Hexenreigen (Heldenwerk)

Die neueste, fünfte Inkarnation für Deutschlands bekanntestes Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ ist mittlerweile erschienen. Das Abenteuer „Hexenreigen“ ist nicht nur das erste Abenteuer für die neueste Regelversion, sondern zugleich der Auftakt einer neuen Reihe von Abenteuern mit dem Titel „Heldenwerk“, die fortan dem „Aventurischen Boten“ beiliegen werden. Wie gelungen ist der Auftakt?

von André Frenzer

Die „Heldenwerk“-Abenteuer erscheinen einheitlich als 16-seitige Abenteuerbände. Gerade im Vergleich zu den umfangreichen Kampagnenbänden, welche die letzte Regelversion begleiteten (z. B. die „Quanionsqueste“ oder der „Splitterdämmerung“-Zyklus) steht damit recht wenig Platz zur Verfügung. Doch die „Heldenwerk“-Abenteuer wollen bewusst andere Wege gehen und dem Spielleiter kleinere Abenteuer präsentieren, die auch abseits des aventurischen Metaplots geschehen können. Doch worum geht es eigentlich?

Vorab folgt die obligatorische Spoilerwarnung. Eine Rezension von Abenteuerszenarien vermag kaum komplett ohne Hinweise auf die Handlung auszukommen. Ich möchte also Lesern, welche die Abenteuer noch als Spieler erleben möchten anraten, bis zum Fazit vorzuspringen.

„Hexenreigen“ kann überall im aventurischen Norden verortet werden und eignet sich damit für fast jede Heldengruppe, die dort unterwegs ist. Zu Beginn der Handlung wendet sich eine junge Hexe an die Helden. Sie und ihre Schwestern stehen unter der Knute eines Hexenmeisters, der ihre Handlungen kontrolliert. Sie bittet die Gruppe darum, den Hexer auszuschalten. Dafür müssen sich die Helden mit den Vertrauten des Hexers, den anderen Dorfbewohnern und nicht zuletzt einem finsteren Feenpakt herumschlagen.

Das Abenteuer ist angenehm modular aufgebaut. Bestimmte Schauplätze können besucht werden – oder eben auch nicht. Genauso können verschiedene Meisterpersonen ihren Auftritt haben oder von den Helden ignoriert werden. Je nachdem, wie gründlich die Gruppe bei der Suche nach dem Hexer und der Quelle seiner Macht vorgeht, verschieben sich ihre Chancen im Finale, wenn sie den Hexenmeister konfrontieren. „Hexenreigen“ liefert dabei – trotz der wenigen Seiten – umfangreiches Material: So finden sich interessante Meisterpersonen an der Seite von verwunschen scheinenden Orten, aber auch an hübsch gestaltetes Kartenmaterial wurde gedacht. Spielwerte für die wichtigsten Meisterpersonen und Gegner sind ebenso zu finden. Die Stimmung des Abenteuers versprüht genau die aventurische Märchenhaftigkeit, die ein Erstling für das neue Regelwerk ausstrahlen sollte.

Optisch gibt es an „Hexenreigen“ nichts auszusetzen. Das Abenteuer erscheint mit einem schlichten, aber elegant designten Cover. Das Innenleben ist komplett in gediegenen Brauntönen gehalten und weist – wie alle Publikationen für „DSA 5“ vollfarbige Illustrationen auf. Die Karten sind übersichtlich und hübsch anzusehen, der Text ist angenehm sorgfältig lektoriert und gut strukturiert.

Fazit:
„Hexenreigen“ stellt einen gelungen Auftakt für die „Heldenwerk“-Abenteuerreihe dar. Interessante Nichtspielercharaktere und ein ungewöhnlicher Gegenspieler ergeben zusammen mit der märchenhaften Atmosphäre vieler Örtlichkeiten eine absolut gelungene Mischung. Absolut empfehlenswert.


Hexenreigen (Heldenwerk)
Abenteuerband
Dominic Hladek
Ulisses Spiele 2015
ISBN: n.a.
16 S., PDF, deutsch
Preis: EUR 0,00

bei DriveThruRPG kaufen