Denn „1W6 Freunde“ ist da, das Rollenspiel für Jugend-Detektive. Ihr habt früher „Die drei ???“, „TKKG“, die „Funk-Füchse“ oder „Fünf Freunde“ gehört und geliebt? Dann hat Prometheus Games in der Pocket-RPG-Reihe ein Rollenspiel aus der Schmiede DORP herausgebracht, welches euch irren Spaß bereiten wird.

Die Gestaltung des Grundregelwerks alleine ist schon eine Augenweide. Mit Büroklammern angeheftete Seitenzahlen oder Überschriften, Krakeleien am Seitenrand und auf Schreiblinien gedruckte Texte fangen die Stimmung, die dieses Rollenspiel rüberbringen soll, wirklich vollends ein.

Die Regeln sind sehr einfach. Wie der Name schon sagt, würfelt man die Proben auf eines der vier Attribute Stärke, Cleverness, Mut oder Umgang. Diese vier Attribute rüstet man bei der Charaktererstellung mit gegebenen neun Punkten aus. Jeder Wert muss mindestens 1 betragen. Je mehr man also etwa bei Stärke hat, desto kräftiger ist der Charakter, und je weniger man bei Cleverness besitzt, desto weniger Köpfchen hat man.

Jeder Spieler besitzt außerdem die so genannten Fleißkärtchen. Zu jedem Attribut gibt es mehrere dieser Kärtchen, die dem Charakter einen +2 Bonus bei bestimmten Aktionen ermöglicht. Als Beispiel kann man geschichtliches Wissen nennen, ein Spieler ist der Liebling aller Lehrer oder weiß viel über den Beruf des Vaters. Neben den vorgegebenen Kärtchen ist der eigenen Fantasie natürlich keine Grenze gesetzt.

Kapitel 7 beschäftigt sich grundlegend mit dem Entwerfen eines eigenen Falles, gibt Tipps, was man beachten sollte, und bildet den Übergang zu Kapitel 8, dem so genannten Abenteuer-Generator. Durch mehrmaliges Würfeln kann man einen zufällig generierten Fall entwerfen, der alles von Tatwaffe, über Täter, bis Handlungsort usw. am Ende bereit hält.

Kapitel 9 beschreibt die Millionenstadt, in der die Abenteuer spielen sollen, und bildet die Grundlage für Kapitel 10, in der einige Bewohner der Millionenstadt vorgestellt werden. Der Bürgermeister, Reporter oder die Polizei. Nichts wird vergessen. So hat man auch beim Entwerfen Fällen keinerlei Probleme mit NSC, die öfter vorkommen.

Ein Beispielabenteuer, „Das Geheimnis des Wolpertingers“, und der Charakterbogen beenden ein wirklich gelungenes Mini-Rollenspiel, was für einige Abende durchaus die Zeit vertreiben kann und für Hardcore-Detektive die Basis einer neuen Rollenspielgruppe bilden kann.

Fazit: Für Fans von Detektivhörspielen und Krimis ein durchaus gelungenes Grundregelwerk, das mit eigener Fantasie sicherlich noch ausgebaut werden kann. Die Grundlagen sind fein ausgearbeitet und das Design ist sehr passend gewählt und gefällt sofort. Probiert es aus. Es wird euch Spaß machen.