Wer vermutet hatte, es wäre eine Überraschung, wenn das „World of Warcraft“-TCG sich auf dem heiß umkämpften Sammelkartenspiele-Markt durchsetzen könnte, wurde schon bald eines besseren belehrt. Kein Wunder, denn das MMORPG-Original zählt mit über 10 Millionen Accounts weltweit seit Jahren zu den populärsten Online-Spielen überhaupt. Wenn man es also schafft, nur einen Bruchteil dieser regelmäßigen und teils geradezu fanatischen Spieler vom Bildschirm an den mit bunten Pappkarten belegten Tisch zu locken, hat man automatisch schon eine gigantische Zielgruppe gefunden. Und genau diesem Zweck dienen ja auch die mit fürs Online-Spiel nutzbaren Codes versehenen Beutekarten.

Mit „Feuer der Scherbenwelt“, das im letzten Herbst erstmals nur in Booster-Form erschien, sind nun auch die Sammelkartenspieler im Bereich der Anfang 2007 erschienenen MMORPG-Erweiterung „Burning Crusade“ angelangt. 246 Karten umfasst das in 15 Karten starken Boostern erhältliche Set, mit einer ausgewogenen Mischung aus 80 häufigen, 60 weniger häufigen, 18 Heldenkarten, 73 seltenen und 15 epischen Karten, davon 3 Beutekarten. (Eine davon ist der begehrte „Spektraltiger“, der bei ebay für bis zu 700 € seinen Besitzer wechselt.)

In den Boostern selbst finden sich jeweils 10 häufige, 3 weniger häufige, 1 seltene und 1 Heldenkarte, sowie eine UDE Punktekarte, deren Code auf www.ude.com/points gegen Promo-Karten, Spielunterlagen oder Bildschirmschoner eingetauscht werden kann. Anstelle der Heldenkarte kann man das Glück haben, sogar eine Beutekarte zu bekommen. Und anstelle der seltenen findet man manchmal eine epische Karte. Das sind meist besonders mächtige Verbündete oder Waffen, die schon aus dem Online-Spiel bekannt sind.

Die Karten selbst sind von hoher Qualität, das Material stabil und belastbar, wobei wohl kaum ein Sammler oder Spieler seine kleinen Lieblinge ohne Schutzhüllen in die weite Welt hinauslassen wird. Der Druck ist klar und präzise, die Farben geradezu strahlend, was manchen Karten einen wohl durchaus gewünschten comic-artigen Charakter verleiht. An Illustratoren haben sich wieder eine Reihe namhafter Veteranen zusammengetan, sodass auch für die entsprechende Optik gesorgt ist.

Vom Spielerischen her ist neu, dass nun sowohl für die Horde als auch die Allianz alle neun Klassen als Helden und Verbündete zur Verfügung stehen. So kann für die Allianz jetzt „Moala Steinbinder“ als Draenai-Schamane an den Start gehen, und in den Reihen der Horde ist mit dem Blutelfen „Nathadan“ ein waschechter Paladin im Rennen. Somit eröffnen sich allein hierdurch eine große Reihe an Deck-Optionen, die bisher nicht möglich waren.

Unter den Verbündeten haben sich nun die Begleiter breitgemacht. Das sind zum Beispiel Reittiere, wie die Schildkröte „Panza“, die für Ausspielkosten von 2 mit einer Angriffskraft von 2 und 3 Punkten Gesundheit antritt. Dabei kann jeder Held immer nur einen Begleiter mit sich führen. In den Reihen der Allianz-Verbündeten finden sich mit „Unen Rataan“, „Enfea Cantha“ und „Porto“ gleich mehrere Draenai-Schamanen, genau so wie sich unter den Verbündeten der Horde in Gestalt von „Jazmin Blutliebe“ und „Kelvor Blendmut“ auch noch weitere Blutelfen-Paladine zeigen.

Fazit: Abschließend kann man sagen, dass „Feuer der Scherbenwelt“ ein ausgewogenes und spannendes Set ist, das eine Reihe neuer Möglichkeiten für den Deckbau und eine große Zahl an interessanten Strategie-Optionen bietet. Auch die optische Umsetzung ist in höchstem Maße zufriedenstellend.