Erstmal: An dem Spielprinzip hat sich nichts geändert. Noch immer geht es darum, Monster zu erschlagen und Schätze zu sammeln. Das man seinen Mitspielern dabei so viele Steine wie nur möglich in den Weg legt, gehört ja wohl zum guten Ton. Denn nur wer die höchste Stufe erreicht, wird der Munchkin des Abends.

Was war noch mal ein Munchkin? Ach ja, ein Powergamer. Ein Rollenspieler, dessen Charakter nur aus Zahlen und Werten besteht. Eine tiefer gehende Persönlichkeit hat der Charakter eines echten Munchkins nicht. Das einzige was zählt sind Schätze, mächtige Waffen… und… naja, eben alles, was den eigenen Charakter stärker macht.

Die insgesamt 120 neuen Karten enthalten vor allem neue Ausrüstung und Karten, mit denen man sofort um eine Stufe aufsteigen kann. Aber auch neue Monster… und zwar WIRKLICH harte Monster sind hinzugekommen. Ohne Zweifel, wird es durch „Munchkin 2“ jede Menge toter Munchkins geben, denn ganz so leicht lassen sich die Monster aus der Erweiterung nicht mehr schlagen. Und auch wenn man glaubt, ein schwaches Monster als Gegner zu haben, ist die Mami bestimmt nicht weit…

Als neue spielbare Rasse gibt es außerdem die Orks! Wer also demnächst als Zwerg-Ork-Halbblut auftreten will, hat nun die Möglichkeit dazu. Da fragt man sich doch, ob den Machern des Spiels eigentlich nichts heilig ist…

Neue Flüche gibt es auch. Die kamen ja in dem Grundspiel etwas zu kurz, treten aber dank der Erweitung nun etwas häufiger auf.

Auch kann man jetzt Verbündete (Henchmans?) rekrutieren und in den Tod schicken, anstatt den eigenen Charakter, wenn es mal wieder mit einem Monster nicht so klappen sollte.

Fazit: Die neuen Karten sind echt der Hammer und übertreffen zum Teil die des Grundspiels bei weitem! Wer schon immer mal „das Auto des Spielleiters waschen“ wollte, um eine Stufe aufzusteigen, ist hier richtig am Platz. Die neuen Karten lassen sich ganz einfach zum vorhandenen Grundspiel dazumischen. Dadurch wird der Zugstapel entsprechend größer, sodass man vielleicht die ein oder andere Karte aus dem Grundspiel vermisst, weil sie einfach erst sehr spät kommt. Als Ausgleich kann man sich ja einfach darauf einigen, dass die Karten aus der Erweiterung gewisse Karten aus dem Grundspiel ersetzen.

Außerdem empfiehlt sich die Erweiterung für größere Gruppen von fünf bis sechs Spielern. Nur dann kommen alle neuen Karten erst richtig zum Einsatz. Übrigens enthält „Munchkin 2“ sechs einzigartige deutsche Karten, die von John Kovalic extra für diese Ausgabe illustriert wurden. Ein weiterer Grund für jeden „Munchkin“-Fan, bei diesem Set ohne zu Fragen zuzuschlagen.