von Shadow
Rund 100 Monster kann man in diesem Band entdecken. Zu jedem davon erhält man Beschreibung, eine Aufzählung der alternativen Namen und für die Spielmechanik relevante Informationen. Häufig ist zudem eine aufwändig gestaltete Illustration zu sehen.
Die Details zu den Monstern sind Hauptbestandteil dieses Buches, doch gibt es noch weitere nützliche Inhalte. Wer gern allgemein bekannte Monster einbauen möchte, die nicht aus dem „Ctuhlhu“-Universum stammen, erhält knapp 20 zur Auswahl, darunter beispielsweise Vampire, Zombies oder Mumien. Außerdem sind Informationen zu Wildtieren, die ebenfalls eine Gefahr für die Ermittler darstellen können, enthalten.
Durch diese Details ist es dem Spielleiter möglich, Monster und bedrohliche Tiere besser zur Geltung zu bringen. Eine ausführliche Beschreibung hilft dem Vorstellungsvermögen der Spieler, sich ein klares Bild von der Situation zu verschaffen. Gleich zu Beginn erhält man allgemeine Ratschläge, wie man als Spielleiter die Monster besser darstellt. Unter anderem ist es hilfreich, auf alle Sinne einzugehen. Man sollte nicht nur beschreiben, wie ein Monster aussieht, sondern auch welche markanten Geräusche es verursacht oder ob man es bereits aus der Ferne riechen kann. Mythos-Monster sind meist intelligente Wesen und bestenfalls geht man ihnen aus dem Weg. Im Gegensatz zu einigen anderen Pen-&-Paper-Systemen werden Gegner in „Cthulhu“ nicht massenweise getötet, sondern stellen eine außergewöhnliche Bedrohung dar, bei der eine Flucht häufig eine sinnvolle Entscheidung ist. Dies erfordert vom Spielleiter eine entsprechende Erzählkunst, wobei „Malleus Monstrorum“ eine große Hilfe ist. Auf regeltechnische Aspekte wie ein passendes Balancing wird ebenfalls eingegangen. Man bekommt sogar Tipps für die Erschaffung eigener Kreaturen. Hierfür kann man Vorlagen von einem Monsterhilfsbogen oder Schergenhilfsbogen verwenden. Gof’nn Hupadgh, K’n-yan und Xiclotl – bei diesen ungewöhnlichen Namen ist es sinnvoll, zu wissen, wie man diese ausspricht. Wie gut, dass es dafür am Ende des Buches eine Tabelle gibt. Bei den Monstern direkt taucht diese Information jedoch nicht auf.
Unter den Mythos-Monstern gibt es einige außergewöhnliche Exemplare, welche schon allein genug Ideen für eine eigene Geschichte liefern würden. Trotz der gelungenen Erläuterungen ist es hin und wieder jedoch schwierig, sich ein genaues optisches Bild zu machen, wenn die Illustration fehlt. Da Mythos-Monster ihre Eigenheiten haben, ist es notwendig, an manchen Stellen weiter auszuholen. Ist eine Grafik vorhanden, erhält man allerdings ein Kunstwerk, welches im Stil eines Ölgemäldes detailreich dargestellt wird. Die Illustrationen, die zur Ergänzung der Beschreibungen verwendet werden, haben meistens Sepia-Farbtöne. Außerdem gibt es mehrere vollflächig mehrfarbige Abbildungen im gleichen Stil, wie er auf dem Cover zu sehen ist. Mit einem Format, das etwas größer als DIN-A4 ist, kommen diese besonders gut zur Geltung. Nicht nur diese Kunstwerke sorgen für einen Augenschmaus, sondern auch ein insgesamt ansprechend gestaltetes Layout. Dies verlockt zum Stöbern, wodurch man manchmal durch Zufall eine interessante Entdeckung macht und nicht nur, wenn man gezielt danach sucht. Das Buch ist ein fadengeheftetes Hardcover, hat ein Leseband und hochwertiges Papier, was insbesondere bei einem Nachschlagewerk sehr erfreulich ist.
Fazit: „Malleus Monstrorum“ eignet sich hervorragend als Nachschlagewerk und bietet zahlreiche Inspirationen. Wer als Spielleiter den Abenteuern eine lebendigere Darstellung und mehr Tiefe verleihen möchte, trifft mit diesem Werk eine ausgezeichnete Wahl.
Malleus Monstrorum 1
Regelband
Mike Mason, Scott David Aniolowski, Paul Fricker
Pegasus Press 2021
ISBN: 978-3-96928-032-4
200 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 19,95
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