von Daniel Pabst
„Lone Wolves“ von Anthony Perone und Yasuyuki Nakamura ist ein taktisches Duellkartenspiel für zwei Personen, welches Elemente eines Stichspiels und eines Area-Control-Spiels kombiniert. Der Inhalt umfasst einen Spielplan, 30 Wolfskarten, 25 Plättchen und eine Anleitung. Ziel des Spiels ist es, „der Alphawolf“ zu werden. Dafür muss man am Ende der Partie die meisten Siegpunkte gesammelt haben. Diese erhält man durch die gespielten Wölfe in den fünf Gebieten. Hinzu kommen zu sammelnde Narbenplättchen, die jeder Partie eine unterschiedliche Wendung ermöglichen.
Gespielt wird über dreizehn Runden, in denen die beiden Spieler oder Spielerinnen Wolfskarten aus fünf Farben ausspielen. Die Werte reichen von Zwei bis Sieben, wobei höhere Werte die niedrigeren schlagen. Jede Karte wird in einem der fünf Gebiete ausgespielt. Der Duellant oder die Duellantin muss im Anschluss eine Wolfskarte derselben Farbe legen. Hat er oder sie keine passende Karte, darf entweder eine Trumpfkarte oder eine Karte einer anderen Farbe gespielt werden. Am Ende wird der Stich ausgewertet: Die siegreiche Wolfskarte bleibt auf der Vorderseite liegen und verschafft so einen Vorteil im Kampf um das Gebiet. Die unterlegene Karte wird umgedreht und gilt als „Lone Wolf“. Außerdem darf der Verlierer ein Narbenplättchen nehmen und an einem beliebigen Ort auslegen. Diese Narbenplättchen bieten während der Partie oder am Spielende verschiedene Vorteile. 
Jede Runde von „Lone Wolves“ erzeugt einen spannenden Konflikt: Manchmal ist es nämlich klüger, absichtlich zu verlieren, statt den Stich unbedingt zu holen, da man dann ein Narbenplättchen aufnehmen darf, welches für spätere Runden gewinnbringend sein kann. Zu dem Grundprinzip des Spiels kommen zusätzliche Regeln hinzu, die die Komplexität erhöhen. Sind – wie oben bereits angedeutet – alle Narbenplättchen eines Gebiets vergeben, wird dessen Farbe zum Trumpf, was das Duell plötzlich in eine neue Richtung lenken kann. Wenn ein zweites Gebiet später ohne Narbenplättchen bleibt, wird auch dessen Farbe Trumpf. Da zu Beginn jeder Partie vier Karten zufällig entfernt werden, ist zudem unklar, welche Optionen der Gegner noch besitzt. Zusätzlich schlägt die Zwei einer Farbe immer die Sieben, wodurch es keine Karte gibt, die immer gewinnt. Die Mischung aus der herrschenden Unsicherheit, dem taktischem Timing und dem Positionsspiel macht jede Karte wichtig und jede Entscheidung bedeutsam.
Die Rückseite des Spielplans bietet zudem eine fortgeschrittene Variante mit asymmetrischen Fähigkeiten. Bei einer Spieldauer von etwa 15 Minuten bleibt oft genug Zeit für eine Best-of-Three-Serie. Neben den vielen Duellspielen auf dem Markt, bietet „Lone Wolves“ spannende und kurzweilige Partien für Kenner.
Fazit: „Lone Wolves“ ist ein cleveres, spannendes Duellspiel, das mehr taktische Tiefe bietet, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Kombination aus Stichspiel und Area-Control funktioniert erstaunlich gut und sorgt für abwechslungsreiche Partien. Das Spiel ist meist knapp, jede Entscheidung zählt, und man kann sich nie sicher sein, wie eine Partie ausgeht. Selbst wer viele Stiche verliert, kann am Ende noch gewinnen. Fast schon poetisch ist, dass viele „Lone Wolves“ durch geschickte Kombinationen aus Karten und Plättchen oft stärker sind als wenige mächtige „Alpha“-Wölfe.
Lone Wolves
Brettspiel für 2 Spielende ab 10 Jahren
Anthony Perone, Yasuyuki Nakamura
Pegasus Spiele 2025
EAN: 4250231742217
Sprache: Deutsch
Preis: 19,99 EUR
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