Seventh Hero – Legendäre Krieger

Du willst einmal Heldin oder Held sein und die Menschheit retten? In „Seventh Hero“ hast du dazu die Möglichkeit, indem du im Wettkampf sechs wandernde Heldinnen und Helden rekrutierst, um mit ihnen die Prophezeiung zu erfüllen und die Menschheit zu retten. Als Kartenspiel für 3 bis 5 Personen bietet „Seventh Hero“ spannende Kampfrunden, die insbesondere aufgrund der kurzen Spieldauer von ca. 30 Minuten immer wieder neu ausgetragen werden können. Mögen die Karten gut gemischt werden …

von Daniel Pabst

„Seventh Hero“ ist ein Kartenspiel des Autors Kuro (Yasushi Kuroda), welches auch unter dem Namen „Rent a Hero“ von AEG (Alderac Entertainment Group) bekannt ist. Pegasus Spiele hat das Spiel im Jahre 2015 in deutscher Sprache veröffentlicht. Das Grafik-Design der Karten orientiert sich am Stil nordischer Erzählungen. Enthalten sind 77 Spielkarten (7 Heldinnen/Helden je 11-mal), 5 Übersichtskarten und 1 Spielanleitung. Geeignet ist das Spiel für 3 bis 5 Personen. Somit ist darauf zu achten, dass man es nicht zu zweit spielen kann, sondern es sich insbesondere für (größere) Spielegruppen eignet.

Zu Spielbeginn werden die Karten gut gemischt und verdeckt als Nachziehstapel bereitgelegt. Dann werden reihum 2 Spielkarten an jede Person ausgeteilt, die jeweils offen vor sich ausgelegt werden müssen. Diese Karten gelten als Teil der eigenen „Heldengruppe“. Hat jemand 2 gleiche Karten gezogen, so wird solange weiter 1 neue Karte gezogen, bis unterschiedliche Karten in der Heldengruppe liegen. Bevor es richtig losgehen kann, zieht jede Person verdeckt 5 Karten, die die Handkarten bilden. Wer zuletzt ein Abenteuer bestanden hat, darf die erste Kampfrunde starten.

Ein Spielzug gliedert sich in 4 Stufen. Zuerst deckt man die oberste Karte des Nachziehstapels auf und legt sie offen auf den Ablagestapel. Die Karte gibt einem eine „Abenteuer-Bedingung“, die man erfüllen muss. Von den 77 Karten gibt es 7 solcher Bedingungen, da jede Heldin und jeder Held 11-mal enthalten sind. Zur Vereinfachung gibt es für alle eine eigene Übersichtskarte zum Nachsehen aller 7 Bedingungen. In der zweiten Stufe muss man versuchen, mit einer Handkarte diese Bedingung zu erfüllen und diese Karte verdeckt an die Spielgruppe abgeben. Die Karte gilt dann als „wandernder Held“.

In der dritten Stufe geht diese Karte reihum und alle haben die Wahl, diese Karte aufzudecken und bei sich zu rekrutieren, also in die eigene Heldengruppe zu legen oder zu passen und die Karte damit weiterzureichen. Diese dritte Stufe bildet das Herzstück des Kartenspiels, da hier die Interaktion stattfindet. Wie genau diese Interaktion aussieht, wird sogleich noch dargelegt. Doch zuerst zur vierten Stufe, mit der ein Spielzug endet. Entweder eine Person aus der Gruppe hat eine Karte rekrutiert oder die Karte ist wieder bei der Person gelandet, die sie auf die Reise schickte. In beiden Fällen ist die Karte in die eigene Heldengruppe zu legen und eine neue Karte vom Nachziehstapel als Handkarte zu ziehen und die nächste Person ist am Zug.



Wie bereits angedeutet, macht den Reiz dieses Kartenspiels die dritte Stufe aus, in der die verdeckte Karte von der Gruppe bewertet und überprüft werden kann. Jede Person, die die Karte vor sich verdeckt liegen hat, kann Vermutungen anstellen, welche der 7 Helden-Karten auf die Reise geschickt wurde. Dabei hilfreich ist, dass vorher allen die zu erfüllende Bedingung mitgeteilt wurde. Jedoch sind die Bedingungen nicht immer eindeutig, sodass das Risiko besteht, eine Karte zu rekrutieren, die man bereits in seiner Heldengruppe ausliegen hat. Sollte dies aber eintreffen, so muss man beide gleiche Heldinnen oder Helden ablegen und verliert somit einen der 6 notwendigen unterschiedlichen Karten, um das Spiel zu gewinnen.

Schnell entwickelt sich daher jedes Mal, wenn eine Karte auf die Reise geschickt wird, eine lebhafte Diskussion unter den anderen Personen, die sich erhoffen, eine Karte rekrutieren zu können, die sie benötigen, oder andere zu überreden, die Karte zu rekrutieren, damit diese eine Karte rekrutieren, die sie schon ausliegen haben und damit ihre eigenen Siegchancen verringern. Es gilt dabei, auf die Fähigkeiten der einzelnen Karten zurückzugreifen und diese geschickt anzuwenden.

Jede Karte hat eine eigene Fähigkeit, die im Laufe des Spiels verwendet werden kann. Hat man beispielhaft die Heldin „Orakel“ (Nummer 5) bei sich ausliegen, kann man mit ihrer Fähigkeit eine verdeckte Karte ansehen. Je nach Verhalten der anderen kann dabei auch eine angesehene Karte, die man für sich selbst bräuchte, weitergeschickt werden, um zum Beispiel einer anderen Person die Illusion zu lassen, diese könne sie problemlos rekrutieren, da sie in die Heldengruppe der vorherigen Person ja nicht passte. Fähigkeiten können jederzeit einmal verwendet werden, wodurch es zu taktischen Manövern kommt, die sich durch neue Karten in der Heldengruppe stetig ändern. So kann es sinnvoll sein, eine Karte komplett „durchlaufen“ zu lassen, sodass sie die Person, die sie auf Reisen geschickt hat, bei sich offen ausspielen muss. Nicht immer hat man die passenden Karten auf der Hand, die man für die Heldengruppe benötigt, und so werden auch Karten auf Reisen geschickt, die man schon ausliegen hat und hoffte, jemand anderes würde sie rekrutieren. In der Folge müssen die gleichen Karten dann leider abgelegt werden und die eigenen Siegchancen verringern sich.



Generell darf jede Person zusätzlich zu den Fähigkeiten Handkarten an die Person reichen, die die Karte auf die Reise geschickt hat und geheim fragen, ob diese Handkarte der verdeckten Karte entspricht. Dies jedoch sollte spärlich geschehen, da es ansonsten passieren kann, dass man im eigenen Zug die Bedingungen mangels passender Handkarten nicht mehr erfüllen kann und als Strafe eine Karte aus der eigenen Heldengruppe wegschicken muss.

Insgesamt liegt es an der Spielegruppe, wie intensiv man sich auf die Kommunikation einlässt oder ob man stets für sich spielt und ein Pokerface beibehält. Das Kartenspiel überrascht durch seine geringe Kartenkomplexität, Schnelligkeit und einfachen Regeln. Eine Portion Glück gehört zum Rekrutieren der Heldengruppe dazu, wenn auch dieses durch geschicktes Einsetzen der Fähigkeiten und Handkarten ausgeglichen werden kann.

Das Spiel endet, sobald jemand 6 unterschiedliche Karten vor sich offen ausliegen hat. Auch beendet ist das Spiel, wenn keine Karten vom Nachziehstapel gezogen werden können. Dann gewinnt die Person mit den meisten ausliegenden Karten.

Fazit: „Seventh Hero – Legendäre Krieger“ ist ein Kartenspiel, das sich bestens für eine Spielegruppe eignet, die entweder in kurzer Zeit mehrere spannende Spielrunden erleben möchte oder etwas für Zwischendurch beziehungsweise als „Warm up“ für ein komplexes Karten- oder Brettspiel braucht. Als netten Bonus bietet die Spielanleitung eine alternative Spielweise sowie kurze fiktive Hintergrundinformationen zu den einzelnen Heldinnen und Helden.

Seventh Hero – Legendäre Krieger
Kartenspiel für 3 bis 5 Personen ab 8 Jahren
Kuro (Yasushi Kuroda)
Pegasus Spiele 2015
EAN: 4250231706431
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 9,95

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