Rezensionen

1000 Jahre vor der Zerstörung des ersten Todessterns kommt der Krieg zwischen den Jedi und den Sith zu seinem Finale. In der siebten und letzten Schlacht von Ruusan treten die Orden der Jedi und der Sith an, um zu entscheiden, wer zukünftig die Galaxis gestalten wird. Mit von der Partie ist der „Urvater der modernen Sith“ namens Darth Bane, der zu dieser Zeit noch einer von tausend anderen Sith ist. Diese Schlacht breitet sich über 148 Seiten des Comics aus und lässt tief blicken in eine weit, weit entfernte Galaxis.

von Daniel Pabst

In „Star Wars Comic-Kollektion 77: Jedi vs. Sith“ erleben die Leserinnen und Leser in sechs Teilgeschichten auf insgesamt 148 Seiten, wie der mehr als 1000 Jahre dauernde Krieg zu seinem spektakulären Ende kommt und wie die Grundpfeiler der modernen Sith errichtet werden. Der Comic erschien bereits 2001 als Mini-Serie mit sechs Heften. Als Kreativteam fungierten als Autor Darko Macan, der für Dark Horse bereits an der Serie „Grendel“ mitarbeitete, und als Zeichner Ramón F. Bachs und Raul Fernandez. Der Zeichenstil ist im klassischen Panel-Design gehalten. Die Farben und Hintergründe sind kräftig und teilweise unnatürlich kontrastreich.

Beim Lesen des Comics erfährt man, wie aus dem alten Sith-Orden, der „Bruderschaft der Dunkelheit“ der neue Sith-Orden unter Darth Bane, dem Gründer der „Regel der Zwei“ entsteht. „Die Regel der Zwei“ wird möglicherweise noch bekannt sein aus „Episode I: Die dunkle Bedrohung“, an dessen Ende Meister Yoda erzählt: „Immer zu zweit sie sind. Keiner mehr, keiner weniger. Ein Meister und ein Schüler“. Erst 1000 Jahre nach der in „Star Wars Comic-Kollektion 77: Jedi vs. Sith“ erzählten (Kriegs-)Geschichte wird es den Sith, durch Darth Sidious (besser bekannt als Kanzler Palpatine) gelingen, den Plan der Herrschaft über die Galaxis in die Tat umzusetzen.

Wer „Star Wars Comic-Kollektion 77: Jedi vs. Sith“ liest, sollte sich bewusst sein, dass sich das „Star Wars“-Universum lange vor den Filmhandlungen in einem ganz anderen Erscheinungsbild zeigt: Es gibt statt Raumschiffen wortwörtlich fliegende Schiffe, Pfeil und Bogen statt den herkömmlichen Blastern und die Jedi-„Ritter“ tragen Rüstungen, so wie es der Name auch sagt. Auf diesen für das moderne „Star Wars“ untypischen Stil müssen sich die Leserinnen und Leser erst einstellen, ansonsten wird es eine große Überraschung geben.

Diesen Comic kann man gut lesen, ohne alle Figuren aus den vorherigen Geschichten zu kennen. Dennoch sollte man sich, wenn man diese Zeitperiode von „Star Wars“ noch nicht kennt, bewusst sein, dass man in einer Ära, die von Kriegen geplagt ist, kaum Humor und glückliche Momente erwarten kann. Vielmehr werden viele düstere Charaktere und deren aussichtslose, traurige Erlebnisse präsentiert. Stellenweise sind reine Gewaltorgien bebildert, die es zu lesen gilt. So einen großen Kampf wird es bis zu den Klonkriegen aus „Episode II“ nicht mehr geben.

Fazit: Wer einen aufregenden Abschluss der letzten großen Auseinandersetzung der Kräfte der „guten“ und der „bösen“ Seite in dem klassischen Panel-Design aus dem Jahr 2001 kennen lernen möchte, der ist mit diesem Comic sehr gut beraten. Auch für Fans, die sich für die Sith und damit die dunkle Seite begeistern und erfahren möchten, welche Hintergründe die Prinzipien dieses Ordens haben, dem sei zum Kauf dieses Comics geraten. Im Anschluss dazu und bei Gefallen kann auch die „Darth Bane“-Roman-Trilogie“ gelesen werden, um noch tiefer in den „Abgrund“ des „Star Wars“-Universums zu blicken. Neuen „Star Wars“-Comic-Leserinnen und -Lesern rate ich stark von diesem Werk ab, da in dieser Sammlung keine Figuren der Filme vorkommen und auch die triste, vor Gewalt triefende Atmosphäre sich stark von der familienfreundlichen Stimmung der „Star Wars“-Kino-Saga unterscheidet.

Star Wars Comic-Kollektion 77: Jedi vs. Sith
Comic
Darko Macan
Panini Comics 2019
ISBN: 978-3-7416-1058-5
144 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 13,99

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