Trigan 11: Im Visier der Verräter

Auf dem weit entfernten Planeten Elekton liegt das Reich Trigan, das immer wieder von kriegerischen Völkern bedroht wird. Gegründet wurde dieses Reich vom tapferen Kämpfer Trigo, der mit seinen Brüdern Brag und Klud einen Nomadenstamm anführte, bevor er mit dem altersweisen Architekten Perik eine neue Stadt baute, die zum Zentrum einer fortschrittlichen Zivilisation wurde. Doch das Glück dieser hochentwickelten Gesellschaft wird beständig von unterschiedlichsten Gefahren bedroht.

von Simon Ofenloch

Dieses Mal gerät eine Maschine in falsche Hände, die tote wie lebende Materie verdoppeln kann. Ein Bürger von Trigopolis missbraucht die neue technische Errungenschaft im Geheimen für Raubzüge und politische Ränkespiele. Als sich nebenbei ein Krieg mit den Cato entwickelt, wird es umso dramatischer.

Ein anderes Mal wird Trigan von einer Horde maskierter Unruhestifter bedroht. Deren Attacken verursachen einige Katastrophen und bringen Trigos Imperium in große Bedrängnis. Zum Glück kommen Roffa und Keren den Hintergründen der Angriffe bald auf die Spur. Hinter allem steckt ein Vorfall aus ferner Vergangenheit.

Kaum ist die eine Staatskrise abgewendet, klopft die nächste schon an die Tür. Der so bezeichnete „gefährlichste Mann des Planeten“ entkommt überraschend aus seinem Hochsicherheitsgefängnis und bringt das triganische Reich in extreme Gefahr. Am Ende muss sich Trigo höchstselbst dem Gegner zum erbitterten Duell Mann gegen Mann stellen.

Der elfte Sammelband der editierten Gesamtausgabe von „Trigan“ trägt den Titel „Im Visier der Verräter“ und bündelt die drei Episoden „Der Duplikator“, „Die Maskierten“ und „Der Gefangene von Zerss“. Offensichtliche Inspirationsquellen für die eher knapp bemessenen, wenig komplex angelegten, dafür aber nicht minder aufregenden und stimmungsvollen Einzelgeschichten, die im Übergang von der zweiten zur dritten ineinandergreifen, lassen sich schnell ausmachen: Da geht es um Teleportation und Materialisation wie bei „Star Trek“ oder auch im Spielfilm „Die Fliege“ von 1958, um Replikation und um von einem zunächst nur als Schattenriss erkennbaren Verbrechergenie befehligte, hypnotisierte und bedrohlich maskierte Handlanger wie bei „Dr. Mabuse“ oder so manchem „James Bond“-Epigonen. In der dritten Geschichte taucht eine Figur auf, die nicht nur im Namen sondern auch in Auftreten und Kleidung an den teuflischen Mephisto erinnert und wie andere Motive zuvor wie auch danach an die Horrorfilme der britischen Hammer-Studios denken lässt. Ganz zu schweigen von den Ähnlichkeiten der Gefängnisinsel Zerss mit Alcatraz.

Für die Inhalte der drei Geschichten hat Autor Mike Butterworth sich wieder einmal freimütig aus dem großen Fundus interessanter und seinerzeit geläufiger Themen und Motive bedient und sie ins Gewand des triganischen Universums gekleidet. Zusammen mit den ungebrochen grandiosen Zeichnungen von Don Lawrence ergeben sich daraus ein ums andere Mal faszinierende Comic-Erzählungen, die gut zu unterhalten wissen. Da stört es auch nicht gravierend, wenn mancherorts die Logik ein wenig auf der Strecke bleibt und manch entscheidende Wendung von Schicksal und Glück begünstigt wird.     

Jeder der drei Einzelgeschichten dieses Sammelbandes ist wie üblich ein kurzer Erklärtext nachgestellt, der die jeweilige Episode einordnet und interessante Hintergrundinformationen liefert. Ganz zum Schluss macht ein kurzer Ausblick Lust auf den Folgeband.

Fazit: Der elfte Band der editierten „Trigan“-Reihe von Panini Comics präsentiert drei unterhaltsame Geschichten in gewohnt großartiger künstlerischer Gestaltung. Und in bester Verarbeitung und Publikationsform.

Trigan 11: Im Visier der Verräter
Comic
Mike Butterworth, Don Lawrence
Panini Comics 2017
ISBN: 978-3-7416-0463-8
72 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 16,99

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