Warhammer: Gebrandmarkt

Magnus Gault ist ein Templer des Heiligen Ordens des Sigmar, ein gefährlicher Einzelgänger, ein gnadenloser Hexenjäger. Sein Leben ist dem Kampf gegen das Chaos gewidmet hat. Wo er nur kann versucht er die Ausgeburten der Hölle auszurotten und den Geschwüren der Pestilenz Einhalt zu gebieten. Das heißt, er hat alle Hände voll zu tun...

von Morgath

 

Als ein ganzes Tal dem Chaos zum Opfer fällt, macht sich Magnus Gault auf die Suche nach der Ursache. Sein Weg führt in ein kleines Dorf, in dem seltsame Dinge geschehen. Hier trifft er Großschwert Franz Vogel (bekannt aus dem ersten Teil der „Warhammer“-Comic-Reihe mit dem Titel „Kriegsschmiede“), der dasselbe Ziel verfolgt. Gemeinsam vernichten sie das Chaos (das heißt sie machen das ganze Dorf platt) und folgende der Spur des Chaos bis zu einem Höhlensystem unter einem Vulkan.

Hier können sie zwar die Quelle allen Übels entdecken, jedoch wimmelt es dort nur so von Skaven (einem vom Chaos besessenes Rattenvolk), sodass jeder Versuch, die Quelle zu zerstören, als reiner Selbstmord erscheint (nicht dass dies die beiden davon abhalten würde, es zu versuchen). Doch ihr erster Versuch scheitert und sie können nur knapp mit dem Leben entkomm. Da erhalten sie unerwartet Unterstützung durch den Zwerg Vargni Valnirsson (ebenfalls aus dem ersten Teil bekannt). Zu Dritt planen sie nun einen neuen Versuch, das Skavennest auszuräuchern...

Wer den ersten Teil gelesen hat, der ist zunächst etwas verwundert, weil mit Magnus Gault ein bisher unbekannter Protagonist auftaucht – aber was für einer! Was er allein auf den ersten 25 Seiten an Chaoskreaturen vernichtet, geht auf keine Kuhhaut mehr. Er geht dabei kompromisslos und unbeirrt vor (ein wahrer Templer darf nicht wanken!) und vernichtet ganze Dörfer, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. Jeglicher Humor scheint ihm fremd zu sein. Menschliche Regungen kennt er nicht. Selbst in der aussichtslosesten Gefahr bewahrt er einen kühlen Kopf. Kurz: Magnus Gault ist eine „echt harte Sau“!

Nach etwa der Hälfte des Comics taucht dann Großschwert Franz Vogel auf, der neben Magnus Gault jedoch ziemlich blass wirk. Nun werden Zusammenhänge zum ersten Teil gesponnen, welche mit dem späteren Erscheinen des Zwerges Vargni noch vertieft werden. Trotzdem handelt sich bei dem vorliegenden Band um einen in sich abgeschlossenen Comic, den man auch ohne den ersten Teil problemlos verstehen kann.

Insgesamt liest sich der Comic packen und kann den Leser schon von der ersten Seite in seinen Bann ziehen. Die Handlungen und die Motive der Hauptfiguren sind nachvollziehbar; ebenso die Lösung der Probleme, auch wenn man oft das Gefühl hat, Superhelden vor sich zu haben. Gerade Magnus Gault wirkt stark überzogen, aber durch seinen unvergleichlichen Stil ist es trotzdem der reinste Genuss, diesen Mann in Aktion zu erleben. Denn Magnus Gault ist nicht nur eine „Kampfsau“, sondern auch ein Mann mit Verstand, der nur zu Gewalt greift, wenn es unbedingt nötig ist (also nur ungefähr auf jeder zweiten Seite).

Auch die graphische Umsetzung weiß zu überzeugen. Die düsteren Bilder unterstützen hervorragend die drückende Stimmung der Alten Welt.

Fazit: „Gebrandmarkt“ ist ausgezeichneter Comic, der jedem Fan der Alten Welt ans Herz gelegt werden kann. Ich würde den Comic außerdem jedem empfehlen, der die Welt von „Warhammer“ einmal kennen lernen möchte, denn die Warhammer eigene Stimmung wird hervorragend eingefangen.


Warhammer 2: Gebrandmarkt
Comic
Dan Abnett, Ian Edginton, Rahsan Ekedal u. a.
Panini Comics 2008
ISBN: 978-86607-653-2
132 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,95

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