Das neueste „Munchkin“-Set enthält, wie alle selbständigen Sets zuvor (außer „Star Munchkin“), 168 Karten, aufgeteilt in Tür- und Schatzkarten. Da das Setting in der Jetzt-Zeit auf der Erde spielt, gibt es keine Rassen, sondern nur die vier Klassen Blogger, Wissenschaftler, Kind und Milizionär. Neben den wohl bekannten Kartentypen Ausrüstung und Monster, den Monsterverstärkern und dem „wandernden Monster“ ist ein weiterer Kartentyp „Katastrophe“ neu dabei. Wird eine Katastrophe aufgedeckt, betrifft sie sofort den aktiven Spieler (oder sogar mehrere), wie Flüche im klassischen „Munchkin“. Möglichkeiten, Flüche und Fallen zu entfernen, beziehen sich nach dem Regelwerk auch ausdrücklich auf den Katastrophen-Kartentyp.

Wie bei „Munchkin“ üblich, ist es das Ziel, Monster zu bekämpfen und zu besiegen, um Stufen aufzusteigen. Der erste Spieler, der Stufe 10 erreicht, gewinnt dabei das Spiel. Monster lassen Schätze fallen, die einem Charakter bessere Ausrüstung und Überlebenschancen geben – oder es ihm erlauben, den anderen Spielern in den Rücken zu fallen und diese daran zu hindern, ihre Kämpfe zu gewinnen.

Neu bei „Munchkin Apokalypse“ sind die zwölf rechteckigen Apokalypse-Karten, die „Siegel der Apokalypse“. Bestimmte Monster, Schätze und Katastrophen (die als Form von Flüchen gelten, die  teilweise jeden Spieler betreffen kann), bringen eine solche Karte ins Spiel. Dies wird als „Öffnen eines Siegels“ bezeichnet. Das zuletzt geöffnete Siegel ist „aktiv“ und beeinflusst das gesamte Spiel. So gibt es Siegel, die jeweils eine Klasse massiv behindern, Monster wieder in den Stapel mischen, Katastrophen-Karten erneut auslösen, etc. Weiterhin erhält jedes Monster einen Bonus von +1 für jedes geöffnete Siegel. Wird ein siebtes Siegel geöffnet, endet das Spiel sofort, und der Spieler mit dem höchsten Kampfwert durch Karten gewinnt das Spiel. Die Stufe zählt hierbei nicht.

Kritisch anmerken lässt sich dazu, dass es relativ wenige Karten gibt, die sich tatsächlich auf das Ausspielen der Siegel beziehen. Zusammen mit Karten, die Siegel wieder verschließen können, spielten die Siegel beim Probespielen tatsächlich nur in zwei von fünf Spielen eine Rolle – und führten in keinem Fall zum Siegel-Spielende. Hier wäre ein 15-Karten-Booster mit Siegel-Öffnungs-Karten sehr willkommen.

Fazit: Ein selbständiges „Munchkin“-Spiel, wie immer frei mit den anderen „Munchkin“-Basisspielen und -Erweiterungen kombinierbar. Allerdings wäre dies aufgrund der unterschiedlichen Klassen und Rassen und der Karten, die sich jeweils ausschließlich auf diese beziehen, eher nicht anzuraten. Als ein eigenständiges „Munchkin“ ist „Munchkin Apokalypse“ auf jeden Fall gut spielbar, und aufgrund der Weltuntergangs-Thematik eine nette Abwechslung.