Aeon’s End: Das Namenlose (Erweiterung #2)

Den Riss-Magierinnen und Riss-Magiern des Deckbau-Spiels „Aeon’s End“ wird keine Ruhe gegönnt. Mit dieser Erweiterung fordern gleich zwei neue Erzfeinde die letzte Bastion der Menschheit heraus. Doch nicht alles ist so düster, wie es scheint: Der Riss-Magier-Mentor namens Malastar ist zurückgekehrt und schließt sich dem Kampf um die „Feste der letzten Ruhe“ an. Und Malastar überrascht mit seinem Gepäck an neuen Kristallen, Artefakten und Zauberkräften!

von Daniel Pabst

„Aeon’s End: Das Namenlose“ bildet die 2. Erweiterung für das 2020 bei Pegasus Spiele und Frosted Games erschienene Deckbau-Spiel „Aeon’s End“ von Kevin Riley. Zum Spielen benötigt man logischerweise als Grundgerüst das Spielmaterial aus dem Grundspiel. In der kleinen Schachtel befinden sich 80 Karten, 4 Tableaus und 1 einseitige Anleitung.

Der gesamte Inhalt dieser Erweiterung lässt sich problemlos in die Schachtel des Basisspiels einfügen, die noch Luft für weitere Erweiterungen lässt. Wer dennoch auf einen einheitlichen „professionellen“ Organizer nicht verzichten möchte, für den wird es demnächst einen eigenen Organizer zu kaufen geben. Notwendig ist dies jedoch keinesfalls. „Aeon’s End: Das Namenlose“ liefert im Detail einen neuen Riss-Magier, Malastar, inklusive dessen Startdeck. Zudem lauern die beiden Erzfeinde „Der Lord des Verderbens“ und „Der Wegbereiter“ mitsamt ihrer speziellen Erzfeindkarten in dieser Erweiterung. Die restlichen Karten sind ein neuer Kristall, vier neue Zauber und zwei neue Artefakte. Bereits im Grundspiel von „Aeon’s End“ sind die Marker und Kartentrenner für die neuen Erzfeinde enthalten.



Was die Erzfeinde in „Aeon’s End“ auszeichnet, ist deren Diversität. Bereits im Grundspiel versucht jeder Erzfeind auf andere Weise, die Heldengruppe zu vernichten. So flutet die „Carapax-Königin“ die Riss-Magier mit ihrer Brut, der „Unersättliche“ verschlingt nach und nach den gesamten Kartenvorrat der Riss-Magier und  der „König der Masken“ korrumpiert die Helden. Obwohl jeder Erzfeind neues Spielmaterial und weitere Regeln mit sich bringt, kommen trotzdem keine Verständnisfragen auf. Genauso funktioniert es mit den beiden Erzfeinden dieser Erweiterung. Vor einer Partie mit einem der neuen Erzfeinden muss man einmalig deren Fähigkeiten durchlesen, deren Karten in das Erzfeind-Deck mischen und kann nach der Auswahl von Charakteren und dem Erstellen des generellen Kartenvorrats direkt loslegen.

„Der Lord des Verderbens“ schreitet auf einem Pfad der Verwüstung. Hierfür wird ein Plättchen auf einer Leiste fortbewegt. Erreicht er das Ende seiner Route, so ist alle Hoffnung für die Menschheit verloren. In der Begegnung versorgt er die Spielerinnen und Spieler mit „vergifteter Jade“. Mit diesem Kristall können zwar neue Karten erworben werden, sie verursachen aber bei jeder Nutzung Schaden. Es gilt daher abzuwägen, wie lange man dieses faule „Geschenk” des Erzfeindes akzeptiert.



Besonders herausfordernd gestaltet sich der Kampf gegen den neuen Erzfeind namens „Der Wegbereiter“. Dieser hat eine Schwierigkeit von 7, was höher ist, als alle bisher erschienenen Erzfeinde! Durch sein stetiges Bewegen wird es den Spielerinnen und Spielern enorm erschwert, ihn und seine Geschöpfe direkt mit Zaubern zu attackieren. Wirkt man einen Zauber, welcher nicht mit der momentanen Position des Wegbereiters übereinstimmt, verursacht dieser nur halb so viel Schaden wie sonst. Konfrontiert man den Wegbereiter auf der Stufe „erhöhte Schwierigkeit“, so verursachen diese „disharmonischen Zauber“ lediglich einen Schadenspunkt. Es wird ein langer Kampf, diesen Erzfeind über ausreichend Schaden zu besiegen. Wer stattdessen das Treffen mit ihm zu überleben versucht, muss sich auf eine Reihe an mächtigen Angriffen und trickreichen Monstern gefasst machen. Bereitet euch dem entsprechend vor!

Malastar, der neue Charakter, ist ein Experte der Zauberkünste. So hat dieser viele Splitter-Karten, was die günstigsten Geldkarten in „Aeon’s End“ sind, in seinem Startdeck, um schnell mächtige Zaubersprüche zu erwerben. Auch die Spezialfähigkeit des Riss-Magier-Mentors zentriert sich um diese Zauber. Hiermit kann er einen Zauber aus dem Vorrat ohne dessen Kosten zu bezahlen erwerben und sofort binden.



Dieser noch nie dagewesen Magier und die frische Palette an Karten sorgen für Abwechslung, verändern aber nur geringfügig die Struktur des Spiels. Besonders zu nennen sind die „Zeitspirale“, das teuerste Artefakt, welches bisher erschienen ist, und „Ausstrahlung“, ein weitreichender Zauber, welcher nicht nur 5 Schaden verursacht, sondern auch allen Mitspielerinnen und Mitspielern das Ziehen einer Karte ermöglicht.

Fazit: Primär sollte man sich diese Erweiterung für „Aeon’s End“ zulegen, falls man nach Abwechslung bei den Erzfeinden aus dem Grundspiel sucht. Wer hingegen versucht, die Truppe an Riss-Magierinnen und Riss-Magiern deutlich zu vergrößern, der sollte eher zu der 1. Erweiterung „Aeon’s End: Aus den Tiefen“ greifen. Wer den Wegbereiter aus „Aeon’s End: Das Namenlose“ auf höchster Schwierigkeitsstufe gebannt hat, darf sich temporär in Sicherheit wiegen, da damit auch die erste Welle von „Aeon’s End“ abgeschlossen ist. Doch genau wie das Namenlose stets neue Herausforderung liefert, stehen schon die Fortsetzungen der „Aeon’s End“-Welt in den Startlöchern …

Aeon’s End: Das Namenlose (Erweiterung #2)

Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Frosted Games 2020
Kevin Riley
EAN: 4250231727412
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 14,95

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