Batman – Die Maske im Spiegel 3

Das Geheimnis um den geflügelten Rächer wird gelüftet. Wer steckt hinter der Maske? Die Detektivin Blair Wong und Bruce Wayne haben beide einen Verdächtigen ausgemacht. Wer hat richtig getippt? Spektakuläre Zeichnungen sind auch in diesem Comic garantiert. Film ab!

von Daniel Pabst

Der Abschlussband dieser „Batman“-Trilogie wurde erdacht von Mattson Tomlin. Das Kreativ-Team besteht erneut aus Andrea Sorrentino (Zeichnungen), Jordie Bellaire (Farben), Tatiana Bonora (Lettering) und Josef Rother (Übersetzung). Erschienen ist „Batman – Die Maske im Spiegel 3“ bei Panini Comics. Nach dem Cliffhanger in Band 2 wollen wir wissen, wie es mit der Romanze zwischen Blair Wong und Bruce Wayne weitergeht. Meinen es beide ernst miteinander? Zudem wollen wir eine Auflösung des Konflikts zwischen Batman und dem GCPD. Und dann sind wir sehr gespannt, was Blair Wong mit den Waffen aus der Asservatenkammer des GCPD vorhat. Vorab: Die Lektüre von „Batman – Die Maske im Spiegel“ lohnt sich.

Zu Beginn des Comics sehen wir die Psychotherapeutin Dr. Leslie Thompkins und lesen ihre Worte: „Jetzt gibt es keinen Weg mehr zurück Bruce … war es das wert?“ Sie bildet den Rahmen der Trilogie, da jeder Band mit ihr beginnt und stellt eine Art Gewissen dar. Immer hat Bruce Wayne seine „Nachtschichten“ in Gotham City ihr zu erklären und muss befürchten, dass sie ihr Schweigen bricht und ihn beim GCPD meldet. Von Nacht zu Nacht leidet sie spürbar mit Bruce Wayne mit. Ob Batman und sie so lange weitermachen können?

Mehr als leiden tut die Detektivin Blair Wong. Sie ist innerlich zerrissen. Waren die Nächte der Leidenschaft mit Bruce Wayne nur ein Mittel zum Zweck? Auch fällt es ihr zunehmend schwer, ihre verdeckten Ermittlungen vor ihren Vorgesetzten geheim zuhalten. Mit den Waffen aus der Asservatenkammer im Gepäck und ihrem Partner vom GCPD, der ihr Rückendeckung gibt, hofft sie, den Doppelgänger auf den Dächern Gothams zu stellen.

Und wie ergeht es dem Rattenfänger von Gotham, Otis Flannegan? Dieser dachte, dass er in Batman einen wahren Freund gefunden hat. Aber nicht nur er muss sich mit der Frage konfrontiert sehen, wer der echte Batman ist. Ganz Gotham sucht den Mörder: „Batman“. Wird es ein dreizehntes Opfer geben?

Bruce Wayne muss sich die Frage gefallen lassen, ob er sich nach den Ereignissen selbst noch im Spiegel betrachten möchte. Oder erblickt er am Ende nur eine Maske im Spiegel? Nicht nur im Behandlungszimmer der Doktorin plagen ihn seine Vergangenheit und Selbstzweifel. Dabei ist er doch der Held der Geschichte!

Dieser Comic ist, wie man aus den vielen Fragen erkennt, sehr spannend. Da es sich um einen Titel aus der DC Black Label-Reihe handelt, sind alle Szenarien vorstellbar – dank der Unabhängigkeit des DC-Kanons. Dabei wäre das Ende Batmans in Form einer Inhaftierung Bruce Waynes noch eine mildere Möglichkeit, die uns präsentiert werden könnte …

Die Zeichnungen und die Farben strotzen auch diesem Band von hoher künstlerischer Freiheit und Experimentierfreude. Beinahe gerät da die spannende Handlung in den Hintergrund. Wie im Film fühlt man sich beim Lesen immer dann, wenn die Zoom-Einstellungen einsetzen und man in kleinen roten Rahmen Details in Schwarz-Weiß erkennen kann. Diese Zeichnungen „in den Zeichnungen“ sind ein prägnanter Stil dieser „Batman“-Trilogie. Gerne möchte man von diesem Stil auch in Zukunft mehr sehen. Dass ein Erzählstrang von zwei Personen zeitgleich auf einer Doppelseite zu sehen ist, man für die jeweilige Person aber den Comic um 180 Grad drehen muss, ist wieder so ein kleines Experiment in „Batman – Die Maske im Spiegel“, das sich hervorragend in die Geschichte einbindet. Dass eine nächtliche Szene allein in Schwarz-Grün getaucht ist oder Zeichnungen wie in Zeitlupe sind, wären weitere gelungene Beispiele für die Kunst von Andrea Sorrentino und Jordie Bellaire. Am besten man entdeckt diese vielen Details selbst.

Fazit:
„Batman – Die Maske im Spiegel“ ist eine sehr empfehlenswerte Trilogie. Es macht Freude, mit den Figuren zu ermitteln und sich durch die Zeichnungen beeindrucken zu lassen. Die Spannung wird hochgehalten. Bis kurz vor Ende stellen sich beim Lesen Fragen, und nicht immer handeln die Figuren logisch. Dies ist angesichts der Kürze der Geschichte (insgesamt hat die Trilogie zwar 188 Seiten, wovon aber einen Großteil die Zeichnungen ausmachen) zu verkraften und lässt Überraschungen entstehen. Wie es ausgeht? Nur soviel: Mit dieser Trilogie könnte die Geschichte um Batman zu ihrem Ende gekommen sein …

Batman – Die Maske im Spiegel 3
Comic
Mattson Tomlin, Andrea Sorrentino
Panini Comics 2021
ISBN: 978-3-7416-2559-6
68 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,00

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