The Witcher – Das Abenteuerspiel

„The Witcher – Das Abenteuerspiel“ ist ein Brettspiel zu einer Computerspiel-Reihe, die wiederum auf einem Buch basiert. Und es kommt noch besser: Zu dem Brettspiel wurde wiederum ein Computerspiel gemacht. Kann das überhaupt etwas taugen? Erstaunlicherweise schon.

von Andrea Bottlinger

„The Witcher“ – die meisten werden davon in letzter Zeit wahrscheinlich zumindest gehört haben. Teil drei der Computerspiel-Reihe kam nämlich vor wenigen Monaten heraus und wurde von vielen schon sehnsüchtig erwartet. Was vielleicht nicht ganz so viele wissen: Die Computerspiele basieren auf einer Buchreihe des polnischen Autors Andrezej Sapkowski.

Das Brettspiel ist relativ simpel. Man kann sich einen von vier Charakteren aussuchen – Geralt von Riva, der Held der Bücher und Computerspiele, ist natürlich auch darunter. Dann muss man durch die Lande ziehen, Hinweise sammeln, um Missionen zu erfüllen, und zwischendurch natürlich auch gegen Monster kämpfen. Hinweise, das sind kleine Lupen-Tokens, von denen man je nach Ort, den man besucht, unterschiedlich farbige bekommt. Hat man genug davon gesammelt, kann man sie wiederum ausgeben, um Quests oder Nebenquests abzuschließen.

Die Monster, denen man währenddessen über den Weg läuft, sind ziemlich fies, und je nach Charakter muss man sehr unterschiedliche Taktiken anwenden, um zu überleben. Während man sich als Geralt von Riva größtenteils durch die Reihen des Gesocks schlachtet, weicht Dandelion der Barde ihnen besser aus, und der Zwerg Yarpen Zigrin hat seine Leute, die er für bestimmte Aufgaben vorschicken kann.

Eine Besonderheit des Spiels ist außerdem, dass man früher oder später Unglücksmarker sammelt, die dafür sorgen, dass man eine Unglückskarte ziehen und abhandeln muss, wenn man seine Fähigkeiten einsetzen will. Zusammen mit den Monsterkämpfen sorgt das dafür, dass man oft fast genauso sehr damit beschäftigt ist, sich zu heilen und sein Unglück wieder loszuwerden, wie damit, die Missionen zu erfüllen.

Von Unglück und dem Mangel an Happy Ends

Unglückskarten, fiese Monster und auch die Missionen selbst tragen zu einer allgemeinen düsteren Atmosphäre bei. Denn selbst wenn man die Missionen schafft, enden sie meist nicht sonderlich gut. Stattdessen teilt einem der Begleittext auf der entsprechenden Karte mit, dass es einem zwar gelungen sei, XY zu retten, kurz darauf geht der aber trotzdem drauf. Ein Happy End kann man hier lange suchen.

Wer das aber nicht unbedingt braucht, kann mit dem Spiel viel Spaß haben. Das Grundkonzept lässt sich relativ schnell erlernen, und dadurch, dass sich jeder Charakter etwas anders spielt, wird es auch bei mehrfachem Spielen nicht so schnell langweilig.

Das Spiel endet, wenn der Erste drei Missionen erfüllt hat. So kann es zwar einen Nachmittag füllen, sich aber nicht ewig in die Länge ziehen.

Fazit:
„The Witcher – Das Abenteuerspiel“ bietet nette Unterhaltung für einen Nachmittag. Es hat ein schnell erlernbares Spielkonzept, das je nach Charakter auch das taktische Geschick der Spieler fordert. Es ist natürlich kein Ersatz für die Computerspiele. Aber das hat ja auch niemand erwartet, oder?


The Wichter – Das Abenteuerspiel
Ignacy Trzewiczek
Brettspiel für 2 bis 4 Spieler
Heidelberger Spieleverlag 2015
EAN: 4015566021136
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 44,95

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