Silver 3: Das Lied vom Blut

Im dritten Teil des spannenden und charmanten Vampirjäger-Epos „Silver“ streben unsere sterblichen Helden mit großen Schritten weiter auf den begehrten Silberschatz zu. Dabei begeben sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Höhle des Löwen. Von unzähligen Vampiren umgeben, können sie sich nur dank Theaterschminke und Gerissenheit behaupten.

von Michael Wilhelm

Stilecht schlafen unsere Helden wie die sie umgebenden Vampire im Schloss des Vampirfürsten natürlich in Särgen. Doch ihre Eckzähne sind nur Theater-Requisiten und ihr blasser Teint geschminkt. Nach ihrer Vorstellung am Spieltisch zu Ende von Band 2 haben Meisterdieb Finnigan und der hellseherisch begabte Junge eine Audienz beim Vampirfürsten, der sich die seherischen Kräfte im Kampf um das Herz des Drachen, das Prunkstück des vampirischen Silberschatzes, zunutze machen möchte. Der ahnt nicht, dass sein Kontrahent, der vermeintliche Vampirprinz Philip Magnus, ein Schauspieler mit Theaterschminke ist.

In der Walpurgisnacht soll um das Herz des Drachen gespielt werden. Doch leider kommt noch etwas anderes dazwischen. Die Verlobte des Vampirfürsten will noch mal so richtig die Sau rauslassen und reitet mit ihrem Gefolge in das nächste Dorf, um dort ein Blutbad anzurichten. Da kann Rosalynd, die Erbin des großen Van Helsing natürlich nicht untätig bleiben. Und genauso klar ist, dass das die Pläne der sterblichen Helden in große Schwierigkeiten bringen wird.

Auch der dritte Band ist spannend, witzig und geistreich, voller Anspielungen auf Genre-Klassiker, wie Coppolas „Dracula“-Film. Schön, dass hier aber die Menschen die Helden sind und nicht als Futter und Vieh für die vampirischen Meister und Protagonisten ein Randdasein fristen. Die skurrile Truppe um Meisterdieb Finnigan und die abgebrühte Jägerin Rosalynd weiß sich auf gefährlichem Terrain zu behaupten und gerade, als alles verloren scheint, geht der Plan doch auf. Oder etwa nicht? Wir werden es in Band 4 erfahren.

Die stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind ein echter Genuss. Zwar muss man manchmal genauer hinschauen, um in den teilweise fast abstrakten Panels alle Details zu erkennen, aber sowohl in actiongeladenen Passagen mit wenig Worten, als auch in düsteren und dialogreichen Szenen macht die Optik echt was her.

Fazit: Die Reihe „Silver“ jagt von einem Höhepunkt zum nächsten. Die Mischung aus düsterer Vampir-Geschichte, Gaunerkomödie und Splatter-Movie weiß Dank skurriler Charaktere, stimmungsvoller Retro-Optik und humorvollen Dialogen zu gefallen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den vierten Band.

Silver 3: Das Lied vom Blut
Comic
Stephan Franck
Schreiber & Leser 2017
ISBN: 3946337287
152 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 14,95

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