von Shadow

Anotsu plant die Grenze zu passieren, wodurch er Manji und Rin schon bald entwischen könnte. Somit beschließen beide, sich mit Gesetzlosen zu verbünden, die es ebenfalls auf ihn abgesehen haben, jedoch kommt es hierbei zu Schwierigkeiten. Ihre neuen Mitstreiter sind unorganisiert, haben zwar im Groben das gleiche Ziel, doch sind sie sich uneinig bei den Details, weswegen es durchaus zu lebensbedrohlichen Auseinandersetzungen kommen kann. Solange Anotsu gefasst wird, nimmt Rin jedoch alles in Kauf – zumindest glaubt sie das zu Beginn.

Als sie gemeinsam mit einem der Gesetzlosen unterwegs ist, erfährt sie auf die harte Tour, dass er noch viel schlimmer ist als Anotsu. Tatenlos muss sie dabei zusehen, wie er mehrere Menschen foltert. Manji ist genauso entsetzt, was eine weitere Zusammenarbeit in Frage stellt. Wenigstens gibt es unter den anderen Gesetzlosen auch Vernünftige, doch kann man sich nie sicher sein, wen man trauen kann und wem nicht. Vertrauen ist für Anotsu ebenfalls zum Problem geworden, da er inzwischen herausgefunden hat, dass es in seinen eigenen Reihen einen Verräter gibt, jedoch nicht weiß, wer es ist. Seit Anotsu mit der Regierung zusammenarbeitet, haben sich gleich mehrere seiner Leute von ihm abgewandt. Ein ausgeklügelter Plan soll den Verräter entlarven.

„Blade of the Immortal“ zeigt erneut die finstere Seite des mittelalterlichen Japans und wirkt dabei sehr glaubwürdig. Dies liegt vor allem an den Charakteren, die lebendig und echt wirken. Anders als man es von Mangas häufig gewohnt ist, wurde Wert auf eine realitätsnahe Darstellung gelegt. Außerdem wurde die Persönlichkeit hervorragend ausgearbeitet. Von einzelnen Ausnahmen abgesehen. gibt es keine klare Trennung zwischen Gut und Böse, sondern facettenreiche und oft wenig durchschaubare Persönlichkeiten.

Mit diesem Band lernt man gleich mehrere interessante Charaktere kennen, die mit ihren Hintergrundgeschichten für reichlich Abwechslung sorgen, aber auch einige Geheimnisse mit sich bringen, welche Neugierde wecken. Häufig ist unklar, wer eigentlich auf wessen Seite steht und welche Ziele die einzelnen Personen haben. Bei denen, bei denen man es bereits weiß, besteht unterdessen immer noch die Möglichkeit, dass es eine Lüge ist. Ausgeklügelte Intrigen gehören zum Alltag und auch spannende Kämpfe gibt es wieder zahlreich. Hierbei kommt es häufiger zu Gewaltdarstellungen, die nichts für schwache Nerven sind. Zwar sind sich die Charaktere sehr verschieden, doch ihren Hang zur Anwendung von Gewalt haben die meisten gemeinsam, da fast alle Krieger sind.

Sowohl Charaktere als auch die Handlung sind tiefgehend, jedoch besteht zwischendurch die Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Zahlreiche voneinander getrennte Handlungsstränge werfen Fragen auf, geben allerdings noch keine Antworten. Dies sorgt zwar für Spannung, aber mit der Zeit verliert man den Überblick. Hinzu kommt, dass sich die Charaktere durch die realitätsnahe Darstellung häufig ähnlich sehen, was zu Verwechslungen führen kann. Manchmal erfährt man den Namen der Beteiligten nicht einmal oder nur den Vornamen und in einer späteren Szene werden sie nur beim Nachnamen genannt, sodass man diese teilweise nicht zuordnen kann.

Leseprobe

Fazit: „Blade of the Immortal“ überzeugt durch tiefgehende Charaktere, eine komplexe Handlung und einem einzigartigen Zeichenstil. Zwischendurch besteht jedoch die Gefahr, den Anschluss zu verlieren, da manche Szenen nur schwer nachvollziehbar dargestellt werden.

Blade of the Immortal 3
Manga
Hiroaki Samura
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-96433-373-5
416 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 25,00

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