Das erste, was einem auffällt, wenn man sich das Starter-Set anschaut, ist die wunderschöne Box, in der es daher kommt. Leute, die schon das TCG zu „Avatar“, welches ebenfalls bei Upper Deck erschienen ist, kennen, haben diese luxuriöse Box schon einmal gesehen. Es ist Schluss mit den Pappschachteln, die gerade mal zwei bis drei Transporte überstehen, bevor sie das Zeitliche segnen und den langen Weg zum Papierrecycling antreten.

Die Box erinnert von außen an VHS-Hülle. Es gibt auch die schöne Klarsichtfolie, hinter der ein Einschub steckt, welcher einem verrät, um welches Spiel es sich hier handelt. (Dieses Papiercover kann man auch durch andere ersetzen, so kann man mit Punkten, zu denen ich später mehr sagen werde, neue Motive aus dem Netz herunterladen und so seine Box von den anderen hervorheben). Im Inneren der Box haben wir links zwei Fächer, passend zur Größe der Karten. Hier findet man dann auch die Karten, die beim Starterset dabei sind, doch ist noch genügend Platz übrig, sodass man später auch fertig zusammengestellte Decks hier unterbringen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite sind zwei Klammern, die die verschiedenen Utensilien wie Regelheftchen, Notizpapier (falls man welches brauchen sollte) usw. aufnehmen können. In der Mitte gibt es sogar eine Haltervorrichtung, in die man einen Stift stecken kann. Hier hat einer bei der Konstruktion echt mitgedacht.

Dann wollen wir mal zu den Innereien der Box kommen. Neben dem obligatorischen vollfarbigen Regelheft mit 44 Seiten (keine Angst, das Spiel ist nicht kompliziert) gibt es noch 31 Karten und zwei Booster-Packs. Somit braucht jeder Spieler ein eigenes Starter-Set um loslegen zu können. Außerdem gibt es noch drei übergroße Charakterkarten. Sie sind zwar keine Pflicht für das Spiel, aber wenn man sich dafür entscheiden sollte, einen dieser Charaktere zu wählen, macht so ein großes Ding schon was her.

Zuerst muss ein Spieler sich zu Spielbeginn entscheiden, welchen der Helden, die er als Karte besitzt, er in die Schlacht ziehen lassen will. Da das Spiel sich am MMORPG orientiert (wie der Name des Spiels ja auch schon sagt), gibt es hier die zwei verschiedenen Seiten zur Auswahl. Der Allianz, bestehend aus Menschen, Nachtelfen, Zwergen und Gnomen steht die böse Horde mit ihren Orks, Trollen, Untoten und Tauren entgegen. Ebenfalls kann man Charaktere aus allen neun Klassen (Jäger, Krieger, Paladin, Magier, Hexenmeister, Schurke, Priester, Druide und Schamane), die im Spiel vorkommen, wählen. Die Klasse eines Charakters hat auch einen Einfluss auf das Spiel, so gibt es Karten (insbesondere Ausrüstung), die nur von bestimmten Klassen genutzt werden können. Die Rasse an sich hat bisher noch keine Auswirkung auf das Spiel, doch soll dies bei Erweiterungen zum Tragen kommen, genauso wie der Beruf, der schon auf der Karte angegeben ist, aber bisher noch keine Spielrelevanz besitzt.

Jeder der Helden hat eine Anzahl an Trefferpunkten und eine Spezialfertigkeit. Sollten seine Lebenspunkte im Spiel auf Null sinken, hat er beziehungsweise sein Spieler verloren. Der Charakter kann zu Beginn noch nicht kämpfen. Dazu benötigt er erst Ausrüstung, welche er im Laufe des Spiels bekommen kann. Diese kommt genauso wie der Rest der Karten innerhalb des Spiels zum Tragen. Wie bei TCG üblich, haben die Karten Kosten, die man aufbringen muss, um sie ins Spiel zu bringen. Die Ressourcen, die man dafür benötigt, sind keine Extrakarten, sondern werden aus den normalen Spielkarten gezogen. Man muss sich also entscheiden, ob die Karte, die man auf der Hand hat, lieber als Ressource verwendet wird oder seinen Weg ins Spiel findet.

Neben der erwähnten Ausrüstung (Waffen, Rüstungen, magische Gegenstände usw.) gibt es noch Verbündete, die man in die Schlacht schicken kann, sowie Fähigleiten, die den Charakter oder Verbündete verbessern oder eine sofortige einmalige Wirkung erzielen. Außerdem gibt es noch Questen, die nach Erfüllung Boni bringen.

Als Besonderheit für die Onlinespieler findet sich in jedem Boosterpack eine spezielle Karte mit einem Code. Diesen kann man im Internet in Punkte umwandeln, mit denen man sich dann besondere Sachen kaufen kann. Neben den schon erwähnten neuen Einlagen für die Starter-Box gibt es auch noch Hintergrundbilder für den Computer und wenn man genug Punkte gesammelt hat sogar Gegenstände im Onlinespiel. Wenn man richtig Glück hat, kann man auch eine der besonderen Item-Karten bekommen, die man sofort im Spiel gegen einen ganz besonderen Gegenstand eintauschen kann, ohne dass man vorher Punkte sammeln muss.
 
Fazit: Das Spiel an sich ist ziemlich rasant und spielt sich daher auch mal rasch zwischendurch. Es macht dabei Laune und wird auch nicht zu schnell langweilig. Dadurch, dass schon jetzt Dinge auf den Karten vorkommen, die erst später mit Spielmechanismen gefüllt werden, hat man noch etwas, auf das man sich freuen kann, auch wenn all die Symbole, die noch nichts bedeuten, erst einmal verwirren. Insgesamt haben es die Leute von Upper Deck geschafft, das Feeling der Online-Spielwelt in das Kartenspiel zu packen und Dank dieser wunderschönen Box, in der das Ganze dann auch noch daherkommt, macht das Spiel auch optisch was her. Sowohl WoW-Fans als auch TCG-Spieler sollten durchaus mal einen Blick riskieren!