Ätherologie – Die Metaebenen

Hinter der Wirklichkeit liegt der Astralraum – das weiß die Metamenschheit. Und hinter dem Astralraum liegen die Metaebenen. Hier leben die Geister, die beschworen werden, hierhin kehren sie zurück, wenn sie verbannt werden, hier gibt es Wunder und Alpträume ... Aber existieren sie überhaupt wirklich oder doch nur im Geist eines Astralreisenden?

von Adaon

Der Ergänzungsband „Ätherologie“ ist als Reisebericht eines Magiers geschrieben, der lange Zeit die Metaebenen bereist und erforscht hat. Seite um Seite wird mit unglaublichen Beschreibungen fantastischer Landschaften und bemerkenswerten Bildern der Metaebenen gefüllt. Der Text beschreibt die Ebenen der Feen, der Menschen und Tiere, der Pflanzen, der Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft und noch weitere – düstere Abgründe, tödliche Ebenen mit Geistern, die sich von Metamenschen nähren, solchen, die gegen andere Geister kämpfen und dafür gern auch aus unserer Realität Macht erwerben, und jene, die sich nicht um die physische Welt kümmern. Geheimnisvolle Wesenheiten hinter der Ewigkeit, Andeutungen zu mystischen Orten und Geheimnissen lassen den Reisebericht wunderbar stimmungsvoll ausklingen.

Immer wieder eingeschoben finden sich Kurzgeschichten und die Beschreibung astraler Phänomene auf der physischen Welt. Dies stört manchmal etwas den Lesefluss, hält aber die Illusion aufrecht, als Leser ein Matrix-Dokument mit entsprechenden „Verknüpfungen“ zu verwenden. Davon getrennt ist der zweite Teil des Buches. Hier finden sich Regeln, die diese Phänomene verwendbar machen, sowie neue Geisterarten und -kräfte, die im Reisebericht erwähnt werden. Damit kann eine komplett neue magische Bedrohung vom Spielleiter eingebracht werden.

Doch solche Bedrohungen müssen natürlich auf magischem Weg bekämpft werden beziehungsweise finden sich nur in den tiefen Metaebenen. Die meisten Teams werden sich wohl zum größten Teil aus mundanen Charakteren zusammensetzen. Warum sollte ein Spielleiter diese Erweiterung dann überhaupt beachten? Nur starke Magier, die sich initiiert haben, können die Metaebenen überhaupt erreichen, oder? Auch dies ist natürlich geklärt: In Mana-Orkanen, durch mächtige Rituale und bestimmte Artefakte können Astrale Risse entstehen. Diese dienen als Verbindungen von der physischen Welt zu jeweils einer Metaebene, und durch diese kann sogar ein mundaner Mensch eine Reise in wahrhaftig andere Welten antreten. (Natürlich besteht diese Verbindung in beide Richtungen.) Sollte eine Gruppe von Charakteren dorthin reisen, wird es wieder interessant: Wird dann jeder dasselbe wahrnehmen oder wird es leichte oder gar starke Variationen in der Wahrnehmung geben? Wird die Metaebene, werden ihre Bewohner auf diese Besucher überhaupt reagieren, und wenn ja wie? Nur der Spielleiter kennt die Antwort – doch auf jeden Fall werden die Charaktere verändert zurückkehren. Wenn es den Rückweg überhaupt noch gibt.

Fazit: „Ätherologie“ ist eine interessante Erweiterung, die für magisch interessierte beziehungsweise Erwachte Charaktere besonders nützlich ist. So scheint es auf den ersten Blick. Doch tatsächlich geht es noch viel tiefer hinab. Wenn der Spielleiter magische Mysterien, eine ungewöhnliche Beschaffungsmission oder einmal eine komplett andere Umgebung nutzen will (natürlich ungeplant, zum Beispiel bei der Flucht durch ein Tor in einer Forschungseinrichtung?), bieten sich hier ungeahnte Möglichkeiten.


Ätherologie
Quellenbuch
Adam Large
Pegasus Spiele 2015
37 S., PDF-Dokument, deutsch
Preis: EUR 7,95

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