B-Rex-Pressetage 2025: Lars' Bericht oder auch „Teil 1“

Dieses Jahr hab’ ich mir das B-Rex-Wochenende selbst verhazelt. Ich selbst habe meiner Frau für den Samstagabend Karten für Hazel Brugger in Berlin geschenkt. Sidefact: Auch das hat sich gelohnt – also beides, Hazel und ein schöner Abend mit meiner Frau in Berlin. Aber auch die Zeit davor in Burgliebenau mit vielen lieben Menschen, toller Organisation und liebevoll zubereitetem Essen auf den B-Rex-Pressetagen 2025 war ein Highlight. 

von LarsB

Über 170 Gäste und rund 40 Erklärer und Helfer haben das Wochenende ab Freitag 17 Uhr wieder einmal zu etwas Besonderem gemacht. Über das ein oder andere Wiedersehen habe ich mich besonders gefreut. Schade, Markus (Brett und Pad), dass wir diesmal nichts zusammen gezockt haben und schade, Christian, dass du in diesem Jahr abknicken musstest. Danke, Holger, für die wieder einmal weltbesten Erklärungen – auch diesmal mit Zuckerbrot und Peitsche. Zwoosh! Und danke an die Sofahelden Sandra und André, sowie Jan (Brettspiele erklärt), die mich durch viele Partien hindurch begleitet haben. Und vielen Dank an Kai vom Ringboten, dass ich auch in diesem Jahr seine „+1“ sein durfte. Juhu! Samstag um 14 Uhr ging es dann für mich weiter nach Berlin. Immerhin konnte ich bin dahin mit einer nur kleinen Menge Schlaf einige Neuheiten von Corax, Giant Roc, Grimspire, Miraculus, Kobold und Fun Bot ausprobieren. Auch Ringbote Kai hat sich das Programm gegeben. Nach meiner Abreise ging es für ihn aber erst richtig los. Lest also auch seinen Bericht über die B-Rex-Pressetage 2025.

Aber nun zu meinen Spieleeindrücken…

Mondbasis Shackleton (Giant Roc)

Fabio Lopiano und Nestore Mangone haben abgeliefert. „Mondbasis Shakelton“ hat mich in der Erstpartie geflasht. Gemeinsam bauen wir an einer Mondbasis. Das tun wir um die Wette und nicht schnöde kooperativ … Dabei werden aus einer Vielzahl von Konzernen immer drei Konzerntableaus ausgelegt, die die Möglichkeiten von Partie zu Partie variieren. Drei unterschiedliche Workertypen sorgen im Schwerpunkt für Geld, Rohstoffe und Konzerninteraktion. Im Hexfeld-Mondkrater bauen wir Schritt für Schritt Gebäude auf, um so günstig an Ressourcen zu kommen. Der Clou: Wir nutzen auch die Gebäude unserer Mitspieler mit und bezahlen sie dafür. Das ist nicht optional. Das fühlt sich frisch an. Die Jagd nach Punkten erschien mit sehr vielfältig, vielschichtig und entsprechend vielbesucht war das Spiel am B-Rex-Wochenende. Das Spiel ist durchaus expertig, aber es fühlte sich nicht so „tight“ an wie zum Beispiel „S.E.T.I.“. Es wird ein Bericht im Ringboten folgen.

Für: Freizeitastronauten und Strategieexperten auf der Suche nach Abwechslung
Lieferstatus: verfügbar

Total verkettet (Fun Bot)

Wir haben es hier mit einem leichtfüßigen Kartenspiel zu tun. Ziel ist es, die Zahlenkarten der eigenen Hand loszuwerden. Das geschieht in „Total verkettet“ nach zwei unterschiedlichen Regeln. Der Gamechanger: Die Spieler selbst können den Regelschalter umlegen. Grundsätzlich müssen die ausgespielten Karten zur letzten Ziffer der davor ausgespielten Karte passen. Entweder lege ich Zahlen mit der gleichen Zehnerziffer (passend zur Einerziffer der ausliegenden Karte) ab (also etwa 32-36-37-38, wenn eine 23 liegt). Oder ich bilde Zahlenreihen, bei der die Zehnerziffer immer zur davor ausgespielten Einerziffer passen müssen, passend zur 23 also etwa 34-48-81-12. Grundsätzlich darf ich eine Dreierstraße (14-15-16) immer ablegen. Da es nun auch noch Jokerkarten gibt, kommt durchaus Bewegung in das Kartenablegen. Wir werden das ganz artverwandte „Katzensprung“ für euch testen.

Für: Freunde verketteter Kartenspiele, Glückpilze und Hundemenschen
Lieferstatus: verfügbar

Power Vakuum (Corax)

„Power Vakuum“ ist grundsätzlich ein Stichspiel, allerdings in einem abgedrehten Setting. Wir sind Elektrogeräte und brauchen Energie, ich glaube, um vielleicht die Weltherrschaft zu erringen, aber ziemlich sicher, um Statuen aufzubauen – und um dann die Weltherrschaft zu erlangen. Der Gewinn von Stichen gibt uns Energie oder auch Karten, die man in die nächste Stichrunde mit hinübernehmen kann. Die Spieler mit der niedrigsten ausgespielten Ziffer dürfen am Energiepool Energie umverteilen. Der Kniff: Es darf nur Energie zwischen den beiden verkabelten Spielern ausgetauscht werden. Schließlich muss der „Stichverlierer“ auch noch umverkabeln. Die großen Punkte macht man in „Power Vacuum“ mit den Wetten: Wer hat am meisten, wer am wenigsten Energie am Ende der Runde? Je früher die Wette platziert wurde, desto mehr Punkte. Super spannend, welche Interessenkonstellationen sich dort ergeben. Manchmal macht es Sinn, sich selbst Energie zu klauen, damit meine Wette für den wahren Punktereigen ins Ziel kommt. Auch hier folgt eine Rezension auf dem Ringboten.

Für: Stichspielenthusiasten, Elektrogeräteliebhaber und Weltherrschaftssuchende (glaube ich)
Lieferstatus: verfügbar ab ca. Ende Oktober

Grundstein Metropolis (Kobold)

„Grundstein Metropolis“ erinnert sehr an „Grundstein Rom“. Es fehlen nur die Miniaturgebäude. Damit erscheint mir „Metropolis“ angemessener produziert, denn das Spielprinzip ist wirklich einfach: Kaufe in einem Quadratraster Grundstücke und baue dann passende Gebäude drauf. Überbauen der eigenen Gebäude ist erlaubt, solange die Gebäude größer werden. Verschiedene Gebäudetypen sorgen im Einkommenszug oder in Zwischen- und Endwertungsphasen für unterschiedliche Effekte: Schritte auf der Bevölkerungsleiste (für Punkte), direkte Punkte, verbessertes Geldeinkommen sowie all diese Dinge in Abhängigkeit zu den Gebäuden in der Nachbarschaft. So kann man von den Gebäuden der Nachbarn profitieren – big time! Der Stadtplan wird folglich sukzessive voller. Es wird gebaut und überbaut, es werden Grundstücke gekauft und es wird neues Geld beschafft. Es ergeben sich einige Möglichkeiten für einfache Punkte oder die Verhinderung zu einfacher Punkte für die Mitspieler. Ihr erratet es: Es folgt ein Ringbote-Review (von Kai).

Für: Grundstücksmagnaten und Freunde des flotten Brettspiels, denen Pappplättchen genügen
Lieferstatus: verfügbar

Forgeflame (Grimspire)

Was für ein schönes Spiel! Die Miniaturen sehen einfach hinreißend aus. Und sie können Ressourcen tragen – buchstäblich! Bei einigen passen die Ressourcen ins Maul, andere tragen sie in ihren Pranken, äh, Händen. „Forgeflame“ habe ich im Teammodus 2-vs-2 gespielt. Wir sind mit unseren Miniaturen kartengetrieben in einem Minen-Dungeon unterwegs und bauen Gold, Granit und Edelsteine ab, um in Schmieden Artefakte schmieden zu können. Die bringen Siegpunkte und manchmal auch Sondereffekte für den Rest des Spiels. Jeder Spieler steuert zwei Monster. Die Kartendecks der Monster sind hinsichtlich ihrer Spezialeffekte sehr unterschiedlich, starten jedoch zunächst mit leichter Asymmetrie. Die eine Kreatur braut Tränke, um Aktionen einmalig zu verbessern, die nächste Kreatur erhöht die Bewegungskosten für alle, weil wie ständig Felslawinen auslöst. Wir verbessern langsam unsere Kartendecks, sodass die Asymmetrie immer, nun ja, asymmetrischer wird. Die Teammitglieder unterstützen sich in Kämpfen gegen die gierigen Minenbewohner (per Griff IN den Sack) und können gemeinsam auch große Artefakte schmieden. Absprachen sind erwünscht und notwendig. 

Für: Bergbaufreunde, Teamspieler und Miniaturenliebhaber
Lieferstatus: verfügbar ab ca. Mitte Oktober

Skyrise (Giant Roc)

Nochmal Stadtbau. Diesmal mit einem wahrlich interessanten Auktionsmechanismus. Wir setzen auf dem Stadtplan verkettet Hochhäuser aufsteigender Werte ein. Passen alle, bleibt das Hochhaus des Höchstbietenden stehen, alle anderen Hochhäuser kommen wieder zurück in den persönlichen Hochhausvorrat. Stück für Stück platzieren wir so unsere Hochhäuser auf einem Stadtplan mit Grundstücken unterschiedlicher Farben. Beim Bebauen von Grundstücken bekommt man kleine Plättchen, die Grundstücke ihrer Farbe wertvoller machen oder auf andere Art und Weise den Punktekontostand am Ende der Partie erhöhen. Die Stadt in ist Bezirke unterteilt, ist mit Seen durchzogen, bietet verstreut Zeppelinstationen usw. Am Anfang der Partie zeigen drei Wertungskarten, wofür es in dieser Partie Punkte gibt. Das können Häuserketten sein, Häuser neben Wahrzeichen, die Mehrheit in Stadtbezirken. Die Liste ist lang. Zum Start von Spielhälfte zwei kommen noch Wunder hinzu, die mit dem Bau bestimmte Effekte auslösen. Auch hier ist die Auswahl groß. Das Spiel verspricht eine hohe taktische Tiefe bei gleichzeitig überschaubarem Regelwerk. Kai wird sich „Skyrise“ genauer anschauen.

Für: Auktionäre, Städteplaner und Taktiker
Lieferstatus: verfügbar ab ca. Anfang Oktober

Ich freue mich schon jetzt auf die B-Rex-Presstage 2026. Hoffentlich tourt Hazel nicht wieder und hoffentlich bleibe ich Kais „+1“.