Der Feuerthron

Dunkle Zeiten brechen über der Insel Ilynrah heran. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man, der Feuerthron habe einen neuen Regenten gefunden und strebe nun erneut danach, alle Völker der Inseln zu unterjochen. Als eines Tages girdanische Schiffe Fischerboote der Ilyndhirer versenken, scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten.

von Sabine Dingeldein

 

Es ist ein wahres Mammutwerk, das Anna Thalbach da im Auftrag des Hörverlages auf CD gebracht hat. Ganze acht CDs füllt die (gekürzte) Lesung von „Der Feuerthron“ von Diana Wohlrath, und so bringt diese Geschichte stundenlanges Hörvergnügen für die anstehende Winterzeit.

Die 14-jährige Mera lebt mit ihrer Mutter Meraneh, ihrer Großmutter Merala und dem girdanischen Waisenjungen Girdhan auf der Insel Ilyndhir. Meras Mutter besitzt eine kleine Taverne, Meras Großmutter ist im ganzen Dorf als sehr wetterfühlige Hexe geachtet, welche den Fischern des Dorfes schon häufig gute Ratschläge erteilte und sie so vor schlimmen Unwettern bewahrte.

Eines Tages wird die Idylle des Dorfes jedoch durch Angriffe der Girdanier auf die Fischerflotte des Dorfes jäh unterbrochen. Innerhalb kurzer Zeit häufen sich die Angriffsberichte und Ilna, Königin der nördlichen Inseln, beginnt gegen den vermeintlichen Feind mobil zu machen. Merala wird an den Königshof berufen, um die Königin zu unterstützen. Auf den Weg dorthin, verschwindet Meras Großmutter jedoch spurlos, zusammen mit dem königlichen Hofmagier, der sie begleiten sollte.

Gleichzeitig droht der Hass der Bevölkerung gegen Girdhan und seine Landsleute, die auf Ilyndhir leben, umzuschlagen. Mira beschließt, Girdhan in Sicherheit zu bringen, und flieht. Auf sich alleine gestellt und mit den Wirren eines beginnenden Krieges konfrontiert, beginnen die Kinder im Alleingang nach Miras Großmutter zu suchen. Dabei stürzen sich die Kinder in immer neue Gefahren, finden aber auch Verbündete und Freunde, an deren Seite sie ihr Abenteuer bestreiten können.

„Lang“ ist eines der ersten Worte, die mir in Verbindung mit „Der Feuerthron“ einfallen. Wie bei Hörbüchern heute allgemein üblich, wurde die CD in mehrere Tracks unterteilt, sodass man jederzeit eine Pause einlegen kann. Am Stück ist „Der Feuerthron“ sowieso nicht zu schaffen. Trotz der Länge wird die Geschichte aber glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern treibt den Hörer ständig gespannt vorwärts, sodass möglicherweise der eine oder andere Fernsehabend ausfallen muss.

Positiv fällt auf, dass Anna Thalbach den Text mit gleichmäßiger Lautstärke eingesprochen hat. Anders als bei vielen anderen Hörbüchern, unterscheidet sich Flüstern also kaum von Brüllen, und der Zuhörer muss die Lautstärke nicht ständig mit der Fernbedienung nachregulieren. Aufgrund der zahlreichen Haupt- und Nebencharaktere ist es allerdings manchmal schwer, den Überblick über die Handlung zu behalten. Hier hilft aber das beigefügte Personenregister, in dem man sich schnell noch mal über Charaktere und Völker informieren kann.

Fazit: Kaufen, hören, genießen. Die Lesung von Diana Wohlraths „Der Feuerthron“ ist uneingeschränkt zu empfehlen.


Der Feuerthron
Hörbuch nach einem Roman von Diana Wohlrath
Anna Thalbach (Erzählerin)
Der Hörverlag 2008
ISBN: 978-3-86717-318-6
8 CDs, ca. 572 min., deutsch
Preis: EUR 26,97

bei amazon.de bestellen