von Daniel Pabst

„MicroMacro: Crime City 3: All In“ von der Edition Spielwiese und Pegasus Spiele ist ein Brettspiel, das auf dem bewährten Spielprinzip der beiden Vorgängerbrettspiele „MicroMacro: Crime City“ (2020) und „MicroMacro: Crime City 2 – Full House“ (2021) basiert. Wieder einmal verschlägt es die Spielenden in die Stadt „Crime City“. In einem neuen Stadtteil übernehmt ihr die Ermittlungen in 16 neuen Fällen, die – je nachdem wie schnell eure Augen und eure Kombinationsgabe sind – 15 bis 45 Minuten dauern werden.

Das Spielprinzip ist ein „alter Hase“. Für alle, die es nicht kennen, bietet es sich vor dem Weiterlesen dieser Rezension an, den Demo-Fall: webapp.micromacro-game.com/de/democase.html zu spielen. Also los!



Na, habt ihr herausfinden können, wer den DJ Lars Vegas ermordete? Die Fälle von „MicroMacro: Crime City 3: All In“ löst ihr alle in entsprechender Spielweise. Dabei sind sie von unterschiedlicher Schwierigkeit, was durch Sterne auf den Titelkarten angezeigt wird. Ebenfalls wird in der Anleitung angekündigt, welche Fälle explizite Themen und Darstellungen enthalten. So kann man sich entscheiden, welche Fälle der allgemein angegebenen Altersempfehlung „ab 10 Jahren“ entsprechen und welche man lieber alleine spielt oder erst selbst testen sollte.

„MicroMacro: Crime City 3: All In“ lässt sich entgegen des Titelzusatzes „Crime City 3“ eigenständig spielen. In der Spieleschachtel findet ihr neben den Fallkarten, Umschlägen, der Anleitung und dem Spielplan auch eine kleine Lupe. Mit dieser könnt ihr die vielen Szenen auf dem Spielplan näher betrachten. Das ist besonders für diejenigen nützlich, die noch keines der Vorgängerspiele ihr Eigen nennen. Das, wofür „MicroMacro“ steht und ausgezeichnet worden ist (unter anderem mit dem Titel „Spiel des Jahres 2021“), ist im neuesten Ableger wieder zu finden. Die Fälle enthalten trotz so mancher Grausamkeit und Brutalität immer auch einen Funken Ironie, was sich gut bei der Namensgebung der Ermordeten, Zeugen und Zeuginnen sowie Täter und Täterinnen zeigt.



Im Einführungsfall von Johannes Sich habt ihr es noch mit einem harmlosen Fall zu tun: Fernando Brancas Pudelmütze ist verschwunden! Im Fall „Tut-Anch-Anna“ von Daniel Goll dagegen scheint es zu spuken: Aus dem Sarkophag ist eine Mumie entstiegen und spaziert durchs Museum! Und in „Erdbeere, Zitrone, Schoko“ von Tobias Jochinke feiert Heinrich Herrlich Geburtstag und erhält von seinen Freunden ein Pop-Art-Gemälde, welches er zu seiner Verwunderung aus der eigenen Sammlung kennt! Was hat es mit diesem Duplikat auf sich? Bei einem Spielplan mit einer Größe von 75 x 110 cm (!) ist das Lösen dieser Fälle keine so leichte Aufgabe …

Es bereitet große Freude, sich gemeinsam (oder auch alleine) über den riesigen Stadtplan zu beugen (natürlich kann man ihn in klassischer Kommissar-Ermittlungs-Manier auch an die eigene Wand hängen) und tiefer in die kriminelle Welt von „Crime City“ zu blicken. Am Genialsten an diesem Spiel ist die Art und Weise, wie die Kriminalfälle sich Stück für Stück vor den Spielenden offenbaren. Wenn man am Ende eines jeden Falles dann gemeinsam den Vorhang gelüftet hat, stellt sich ein Glücksgefühl ein, das man schnell wiederholen möchte!



Fazit: Dieses Spiel macht unglaublich viel Spaß. Für alle, die „MicroMacro“ noch nicht gespielt haben, ist allerdings der erste Teil als Einstieg zu empfehlen. Für alle anderen, die süchtig nach „MicroMacro“ geworden sind, ist „MicroMacro: Crime City 3 – All In“ dagegen ein Pflichtkauf. Erwartungsvoll geht der Blick nach diesen 16 Fällen aufs nächste Jahr – dann soll der vierte Stadtplan „Crime City“ komplettieren. Absolut empfehlenswert!

MicroMacro: Crime City 3 – All In
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Johannes Sich
Pegasus Spiele 2022
EAN: 4250231734021
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 24,99

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