von André Frenzer
Frühere Inkarnationen von „Dungeons & Dragons“ wurden durch regelmäßigen Output in den Magazinen „Dragon“ und zeitweise auch „Dungeon“ unterstützt. Hier fanden sich Abenteuer, neue magische Gegenstände, mehr oder minder ausreichend getestete Optionalregeln und eigentlich alles, was sich das Herz des regelmäßigen Spielers so wünscht. Einen ersten Ansatz, ähnliches Material zugänglich zu machen, schien sich auf der wizardschen Webseite in der Kolumne „Unearthed Arcana“ zu manifestieren. Doch die niedrige Taktfrequenz, mit der diese neue Rubrik bedient wird soll, ließ nicht auf regelmäßigen Support rückschließen.
Moderne Zeiten
Nun aber legt Wizards of the Coast „Dragon+“ vor, eine Art Magazin der neuesten Generation. Bei „Dragon+“ handelt es sich schlicht um eine App, die mittlerweile sowohl für Apple-Geräte aber auch für Android-Smartphones funktionabel vorliegt. Was aber erwartet den User nach der Installation?
Zunächst einmal vereint die Applikation zwei grundlegende Funktionen. Auf der einen Seite wäre da der eigentliche „Dragon+“, eine digitale Version des ehemaligen Print- oder PDF-Magazins „Dragon“, auf der anderen Seite ein umfangreicher Newsfeed. Im Newsfeed werden verschiedene wichtige Webseiten regelmäßig auf Neuigkeiten abgesucht – so finden sich hier stets Links auf die neuesten „Dungeons & Dragons“-Artikel bei den Wizards selbst, auf ihre Facebook-Seite und auf den Tumblr-Bilderchannel – und sicherlich ist das noch erweiterbar.
„Dragon+“ wiederum widmet sich in seiner ersten Ausgabe dem elementaren Bösen und unterstützt damit gezielt die aktuelle Kampagne „Princes of the Apocalypse“. Neben obligatorischen Artikeln wie dem Inhaltsverzeichnis und Vorworten der Redakteure enthält die erste Ausgabe einige interessante Abhandlungen. So werden die vier Elementarkulte, die die Gegenspieler in der aktuellen Kampagne bilden, ausführlich vorgestellt. Eine Art „Ingame“-Reisebericht stellt darüber hinaus die Region vor, in der „Princes of the Apocalypse“ angesiedelt ist. Es folgen Interviews, Comics, natürlich auch einige Seiten Werbung, Spielermaterial wie die Vorstellung der neuen Rasse der Goliaths und schlussendlich auch ein Artikel mit neuen magischen Gegenständen. Es bleibt festzuhalten, dass die erste Ausgabe es eine schöne Mischung aus Fluff und Crunch beinhaltet, auch, wenn anzumerken ist, dass nicht jeder Artikel taufrisch im „Dragon+“ erschienen ist.
Tücken der Technik
Die Benutzerführung ist dabei denkbar einfach – einzelne Artikel können entweder über das Inhaltsverzeichnis direkt angesprungen werden, oder man kann über das „wischen“ des Bildschirms von Artikel zu Artikel springen. Innerhalb der Artikel kann dann – je nach Textmenge – mehr oder minder weit nach unten gescrollt werden. Die optische Aufarbeitung – oft mit feststehenden Hintergründen, transparenten Textkästen, auffälligen Schriften und großen Bildern – ist dabei zumeist gut gelungen.
Negativ bleibt festzuhalten, dass die App – zumindest auf meinem Smartphone – noch nicht wirklich stabil funktioniert und dazu neigt, abzustürzen. Auch werden einzelne Artikel nicht vollständig angezeigt, was sich – nach Forumsrecherche – scheinbar nicht nur auf mein Smartphone bezieht. Doch da „Dragon+“ kein Geld kostet – und auch keine späteren „InApp-Käufe“ vorsieht – seien Wizards of the Coast an dieser Stelle technische Startschwierigkeiten verziehen.
Fazit: „Dragon+“ ist eine schöne Sache. Die App liefert sozusagen die tägliche Dosis „Dungeons & Dragons“ kostenfrei und frei Haus. Leider ist die technische Stabilität noch nicht gegeben, doch das kann ja noch werden. Ich hoffe auf viele, viele spannende Ausgaben in einem regelmäßigen Rhythmus!
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