Arcs – Machthaber und Mythen

„Machthaber und Mythen“ ist eine Mini-Erweiterung zu „Arcs“, das bei Spielworxx auf Deutsch erschienen ist. Joshua Yearsley hat die gleichnamigen Karten des Machthaber-und-Mythen-Spielmoduls aus dem Grundspiel neu interpretiert und so für mehr Abwechslung gesorgt.

von LarsB

Das optionale Machthaber-und-Mythen-Spielmodul aus dem Grundspiel gehört für mich spätestens in Partie drei oder vier einfach mit auf den „Arcs“-Tisch. Das Modul verleiht dem Spiel über Machthaberkarten und Mythenkarten eine interessante und abwechslungsreiche Asymmetrie. In der Mini-Erweiterung „Machthaber und Mythen“ stehen der Spielerunde nun acht weitere Machthaberkarten und 14 weitere Mythenkarten zur Verfügung. Damit wird die Anzahl beider Kartenarten verdoppelt. Durch die Auswahllogik, in der zu Beginn der Partie Machthaber und Mythen unabhängig voneinander kombiniert werden, ergibt sich also eine erhebliche Menge an Variation. Die Gestaltung der Karten fügt sich so sehr ins Spiel ein, dass man sich fragt, wieso die nicht gleich mit in der Spielebox lagen …

Alles hat zwei Seiten. Karten haben zwei Seiten, und mehr Karten hat auch zwei Seiten. Mehr Karten bedeutet nämlich auch, dass man Karten weniger schnell wiedererkennt. Leider sind die Karteneffekte (auch in dieser Erweiterung) ausschließlich in Textform dargestellt. Kennt man als Mitspieler die Karte nicht, muss man sie beim Karteninhaber nachlesen oder ihn fragen. Der Vorteil der wenigen Karten aus dem Grundspiel ist, dass man sie dann nach ein paar Partien auf der Kette hat. Das Mehr an Abwechslung ist folglich in Runden besonders willkommen, in denen „Arcs“ regelmäßig auf den Tisch gebracht wird. In ganz sporadischen Runden können die zusätzlichen Karten vielleicht sogar hinderlich sein für den Spielfluss.

Die Effekte der Erweiterungskarten sind spannend und vor allen Dingen relevant. Damit ist Asymmetrie auch wirklich Asymmetrie und nicht ein Hauch oder ein flüchtiger Duft von Asymmetrie. Wer möchte nicht mal mit der „Autorität des Tyrannen“ eine kontrollierte gegnerische Struktur zu einer Eigenen machen? Mit dem „Vertrauen des Wächters“ können dir keine Ressourcen mehr gestohlen werden, die der Dieb bereits hat. Wolltest du schon immer Städte besteuern, die du in diesem Zug bereits besteuert hast? Dann greif’ zur „Härte des Kriegsherrn“. Als „Korsar“ würfelst du Angriffswürfel erneut und kannst die Fähigkeit über deinen Rohstoffvorrat eskalieren. Der „Anarchist“ verschrottet erstmal zwei seiner Städte. Ambitionsbonus, ick hör dir trapsen! Und dann kannst du auch noch fremde Städte oder sogar freie Gebäudefelder besteuern und brauchst dafür nur die Anwesenheit eines Schiffs und keine Kontrolle?! Wer will schon eigene Städte besteuern? Der „Anarchist“ jedenfalls nicht. Und das zieht er dann auch durch.

Wer „Arcs“ häufig spielt und wem beim Lesen dieser Effekte der Mund wässrig wurde, für den ist diese Erweiterung gemacht. So einfach ist das. Die UVP von 19 € ist allerdings nicht ganz ohne. Das macht fast einen Euro pro Karte.

Fazit: Über die Verdoppelung der Anzahl der Machthaberkarten und der Mythenkarten gibt es einen Haufen mehr Abwechslung. Die Asymmetrie in „Machthaber und Mythen“ macht Spaß, ist aber durch die ausschließliche Darstellung in Textform nicht leicht für die Mitspieler zu erfassen. Da hilft nur spielen, spielen, spielen.

Arcs – Machthaber und Mythen
Brettspiel für 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Joshua Yearsley
Spielworxx 2025
EAN 741049185401
Sprache: Deutsch
Preis 18,00 EUR

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