von LarsB
Das „Arcs – Miniaturenset“ hat ein Problem. Die Holzteile aus dem Grundspiel sehen schon sehr gut aus. Die Farben sind poppig, die Form ist jedenfalls nicht irgendein Einheitsbrei. Und die Holzfiguren sind einfach unglaublich funktionell. Intakte Raumschiffe stehen, beschädigte Raumschiffe liegen auf der Seite. Und sie bleiben auch auf der Seite liegen, wenn man sie verschiebt.
60 Schiffe und 40 Agenten, die die Holzkomponenten des Grundspiels ersetzen, finden wir in der kompakten Schachtel. Auch 15 imperiale Schiffe sowie jeweils ein Flaggschiff jeder Spielerfarbe warten auf ihren Einsatz. Nur kommen sie im Grundspiel nicht zum Zug. Insofern macht das „Miniaturenset“ schon Lust auf die Kampagnenerweiterung.
Leider ist das Raumschiffmodell für alle vier Fraktionen gleich. Das gilt auch für die Flaggschiffe. Lediglich die imperialen Schiffe unterscheiden sich in ihrem Design. Auch die Agenten sehen alle gleich aus. Das ist schon irgendwie schade, hätte die Auflage von „Arcs“ doch bestimmt auch fraktionsspezifische Modelle wirtschaftlich darstellbar gemacht. Die Miniaturen erstrahlen nicht so sehr wie die Holzkomponenten. Das liegt im Wesentlichen am Wash, was zwar die Kontraste hervorhebt, aber die Schiffe auch schmutzig aussehen lässt. Das muss nicht schlechter sein als die poppigen Farben. Optisch jedenfalls heben sich auch die „schmutzigen“ Schiffe genug ab vom Spielplan. Am Ende ist natürlich Geschmackssache, was besser gefällt. Zweifellos sieht die Sache anders aus, wenn man die Raumschiffe bemalt. Runter mit dem Wash, rauf mit der Grundierung und dann wird es ein optisches Feuerwerk!
Haptisch sind die Figuren alle wunderbar. Sie fühlen sich hochwertig an. Nichts droht abzubrechen, sodass sie für viele Einsätze gewappnet sind. Die Raumschiffe sind 35 mm lang und die Agenten 22 mm hoch. Die Größe passt zum Spielbrett. Alle Figuren lassen sich gut greifen.
Mein Hauptkritikpunkt bezieht sich auf die Funktionalität der Raumschiffe im Einsatz. Sie lassen sich einfach nicht richtig gut auf die Seite drehen. Sie verbleiben jedenfalls nicht unbedingt in einer stabilen Seitenlage, wenn sie als beschädigte Einheit auf dem Spielplan bewegt werden. Nach der Bewegung sollte man immer kontrollieren, ob alle Schiffe weiterhin richtig liegen – die bewegten und die schon bereits im Sektor vorhandenen Schiffe. Das auf die Seite legen ist irgendwie immer ein bisschen Gefummel. Manchmal rollen die Schiffe zurück. Manchmal bleiben sie „so halb“ auf der Seite liegen. Da hätte ich mir ein smarteres, der Funktion folgendes Design der Raumschiffminiaturen gewünscht. Damit sind die Raumschiffminis nicht gleich Müll. An dieser Stelle aber sind die Holzschiffe aus dem Grundspiel den Minis tatsächlich überlegen.
Fazit: Das „Miniaturenset“ zu „Arcs“ ist aus meiner Sicht kein Blindkauf – auch in Anbetracht des Preises. Durch die eingeschränkte Funktionalität der Raumschiffminiaturen leidet sogar das Gameplay etwas. Auch das Design aller Figuren ist gleich für alle Fraktionen. Schade. Trotzdem spiele ich das Spiel nur mit den (qualitativ sehr soliden) Minis und träume davon, diese irgendwann einmal für das volle Spektakel zu bemalen. Hätte ich mir das Set gekauft mit meinem Wissen von heute? Wahrscheinlich nicht. Immerhin ist das Set „zukunftssicher“. Es beinhaltet schon Material für die Kampagnenerweiterung. Am Ende ist es einfach eine Frage des Geschmacks. Für Figurenbemaler stellt sich die Frage nicht. Die greifen zu.
Arcs – Miniaturenset
Brettspielerweiterung für 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Cole Wehrle
Spielworxx 2025
EAN: 741049185395
Sprache: Deutsch
Preis 40,00 EUR
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