Wikinger – Die vergessenen Eroberer

In „Wikinger – Die vergessenen Eroberer“ schlüpfen die Spieler in die ledernen Überschuhe ihrer altnordischen Vorfahren. Jeder Spieler, der in dem Spiel als Jarl bezeichnet wird, unternimmt mehrere Reisen und versucht dabei Siegpunkte zu erlangen.

von Thomas König

 

zunächst den großen Spielplan in der Hand. Auf ihm ist Europa abgebildet, und das Meer ist in unterschiedliche Felder unterteilt. Über ihn bewegt der Spieler beziehungsweise Jarl seine Schiffe. Außerdem sind die unterschiedlichen Häfen eingezeichnet und mit einem Zahlenwert hinterlegt. Zusätzlich findet man noch Informationen und Spielhilfen auf dem Spielplan. So gibt es eine Windrose, eine Übersicht über die Verluste bei der Navigation, das Winterlager, begehrte Handelsgüter, aktuelle Sagas und die Tageleiste.

Neben dem Spielplan existieren unterschiedliche Spielkarten. Da sind zum einen die Sagas. Hierdurch kann man Bonuspunkte sammeln, wenn man sie erfüllt. Außerdem gibt es Runen, die den Glücksfaktor darstellen.

Jeder Spieler erhält zunächst ein Drachenschiff, mit dem seine Reise unternommen wird. Zusätzlich gibt es fünfzehn Wikingerfiguren, davon drei große und zwölf etwas kleinere, die auf dem Schiff als Krieger fungieren und in einem Hafen als Besiedlung. Zusätzlich gibt es noch Goldstücke und weitere Plättchen, um zum Beispiel die Windrichtung anzuzeigen, sowie drei Würfel.

Zu Beginn eines Spiels werden die Sagadecks gemischt und in die drei Ären aufgeteilt. Außerdem werden die Städte platziert sowie die Handelsgüter neben dem Spielplan gelegt. Nachdem das Runendeck vorbereitet ist, wählen die Spieler noch ihre Farbe, und dann geht es los.

Ein Spielzug besteht aus bis zu sieben Aktionen. Der Jarl kann ein Besatzungsmitglied an Bord holen oder ein Handelsgut laden, eine Rune ziehen oder sein Drachenschiff in ein angrenzendes Meer, einen Fluss oder einen Hafen ziehen. Jede Aktion kostet einen Tag, und sein ganzer Zug somit eine Woche.

Zusätzlich können die Wikinger des Jarls während der Woche Handel treiben, Raubzüge durchführen oder eine Siedlung gründen. Außerdem kann der Jarl eine Rune ausspielen, sich ins Winterlage begeben und sich vom Winterlager zum Heimathafen bewegen.

Das Winterlager hat eine wichtige Bedeutung, da nur dort ein Schiff beladen werden kann. In den unterschiedlichen Ären ändert sich die Beladungsobergrenze.

Interessant ist außerdem das Bewegen eines Schiffes. Es wird dabei unterschieden nach schwierigem Segeln und schlechtem Wetter, also alles Faktoren, auf die man im Spiel achten sollte und die die Reise erleichtern könnten.

Es gibt drei Wege, ein großer Jarl zu werden. Zum einen kann man Handel treiben. Dazu nimmt man ein Handelsgut und legt es in den Hafen. Der Vorgang ist relativ einfach. Ein weiterer Weg sind die Raubzüge. Dazu greift man die Häfen an und erobert sie. Der letzte Weg ist die Besiedlung. Dabei versucht sich ein Jarl, in einem Hafen niederzulassen.

Das Spiel geht in die letzte Runde, wenn die letzte Sagakarte aufgedeckt wird. Sie stellen Aufgaben dar, die man erfüllen sollte und mithilfe derer man weitere Siegpunkte gewinnt. Ist die letzte Saga abgeschlossen, ist auch das Spiel beendet, und die gewonnen Siegpunkte werden abgerechnet.

Das Spiel enthält viel Spielmaterial. Der Spielplan, die Karten und Plättchen sind sehr schön gestaltet. Die Spielregeln sind ausführlich und gut erklärt. Hinzu kommen viele Beispiele, die das Spiel verdeutlichen. Auf der Rückseite sind die Regeln noch einmal kurz zusammengefasst.

Fazit:
„Wikinger – Die vergessenen Eroberer“ ist eine interessante Mischung aus Eroberungs- und Wirtschaftspiel und spricht somit die Strategen unter den Spielern an. Dabei gelingt es, das Ganze vor einem historisch sehr faszinierenden Hintergrund zu präsentieren.


Wikinger – Die vergessenen Eroberer
Brettspiel für 3 bis 6 Spieler
Ragnar Brothers, Stéphane Poisont, Pierre Massé
ProLudo 2007
EAN: 3558380002451
Box mit Spielplan, Windrose, 95 Spielfiguren, 85 Spielkarten, 129 Markern, 3 Würfel, Regeln, deutsch
Preis: EUR 44,95

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