer die Philosophie der Akademie in Frage stellt oder sogar rebellischen Verhalten zeigt, wird somit als Übungsziel für alle Kommilitonen zum Abschuss freigegeben. Da nicht nur die Karriere, sondern das eigene Leben auf dem Spiel steht, ist jeder sich selbst der Nächste. Einige verraten sogar ihre besten Freunde, in der Hoffnung, dafür verschont zu werden. Mordopfer gibt es unzählige – auch um bereits bestehende Rivalitäten zu beenden, denn einige hätten ihre Kommilitonen am liebsten schon vor der Prüfung getötet. Spätestens jetzt ist für manche Studenten außerdem dem Moment gekommen, endlich für immer zu fliehen.

Die Handlung beginnt ohne Umschweife mit einem Gemetzel. So wie der Protagonist wird auch der Leser in eine plötzlich eskalierende Situation geworfen und findet keine Ruhe mehr, bis die Prüfung vorbei ist. Die Stimmung überträgt sich somit erfolgreich und man wird diesen Band mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Stück durchlesen. Die Prüfung bleibt spannend bis zum Schluss und endet mit einem Cliffhanger, sodass man den Folgeband am liebsten gleich ebenfalls lesen möchte.

Eine offensichtliche Darstellung von Gewalt und eine vulgäre Ausdrucksweise sind typisch für diese Comic-Reihe. Außerdem zeichnet sie sich dadurch aus, brutale Szenen mit tiefgehenden Dialogen und Gedankengänge der Charaktere zu verknüpfen, wodurch eine interessante und auch spannende Geschichte entsteht. Durch die Prüfungsaufgabe hat sich der Schwerpunkt der Handlung dieses mal auf die Darstellung von Gewalt verlagert, doch bleiben noch viele Fragen offen, die sicherlich im Folgeband zum Tragen kommen. Actionreiche und auch schockierende Momente hinterlassen einen bleibenden Eindruck, und mit der Zeit fragt man sich, ob danach überhaupt noch eine zwischenmenschliche Beziehung bestehen bleiben kann und wer in all dem Chaos eigentlich noch überlebt.

Die eskalierende Situation ergibt sich nicht nur durch die Handlung an sich, sondern wird auch zeichnerisch stimmig dargestellt. Eine kreativ umgesetzte Panelführung, dynamische Zeichnungen und abwechslungsreiche Perspektiven bringen die Actionszenen gut zur Geltung. Eine markante Farbwahl verleiht den Illustrationen ihren ganz eigenen Stil. Hierbei wird weniger darauf geachtet, dass Farben zum dargestellten Objekt passen, sondern werden sie in erster Linie passend zur Stimmung eingesetzt. Gelegentlich sieht man eine ganze Szene nur in Grüntönen oder Rottönen – je nach Situation. Als kleines Extra wurden auch dieses Mal die Cover und Variant-Versionen der zugehörigen US-Einzelausgaben am Ende abgedruckt.

Leseprobe

Fazit: Action, Verrat und Mord sind dieses mal das Leitmotiv. Wie die Gejagten findet man auch als Leser keine Ruhe, weshalb man den Comic am liebsten am Stück durchlesen möchte. Offene Fragen und ein fieser Cliffhanger wecken Neugierde auf die Fortsetzung.

Deadly Class 4: Stirb für mich
Comic
Rick Remender, Wes Craig, Jordan Boyd
Cross Cult 2020
ISBN: 978-3959813617
136 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,80

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