Parageologie 2075 – Lebendige Erde

Jeder erinnert sich an die Orichalkumkriege im Jahr des Kometen. Doch nur wenige fragen sich, woher dieses und andere neue Elemente herkamen und wohin sie verschwunden sind. Und was liegt noch in der Erde verborgen? Wenn die Magie alles durchzieht und verändert, was lebendig ist – Metamenschen, Tiere und Pflanzen –, ist dann die Erde tatsächlich auch lebendig, und die neuen Elemente sind der Beweis? Immerhin kann ein Magier die Erde nicht astral durchdringen. Doch so oder so – wenn man versteht wie die Magie auf den Boden der Welt selber wirkt, lässt sich doch bestimmt etwas damit verdienen.

von Adaon

Die Erde ist seit dem Erwachen eine andere geworden, das stellt niemand in Frage. Nachweislich gibt es Gegenden mit mehr oder weniger Magie, und mit verschieden wirkender „Hintergrundstrahlung“. Was beim mundanen Metamenschen vielleicht ein Achselzucken hervorruft, ist für den magisch aktiven Charakter durchaus interessant oder sogar lebenswichtig – kann doch eine für oder gegen ihn gerichtete Hintergrundstrahlung massive Folgen haben. Doch massive Veränderungen im Energiefluss der Welt zeigen sich durchaus auch auf der physischen Ebene – Vulkanausbrüche, Erdbeben oder auch Manastürme sind Auswirkungen, die jeden Bewohner eines Gebietes betreffen. Die Parageologie studiert die Zusammenhänge zwischen Magie, Landschaft und Gestein, um genau solche Phänomene begreiflich oder sogar wiederholbar zu machen.

Die Erweiterung „Parageologie“ teilt sich in drei Bereiche auf: „Manalinien“, „Erwachte Elemente und Minerale“, sowie „Geomantie und Geomaurerei“.

Der Abschnitt über Manalinien klassifiziert zunächst bestimmte Kategorien, indem er Manalinien in Drachenlinien, Leylinien und Traumpfade einteilt. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Arten von Manalinien werden erklärt, danach zeigen ganzseitige Ansichten der einzelnen Kontinente die darauf verlaufenden großen Manalinien, und in einem folgenden Text werden diese erläutert. Unter anderem wird auf bestimmte Phänomene und Ereignisse um diese Linien herum eingegangen.

Der nächste Abschnitt erklärt als erstes, wo man die seltenen wahren Elemente findet und wie respektive wo diese entstehen. Anschließend werden erwachte Minerale mit ihren jeweils bekannten Eigenschaften vorgestellt. Den Abschluss bilden verschiedene, mit diesen Mineralen und Elementen herstellbare Legierungen, die von Alchemisten erzeugt werden können und besonders für diese als Verzauberer von Interesse sein dürften.

Im letzten Abschnitt geht es um den bewussten Einfluss auf magische Kraftlinien. Dabei werden zwei Möglichkeiten aufgezeigt: In der Geomantie werden die Landschaft und die Gestaltung dieser Materialien und Bauformen kombiniert, um Kraftflüsse in verschiedene Richtungen umzuleiten oder abzuändern. In der Geomaurerei wird „direkter“ gearbeitet, und sorgfältige Berechnungen und Baupläne führen zu Konstruktionen, die Macht über die magische Umgebung haben. Beide Richtungen können Gebäude oder Dinge erschaffen, die Magie beeinflussen, sammeln, ändern oder zu bestimmten Effekten bringen kann. Manche gewaltige Gebilde können sogar mächtige Manalinien beeinflussen. Fragt nur mal Wuxing, warum ihre „Skytower“ so lange zum Bau gebraucht haben und was sich in ihrem Inneren befindet ... oder vielleicht doch nicht?

Fazit: „Parageologie“ ist eine interessante Ergänzung, die weitere Aspekte der Magie beschreibt. Ob dies auch jeden interessiert, sei dahingestellt. Sicher lässt sich mit seltenen Elementen einiges verdienen, und sowohl Konzerne als auch magische Gruppierungen mit Interesse am Verlauf von Manalinien können in Aufträgen eine Rolle spielen. Daher ist diese Erweiterung hauptsächlich für Spielleiter interessant, die viel Magie in ihrem Setting verwenden wollen. Dann allerdings ist sie absolut empfehlenswert, erweitert sie doch die Erwachte Welt um wirklich stimmige und interessante Details und Spielmöglichkeiten.


Parageologie 2075
Quellenbuch
Adam Large
Pegasus Spiele 2015
36 S., PDF-Dokument, deutsch
Preis: EUR 7,95

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