von Daniel Pabst

Die zweite Erweiterung für „Aeon’s End für die Ewigkeit!“ von Kevin Riley mit dem Titel „Die Leere“ ist bei Frosted Games/Pegasus Spiele erschienen und liefert 110 Karten, 25 Plättchen und Marker, 5 Tableaus und 1 Anleitung. Im Detail gibt es für euch also Material für 2 neue Erzfeinde, 2 neue Rissmagier und 2 Artefaktkartenstapel, 1 Kristallkartenstapel und 5 Zauberkartenstapel inklusive deren Auswahlkarten (sowie 33 Splitter und 7 Funken im neuen 2021er-Artwork).

Übrigens kann diese Erweiterung sowohl mit der Grundversion „Aeon’s End“ von 2020 als auch mit der Grundversion „Aeon’s End – Für die Ewigkeit!“ von 2021 gespielt werden, wobei in der letztgenannten die Kartentrenner für die Erzfeinde und Riss-Magier dieser Erweiterung enthalten sind.

Den Anfang macht der brandneue Erzfeinde mit dem unheimlichen Namen „Ritter des Schreckens“. Dieser verfügt ebenso wie die Riss-Magier über dunkle Risse – auf einem separaten Riss-Tableau –, welche er bündeln kann. Hat er alle vier seiner dunklen Risse aktiviert, so überrennt seine Skelett-Armee die Feste. Damit man diesem kolossalen Ritter entgegenwirken kann, besteht nun für die Charaktere die zusätzliche Aktion des „Ent-Bündelns“. Indem man die entsprechenden Kosten bezahlt, darf man die Risse des Erzfeindes entgegen dem Uhrzeigersinn drehen und so seine schädlichen Handlungen verzögern. „Mist“, der Leeren-Schreiter aus „Aeon’s End – Für die Ewigkeit!“, spekuliert, dass dieser untote Krieger der gefallene Riss-Magier namens Tharix ist, welcher nun als Wiedergänger zur Feste zurückkehrt. Besteht eventuell sogar die Möglichkeit diesen düsteren Kommandanten noch zu retten?

Zudem marschiert die „Dornen-Maid“ mit einem Schwarm an vielarmigen, insektoiden Monstern im Schlepptau gen Feste der letzten Ruhe. Sie streckt ihre Dornen aus, um ihren unstillbaren Durst zu befriedigen. Und genau eure Lebenskraft dient diesem tödlichen Erzfeind als Durstlöscher. Oder ist es vielleicht das Wissen im Kopf der Riss-Magier? Wie dem auch sei: Beendet den Schreckensfeldzug dieser Grausamkeit, bevor sie eure gesamte Identität verschlingt.



Nicht nur das Namenlose erhält mit dieser Erweiterung eine Unterstützung durch zwei Erzfeinde und deren Schar an dunklen Kreaturen. Auch die Verteidiger der Feste erhalten Rückenwind durch zwei neue Riss-Magier. Wobei vollkommen neu sind die beiden Riss-Magier nicht: Xaxos, der Magier mit den dunklen, langen Haaren, hatte bereits im Grundspiel von „Aeon’s End“ einen Charakterbogen. Damals widmete er sich als Adept der Erforschung des Namenlosen, welches – laut Xaxos – dasselbe Feuer wie die Riss-Magier teilt. Seit der Handlung des ersten Grundspiels hat dieser weitere Forschungen bezüglich des Namenlosen durchgeführt und dabei so tief geforscht, dass er davorsteht, selbst gänzlich der Dunkelheit zu verfallen. Er bezeichnet sich nun als „Herold der Leere“ und seine Augen glühen in einem blutroten Farbton. Wer weiß, vielleicht muss er in Zukunft sogar als Erzfeind bekämpft werden …

Die andere Figur ist Sparrow, welche eine Riss-Magier-Soldatin ist. Sie ist keine Verfechterin der vielen Worte. Statt internen Streitigkeiten zwischen den Riss-Magiern möchte sie, dass man die gesamte Energie dem Kampf widmet. Sie geht mit einem guten Vorbild voran und präsentiert ihre Feuer-Magie gleich auf drei der fünf neuen Zauberkarten dieser Erweiterung. Diese besitzen den neuen Begriff „Verknüpfbar“. Ein solcher Zauber kann mit einem anderen verknüpfbaren Zauber gleichzeitig an einem einzelnen Riss gebunden werden. Hier gibt es also wieder Spielraum zum Kombinieren der insgesamt vier verknüpfbaren Zauber.

Es fällt auf, dass diese Erweiterung im Vergleich zur Erweiterung #3 („Hinter der Finsternis“) nur acht statt elf neue Kartenstapel für den Vorrat liefert. Um dennoch auf die Anzahl von 110 Karten zu kommen, sind 40 Karten für die Startdecks der Rissmagier, nämlich 33 Splitter und 7 Funken, im Umfang dieser Erweiterung enthalten. Damit kann man einen Großteil der Startdecks der Charaktere permanent zusammenstellen und sofort losspielen (und muss nicht bei anderen Riss-Magiern im Vorfeld Splitter oder Funken „ausborgen“).



Während sich bei der ersten Welle des Kartenspiels „Aeon’s End“ von 2020 die eine Erweiterung auf neue Riss-Magier fokussierte („Aeon’s End: Aus den Tiefen“-Erweiterung #1) und die andere auf Erzfeinde („Das Namenlose“-Erweiterung #2), wird diese Asymmetrie bei den neuen beiden Erweiterungen für „Aeon’s End – Für die Ewigkeit!“ von 2021 nicht fortgeführt. Stattdessen sind die Inhalte der Erweiterungsboxen gleichmäßiger verteilt. Erweiterung #3 („Aeon’s End: Hinter der Finsternis“) inkludiert wie die zeitgleich erschienene Erweiterung #4 („Die Leere“) zwei Erzfeinde und zwei Rissmagier.

Zu welcher Erweiterung man greift, hängt wohl vom eigenen Geschmack beim Design und den spielerischen Aspekten ab. Bestimmt findet man so die eigene Favoritin oder den Favoriten bei den Riss-Magiern. Die beiden Erzfeinde dieser Erweiterung haben beide einen Schwierigkeitsgrad von 4, womit sich dieser eher am unteren Rand des Herausforderungsniveaus befindet. Wer die Herausforderung sucht, findet bei der zeitgleich erschienenen Erweiterung: „Aeon’s End: Hinter der Finsternis (Erweiterung #3)“ zwei kniffligere Bedrohungen mit Schwierigkeiten von 5 und 6. Zudem bringt die andere Erweiterung mehr neue Karten für den Vorrat, was mehr spielerische Abwechslung und Wiederspielwert bringt, als das hier gelieferte „Plus“ an Splitter- und Funkenkarten im neuen Artwork.

Fazit: Auch bei der Erweiterung „Aeon’s End: Die Leere (Erweiterung #4)“ bleibt sich „Aeon’s End“ treu. Alle Karten und Elemente können sofort ins Spiel eingebunden werden. Der neue Nachschub liefert die alte Spielfreunde – nur jedes Mal in leicht modifiziertem Gewand.

Aeon’s End: Die Leere (Erweiterung #4)
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Frosted Games/Pegasus Spiele 2021
Kevin Riley
EAN: 4250231728464
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 14,95

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