Warhammer Invasion – Angriff auf Ulthuan Erweiterung

Die erste große Erweiterung „Angriff auf Ulthuan“ führt zwei neue Völker in das „Warhammer Invasion – Living Card Game“ ein. Das uralte und edle Volk der Hochelfen sowie deren finstere und blutrünstigen Gegenspieler, die Dunkelelfen. Zwei neue Völker, die aber natürlich schon seit Langem aus dem eigentlichen „Warhammer“-Universum nicht wegzudenken sind. Stellt sich nur noch die Frage, wie gut die beiden neuen Fraktion in das bisherige Gefüge der vier Völker aus dem Grundspiel (Imperium, Zwerge, Orks, Chaos) passen.

von Dominik Cenia

 

Was den Inhalt angeht, so kommt die kleine Schachtel der Erweiterung recht übersichtlich und zweckmäßig daher. Es gibt zwei neue Hauptstadtbögen, 110 neue Karten (aufgeteilt in zwei neue Starterdecks für Hoch- und Dunkelelfen), ein paar neue neutrale Karten und je fünf (teilweise mehrfach vorhandene) neue Karten als Ergänzung für die bisherigen vier Fraktionen aus dem Grundspiel. Die beiliegende Kartenliste gibt nicht nur einen Überblick über die Zusammenstellung der beiden neuen Starterdecks, sondern zugleich auch noch ein paar erste taktische Tipps für den Einstieg mit den beiden neuen Völkern. Denn während die Hochelfen vor allem in Sachen Heilung, Fernkampf, Kartenerweiterung und -aufhebung dem Gegner das Leben schwer machen können, lebt das Deck oder Dunkelelfen vor allem durch das Opfern der eigenen Einheiten erst so richtig schön auf. Beide Völker schlagen aber nicht auf Anhieb sofort hart und schnell zu, sondern brauchen so ihre Zeit bis eine ordentliche Verteidigung steht beziehungsweise ein guter Angriff aufgebaut ist.

Eventuell sind dadurch beide Völker gegenüber den Fraktionen aus dem Grundspiel ein wenig im Nachteil. Als Vergleich: Die Orks gehen bekanntlich relativ schnell zum Angriff über, und wer den Zwergen zu viel Zeit lässt, eine gute Verteidigung aufzubauen, kommt bei diesen im späteren Spielverlauf kaum noch durch. Eventuell liegt dieses gefühlte Ungleichgewicht jedoch auch einfach nur an der Zusammenstellung der beiden neuen Starterdecks, die im Vergleich zu denen aus dem Grundspiel auf den ersten Blick weniger Abwechslung bieten. Betrachtet man die Erweiterung auf der anderen Seite als ein in sich geschlossenes kleines Spiel, erscheinen die Decks beider Fraktionen aber durchaus als ausgeglichen.

Nach dem ersten Spielen erweckten die beiden neuen Decks außerdem den Eindruck, dass man es hier mit vielen doppelten oder sogar dreifach vorhandenen Karten zu tun hat. Ein kurzer Abgleich mit den Decks aus dem Grundspiel zeigt jedoch, dass der Aufbau aller Decks weitgehend identisch ist. Auch im Grundspiel gab es pro Deck ca. fünf verschiedene Kartentypen, die gleich dreimal vorhanden waren. Von daher passt das. Außerdem befinden sich im eigentlichen Grundspiel bereits auch noch ein paar erste Karten für die Hoch- und Dunkelelfen, die sich sofort wunderbar in die beiden Starterdecks aus der Erweiterung mischen lassen, um ein wenig zusätzliche Abwechslung zu haben.

Sowohl Hoch- als auch Dunkelelfen ergänzen das „Warhammer Invasion“-Kartenspiel auf gelungene Weise mit zahlreichen neuen Karten und natürlich zwei neuen Völker, jeweils mit ihrer ganz eigenen neuen Spielweise. Und auch wenn beide Völker nicht den Eindruck hinterlassen, wirkliche „Schnellstarter“ zu sein, so kann man mit ihnen doch (ähnlich wie beim Chaos oder dem Imperium) vor allem durch Taktik und einen gut geplanten Aufbau gewinnen. Eventuell sind die Hochelfen sogar nochmals ein wenig defensiver eingestellt, haben aber dazu das ein oder andere Ass im Ärmel, um das Spiel herumzureißen, wenn auf der eigenen Seite die Schlachtfeld-Zone mal wieder für den Gegner einladend und offen erscheint. So neigen die Hochelfen dazu, auch nochmals aus der Reserve heraus recht gefährlich zu werden. Im Gegenzug können die Dunkelelfen durch geschicktes Opfern nahezu wertloser eigener Karten, viele nützlichere Karten wieder zurück auf die Hand nehmen, dem Gegner Ressourcen stehlen oder gar ganze Karten übernehmen und verfluchen.

Fazit: Alles in allem stellt die Erweiterung „Angriff auf Ulthuan“ eine sinnvolle Ergänzung dar, die noch mehr Abwechslung in das „Warhammer Invasion“-Kartenspiel bringt und das Spiel mit zwei neuen Völkern natürlich noch umfangreicher macht. Die jeweils fünf zusätzlichen Karten für die bisherigen Fraktionen sind dabei noch eine nette Dreingabe, welche die Erweiterung auch für Nicht-Hochelfen oder Dunkelelfenspieler interessant macht.


Warhammer Invasion – Angriff auf Ulthuan Erweiterung Kartenspiel/Erweiterung nur mit dem „Warhammer Invasion“-Grundspiel spielbar
Eric M. Lang, Nate French u. a.
Fantasy Flight Games / Heidelberger Spieleverlag 2010
ISBN: n.a.
Erweiterung mit 110 Karten, 1 Kartenliste für Sammler, 2 Hauptstadtbögen
Preis: ca. EUR 19,95

bei amazon.de bestellen