Drachenhort

Wer hat den Mut und das Geschick, den Drachenhort auszurauben? Tretet vor, wagemutige Diebe …äh …Helden. Aber Vorsicht! Nicht den Drachen wecken ….

von Nick

„Drachenhort“ ist ein Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler. Rundenweise versuchen die Spieler, mit Hilfe ihrer Handkarten und geschickter Positionierung ihrer Figuren (Pappaufsteller) so viele Schätze wie möglich aus dem Hort zu entwenden, bevor der Drache aufwacht oder die Handkarten aufgebraucht sind.

Zu Beginn des Spiels werden die 3 Drachenkarten mit ihrer blauen Seite (schlafend) in der Tischmitte ausgelegt. Dann werden die Schatzkarten gemischt und 12 werden um die Drachenkarten herum positioniert. Jeder Spieler sucht sich jetzt einen der „Helden“ aus (Optik zählt, die Helden haben keine besonderen Fähigkeiten oder Werte) und stellt den Pappaufsteller auf eine der 12 Schatzkarten (die ihr vorher ansehen dürft). Der Würfel und das Narrenkappen-Token werden neben den Drachenhort gelegt. Die restlichen Schatzkarten werden gemischt und jeder Spieler zieht 5 davon und los geht’s.

Jeder Spieler darf sich in seinem Zug entweder bewegen, Schätze stehlen, den Drachen beeinflussen oder Schwert, Schild oder Umhang spielen (Handkarten).

Bewegung wird durch einen Würfel entschieden, wobei die Spieler entscheiden dürfen, ob sie mit oder gegen den Uhrzeigersinn laufen. Angekommen dürfen sie sich die Schatzkarte, auf der sie gelandet sind, ansehen und aufheben. Die aufgenommene Karte ersetzen sie dann entweder durch eine eigene Handkarte oder durch eine Karte vom Nachziehstapel (die sie vorher ansehen dürfen). Auf diese Weise weiß man immer, welche Schatzkarte man abgelegt hat. Will man die Schatzkarte nicht, zieht man eine Schatzkarte vom Nachziehstapel
und nimmt sie auf die Hand.

Beim Schätze stehlen werden die Schatzwert-Punkte gemacht. Bei dieser Aktion können Spieler Sets spielen (ein Set besteht aus 3 gleichen Schätzen), ein vor ihnen ausliegendes Set erweitern (mit mindestens 2 gleichen Schatzkarten) oder 1 Schatztruhe ablegen. Vorsicht, das ist laut und weckt den Drachen. Sobald die Schatztruhe ausgelegt wird, muss man 1 Drachenkarte auf die wache (rote) Seite drehen. Sind die 3 Drachenkarten auf rot gedreht (Drache ist wach!), endet die Runde.

Man kann den Drachen aber auch durch Karten beeinflussen, indem man Aah-Karten (Wecken) oder Psst-Karten (Einlullen) spielt. Dadurch dreht man die Karten des Drachen auf die entsprechende Seite. Schläft der Drache tief und fest (alle 3 Drachenkarten auf der blauen Seite), kann man allerdings keine Psst-Karte spielen. Als kleiner Kniff kann man noch 5 Punkte Schatzwert abstauben, wenn man 3 Drachenkarten in einer Runde spielt.



Mit Hilfe der Schwert-, Schild- und Umhang-Karten kann man andere Spieler „angreifen“, wobei der Schild als Verteidigung gegen das Schwert gespielt wird. Denn kann man sich nicht verteidigen, dann kann der „angreifende“ Spieler einen Schatz klauen oder 1 seiner Handkarten hinzufügen.

Der Umhang zählt als 1 Punkt im eigenen Spielbereich, man kann ihn aber auch auf die Sets der anderen Spieler legen. Dadurch wird das entsprechende Set am Ende der Runde nicht zum Schatzwert dazu gezählt.

Es gibt noch die Kronen-Karte, die man in seinen Spielbereich legen kann. Sie kann allerdings durch eine andere ausgespielte Kronen-Karte gestohlen werden. Wenn das passiert, erhält man die Narrenkappe. Die Krone zählt am Ende der Runde 3 und die Narrenkappe 2 Punkte Schatzwert.

Wenn der Nachziehstapel leer ist oder einer der Spieler die Runde ohne Handkarten beginnt, endet die Runde ebenfalls.

Dann wird der Schatzwert ermittelt, wobei abgelegte Karten den Schatzwert erhöhen, aber Handkarten den Wert herabsetzen. Der Spieler mit dem höchsten Schatzwert gewinnt die Runde und erhält 2 Siegpunkte, der Zweitplatzierte 1. Wer als erstes 5 Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Wenn das jetzt etwas trocken und rechnerisch klingt … das ist es leider auch. Wer gern Mitspielern an den Karren fahren will, ist bei „Munchkin“ besser aufgehoben. Und die Rechnerei am Rundenende bremst den Spielfluss. Da muss man sich erst einmal eine genau Übersicht verschaffen mit den ganzen Boni und Mali, die den Siegwert beeinflussen. Zugegeben, manche Leute sind fix in Mathe und wissen das Ergebnis schon, während ich noch meine Handkarten zähle, aber leider ist es eine zähe Angelegenheit am Ende jeder (!) Runde. Trotz allem muss ich zugeben, dass das Artwork schlicht, aber gut ist, die Regeln sind verständlich geschrieben und wer gern Zahlen jongliert kommt sicher gut zurecht.

Fazit: „Drachenhort“ ist ein kleines Kartenspiel, bei dem es um das Sammeln von Punkten geht, indem man die richtigen Schätze (Sets) sammelt. Effektkarten sorgen für reichlich Kartenbewegung, und immer wieder ist Rechnen angesagt, um Schatzwerte zu ermitteln. Was für Zwischendurch, wenn man eher auf Spielmechanik als auf Atmosphäre steht.

Drachenhort
Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler ab 6 Jahren
Tim Kings-Lynne, Beck Veitch, Julia Schiller
Mirakulus 2022
EAN: 7421098107304
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 19,00

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