von Shadow

Chicos Vater und seine Bande – Mitglieder eines mexikanischen Drogenkartells – haben Marcus und seinen Begleitern aufgelauert und sind nun bereit zur Rache. Durch Geschick, Zusammenarbeit und eine ordentliche Portion Glück entkommt Marcus. Einer seiner Kameraden stirbt jedoch dabei.

Als Marcus wieder in der Akademie der tödlichen Künste – King’s Dominion – angekommen ist, verschwindet Maria spurlos. Marcus ist davon überzeugt, dass sie geflohen ist, und fühlt sich verraten, weil sie ihm nicht Bescheid gegeben hat. Zumindest hat er nun kein schlechtes Gewissen mehr, nun mehr Zeit mit Saya zu verbringen. Diese hat inzwischen jedoch einen neuen Freund. Marcus kommt damit nicht klar und fühlt sich verlassen. Er verbringt nun mehr Zeit mit Petra und gerät in einen Strudel aus Sex, Drogen und Gewalt.

Gleichzeitig wird er von Victor bedroht, der als Sohn einer russischen Mafia-Familie ebenfalls Schüler an der King’s Dominion ist. Viktor kennt Marcus’ Geheimnis und droht ihn zu verraten. Marcus sieht nur eine Lösung für dieses Problem und die lautet Gewalt. Dies geht jedoch ordentlich schief.

Auf den ersten Blick scheint „Deadly Class“ eine Ansammlung von Gewaltdarstellungen zu sein, doch die Handlung ist nicht so oberflächlich, wie sie wirkt. Dialoge und Einblicke in Marcus’ Gedankenwelt bringen den Leser zum Nachdenken. Man lernt, sich in jemanden hineinzuversetzen, der schon als Jugendlicher auf sich allein gestellt ist. Der nicht weiß, wem er trauen kann, keine Eltern mehr hat und Schwierigkeiten hat, einen Platz in der Welt zu finden. Marcus ist ein angehender Killer, aber auch immer noch Teenager mit seinen ganz alltäglichen Problemen. Anerkennung von Klassenkameraden und der Clique, Freundschaften und Liebe sind große Themen.

Spannend bleibt, ob Marcus King’s Dominion bald verlassen muss. Durch Regelbrüche ist Marcus inzwischen mitverantwortlich für den Tod gleich mehrer Schüler, was nicht unbemerkt geblieben ist. Da hat er sich eine wirklich tiefe Grube gegraben – der Titel ist hier Programm!

Die spannende und actionreiche Handlung wird durch eine passende grafische Gestaltung unterstrichen. Die Zeichnungen sind detailreich und die Farbwahl wirkt stimmig. Durch den oft surrealistischen Stil wird der Drogenrausch hervorragend interpretiert. Stellenweise werden die Charaktere nur noch in Grüntönen, Gelbtönen oder Pink dargestellt. Dies verleiht den Illustrationen ihren ganz eigenen Stil. „Deadly Class“ liegt als Softcover vor und das Format beträgt hierbei 16 x 24 cm, also etwas größer als DIN-A5. Als kleines Extra wurden wieder die Cover und Variant-Versionen der zugehörigen US-Einzelausgaben abgedruckt.

Leseprobe

Fazit: „Die Schlangengrube“ wird genau so spannend fortgesetzt, wie „Kinder ohne Heimat“ endete. Wer „Deadly Class“ bisher mochte, wird von dieser Fortsetzung begeistert sein!

Deadly Class 3: Die Schlangengrube
Comic
Rick Remender, Wes Craig, Lee Loughridge
Cross Cult 2019
ISBN: 978-3959812122
128 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,80

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