MidEvil

In „MidEvil“ treten die Spieler auf einer mittelalterlich anmutenden Welt Horden von Skeletten gegenüber. Nur wer das Necronomicon, ein magisches Buch, findet und zum Altar bringt, kann zurück in seine Zeit reisen. Anlehnungen an einen bestimmten Film sind natürlich Zufall. Ob „MidEvil“ nur ein weiteres „Zombies!!!“-Spiel ist oder mehr zu bieten hat, erfahrt ihr in dieser Rezension.

von Peter Berneiser

 

 

Die Ausstattung unterscheidet sich kaum von den „Zombies!!!“-Spielen, die von Twilight Creations Inc. verlegt und von Pegasus Spiele ins Deutsche übersetzt werden. Anstelle der Zombies liegen dem Spiel Skelette in den Farben weiß, rot und blau bei. Während des Spiels kommt es schon mal zu Verwirrungen, da drei der sechs Spielfiguren ebenfalls diese Farben tragen. Ansonsten unterscheiden sich die Gebietskacheln und Ereigniskarten nur unwesentlich vom Spielmaterial aus „Zombies!!!“.

Der Spielplan setzt sich aus modularen Gebietskacheln zusammen, auf denen sich zwei bis sechs Spieler bewegen. Ziel des Spiels ist es, Skelette im Wert von 30 Punkten zu sammeln oder das Necronomicon vom Friedhof zum Altar zu bringen. Der Spielablauf unterscheidet sich ebenfalls kaum von „Zombies!!!“.

Jeder Spieler platziert seine Spielfigur auf der Altarkachel und nimmt sich je drei Lebensmarker (Plastikfiguren statt Pappmarker) und Ereigniskarten. Ein Spieler, der an der Reihe ist, zieht als erstes eine Gebietskachel, legt sie passend an eine bereits ausliegende Gebietskachel an und verteilt Lebensmarker und Skelette. Anschließend muss er kämpfen, wenn ein Skelett auf seinem Feld steht. Nachdem er seine Kartenhand wieder auf drei Karten aufgefüllt hat, würfelt er mit einem sechsseitigen Würfel seine Bewegung in Feldern aus.

Betritt ein Spieler während seiner Bewegung ein Feld, auf dem ein Skelett steht, muss er kämpfen, bevor er weiter ziehen kann. Die Farben der Skelette geben auch ihren Wert an. Weiße Skelette zählen einen Punkte, rote Skelette zwei und blaue Skelette drei Punkte. Ein Spieler gewinnt, wenn das Ergebnis eine 4+ zeigt. Sollte das gewürfelte Ergebnis nicht ausreichen, kann er mit einem Skelett aus seinem Vorrat das Ergebnis um so viele Punkte verbessern, wie das Skelett wert ist. Eine gewürfelte „2“ und ein abgelegtes rotes Skelett ergeben also eine 4 und der Spieler ist siegreich. Er kann das getötete Skelett seinem Vorrat hinzufügen. Alternativ kann man einen von maximal fünf Lebensmarkern ablegen und den Wurf wiederholen. Sobald der letzte Lebensmarker entfernt wird, muss der Spieler alle getöteten Skelette und ausgespielten Ereigniskarten entfernen. Anschließend setzt er die Jagd nach dem Necronomicon auf der Startkachel beginnend wieder fort.

Ereigniskarten können in der Regel jederzeit gespielt werden, allerdings nur eine pro Runde. Hinter den Karten, die den Mitspielern das Leben erschweren können – als ob Untote nicht schlimm genug wären –, verbergen sich auch Waffen, mit denen die Spieler gegen die Skeletthorden vorgehen können. Im Gegensatz zu „Zombies!!!“ sind in diesem Spiel mehrere Waffen vorhanden, mit denen die Spieler über mehrere Felder hinweg angreifen können. Das gewaltige Katapult lässt sogar die bleichen Skelette erblassen! Nach der eigenen Bewegung und den Kämpfen bewegen die Spieler noch Skelette und können eine Ereigniskarte abwerfen.

Wird der Friedhof aufgedeckt und an den Spielplan angelegt, beginnt der Wettkampf um den Sieg, sofern kein Spieler mit getöteten Skeletten im Wert von 30 Punkten das Spiel vorzeitig für sich entscheiden kann. Wer das Necronomicon aufgenommen hat, kann nun von allen anderen Spielern angegriffen werden und das magischen Buch wieder verlieren.

Fazit: Wer ausschließlich komplexe Spiele spielt, sollte von „MidEvil“ die Finger lassen. Wem der Hintergrund und die Spielmechanik der „Zombies!!!“-Spiele jedoch gefallen, kann bedenkenlos zugreifen. „MidEvil“ ist im späten Spielverlauf interessanter als „Zombies!!!“, da durch die Jagd auf den Träger des Necronomicons der Sieg bis zum letzten Würfelwurf offen bleibt. Einige Ereigniskarten finden nur selten eine sinnvolle Verwendung im Spiel, da hätten sich die Designer mehr Mühe geben können. Der mittlere Spielverlauf ist etwas eintönig, da die Spieler ihre Würfelwürfe mit Skeletten verbessern können und nur selten das Zeitliche segnen. Insgesamt betrachtet ist „MidEvil“ ein gutes, wenn auch recht teures Spiel für Zwischendurch.


MidEvil
Brettspiel für 2 bis 6 Spieler
Todd & Kerry Breitenstein
Twilight Creations Inc. 2005
ISBN: n. a.
156 Spielfiguren, 30 Gebietskacheln, 50 Ereigniskarten, Würfel, Regelwerk, englisch
Preis: $ 24,99

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