Fyfe

Die Edition Spielwiese hat bereits einige Lege-Optimierspiele mit dem Erfolgsautor Uwe Rosenberg auf den Markt gebracht. Nun folgt das Erstlingswerk von Kosch mit einer schönen Südseegrafik. Der Name „Fyfe“ ist hier Programm. Wir versuchen in einem 5x5-großen Raster die optimale Kombination von Spielsteinen zu verbauen. 5 verschiedene Farben, 5 verschiedene Muster, 5 verschiedene Zahlen und dazu 15 verschiedene Wertungsmöglichkeiten machen uns das Legen jedoch nicht leicht.

von Sabrina

Inhalt


Persönliches Spielmaterial in 5 Farben: je 1 Spielfeld, je 7 Glücksbringerplättchen, je 15 Wertungstafeln
125 Spielsteine aus Holz (Die Spielsteine enthalten jeweils 3 verschiedene Informationen: 1 Hintergrundfarbe, 1 Zahl und 1 Symbol)
5 Glücksbringersteine aus Holz (Muschelsymbol)
10 x Joker-Plättchen
20 x 5er-Bonuspunkte
15 x Erster!-Bonusplättchen
1 x Beutel
1 x Spielanleitung

Zum Spiel

Ziel von „Fyfe“ ist es, die Spielsteine und Wertungstafeln so im eigenen 5x5-großen Spielfeld zu verbauen, dass so viele Aufgaben wie möglich erfüllt werden. Wer dadurch am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Nehmt euer persönliches Spielmaterial und legt es vor euch aus. Legt die 15 Erster!-Bonusplättchen, die 5er-Bonuspunkte und die Joker-Plättchen offen in die Tischmitte. Die Spielsteine kommen in den Beutel, der für alle zugänglich bereit liegt.



„Fyfe“ läuft über 25 Runden und gliedert sich wie folgt:

Als erstes ziehen alle einen Stein aus dem Beutel (in der ersten Runde zwei), sodass ihr zwei Steine zur Auswahl vor euch liegen habt. Hat eine Person einen Glückbringerstein (Muschel) gezogen, könnt ihr alle eine von euren sieben Glücksbringerplättchen aktivieren und nutzen. Als nächstes müsst ihr alle einen der zwei Steine in euren Spielplan verbauen. Liegt in der Reihe oder Spalte noch kein Spielstein, müsst ihr zusätzlich eine Wertungstafel platzieren.

Kontrolliert nach jeder Runde, ob eine Wertung erfolgen kann. Falls ihr eine Wertung zuerst ausgelöst habt, dürft ihr euch das passende Erster!-Bonusplättchen nehmen. Diese bringen am Ende des Spiels 3 zusätzliche Punkte. So spielt ihr weiter, bis ihr alle eure 25 Felder bestückt habt. In der letzten Runde dürft ihr jedoch kein Plättchen nachziehen, sondern ihr platziert das Übriggebliebene direkt in das letzte Feld. Nun folgt die Abschlusswertung. Punkte erhaltet ihr für nicht genutzte Glücksbringerplättchen, erfüllte Wertungen, Erster!-Bonusplättchen und Bonuspunkte, die ihr für das Erfüllen mehrerer Wertungen gleichzeitig erhalten habt.



Das gefällt

„Fyfe“ kommt mit hochwertigem Material daher. Keine Pappplättchen, sondern griffige Holzscheiben. Zudem ein Spielfeld, auf dem die Scheiben eingelassen werden und somit nicht verrutschen können. Die Anleitung ist sehr übersichtlich, kurz und verständlich verfasst. Am Ende der Anleitung gibt es eine Kurzübersicht zu den einzelnen Schritten. Das Spiel ist schnell erklärt und alle spielen gleichzeitig. Die Wartezeit hält sich somit in Grenzen.



Das dürfte besser sein

Im Verhältnis zu beispielsweise „Calico“ ist „Fyfe“ viel glücksabhängiger. Denn ich ziehe immer blind einen Stein aus dem Sack nach und habe dann zwei zur Auswahl. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass es jedes Plättchen nur einmal gibt. Bei Calico kann ich aus drei Plättchen bewusst eins auswählen und jedes Plättchen gibt es dreimal. Durch die Vielzahl an Wertungsplättchen, die ich während des Spiels legen muss, ist der Glücksanteil noch größer. Gegebenenfalls ziehe ich nie ein Plättchen, welches in die Reihe oder Spalte passt.

Das Problem, nichts Sinnvolles legen zu können, soll durch die sieben Glücksbringer-Plättchen abgemildert werden. Sobald eine Muschel gezogen wird, dürfen alle einen solchen Glücksbringer nutzen (Stein auf dem Plan verschieben, Steine austauschen, eine Tafel mit nur 4 anstatt 5 passenden Bedingungen werten …). Werden diese Glücksbringer jedoch zu früh im Spielverlauf gezogen, kann ich gegebenenfalls noch gar nicht wissen, was sinnvoll ist. In unseren Runden wurde die Möglichkeit daher eher selten genutzt. Warum nicht einfach die sieben Glücksbringer Plättchen einsetzen, wann man es für sinnvoll erachtet? Zur „Strafe“ bekommt man dann die angegebene Zahl am Ende des Spiels als Minuspunkte abgezogen. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum man in der letzten Runde keinen weiteren Stein zur Auswahl ziehen darf. Es ist auch so bereits unglaublich schwer, noch einen passenden Stein platzieren zu können. Auch hier würde ich die Regel abändern und einen weiteren Stein ziehen lassen. Die Erster!-Bonusplättchen sind nett gemeint. Aber es ist, wie gesagt, schon schwer genug, die Reihen überhaupt zielführend zu füllen. Daher kann ich mich nicht auch noch darauf konzentrieren, ob vielleicht eine andere Person die Wertung eher erhält und kaum steuerbar.



Fazit: Ich mag abstrakte Legespiele sehr und habe einige im Sortiment. „Fyfe“ reiht sich hier gut in die Reihe ein. Die aus meiner Sicht genannten Schwächen, kann man durch eigene Hausregeln etwas neutralisieren. Wem eine hohe Portion Glück nichts ausmacht und wer Lege-Optimierspiele mag, sollte „Fyfe“ unbedingt mal testen. Insbesondere wegen der hohen Glückslastigkeit werde ich jedoch anderen Spielen dieser Kategorie weiterhin den Vortritt geben. Zum Beispiel dem oben erwähnten „Calico“, „Insel der Katzen“, „Keystone“ oder „Cascadia“.

Fyfe
Brettspiel für 2 bis 5 Spielende ab 10 Jahren
Kosch
Edition Spielwiese/Pegasus Spiele 2022
EAN: 4250231730870
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 39,99

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