Warhammer: Darkblades Schlachten 3: Räuber der Seelen

Malus Darkblade, der Protagonist der „Warhammer“-Romanreihe „Darkblades Schlachten“ befindet sich noch immer auf der Suche nach den Artefakten, die ihn von dem Dämonen Tz'arkan befreien sollen, der sich in ihm eingenistet hat. Doch hat er überhaupt eine Chance oder ist sein Scheitern schon durch eine alte Prophezeiung vorherbestimmt?

von Sebastian Thies

 

Nach seinem erfolgreichen Schlachtzug gegen die Hautfahrer befindet sich Malus nun auf dem Rückweg nach Naggaroth. Mit dem dritten der fünf Artefakte, die er benötigt, um Tz'arkan loszuwerden, hat er sein Ziel schon vor Augen. Doch nicht alles verläuft nach Plan. Schon bei der Rückfahrt muss er sich mit Yasmir, die zu einer Art Werkzeug Khains geworden ist und von der Besatzung angebetet wird, und seinem Bruder Urial herumschlagen.

Hierbei erfährt er auch zum ersten Mal von einer Prophezeiung, die ihn betrifft, und diese scheint wohl nicht das beste Ende für ihn vorgesehen zu haben. Von da an führen ihn seine Reisen zu den alten Bestattungsstätten der alten Lords, auf der Suche nach dem nächsten Artefakt, doch es kommt ganz anders für Malus, als er es mal wieder erwartet hatte. Und als er dann sogar mit einer Armee gen Hag Graef reitet, muss sich für ihn entscheiden, ob er nur eine Marionette ist oder doch seinen eignen Willen durchsetzen kann.

Nach dem doch überraschend unterhaltsamen zweiten Band der „Darkblade“-Saga, ist „Räuber der Seelen“ leider wieder ein Rückschritt, ja eigentlich sogar zwei Schritte nach hinten. Das Intrigenspiel, welches den zweiten Band so interessant gemacht hatte, kommt hier gar nicht mehr vor, sondern wird durch eine Ansammlung von Schlachten und ihrer Beschreibung ersetzt. Ein blutiger Kampf folgt dem nächsten, und keine Verletzung scheint Malus zu behindern. Selbst ein schlag mit einem Streitkolben auf den Kopf, der Malus Schädel bricht, ist nach ein paar Minuten nur noch eine Randnotiz wert und beeinträchtigt das Schlachtenspektakel nicht. Malus entpuppt sich hier auch ohne die Hilfe des Dämons Tz'arkan als ein Überwesen, das nichts aufzuhalten scheint.

Ebenfalls sauer stößt der neue Plot mit der Prophezeiung auf. Anscheinend ist den Autoren aufgefallen, dass einer Ansammlung von Romanen, bei denen der Held ein Artefakt nach dem anderen einsammeln muss, irgendwann einmal die Luft ausgeht und das Ganze langweilig wird. Dann aber eine Prophezeiung aus dem Nichts erscheinen zu lassen, bei der es scheint, dass einjeder, außer Malus, davon gewusst hat, wirkt etwas arg aufgesetzt und lässt Ereignisse in den früheren Bänden doch etwas seltsam erscheinen.

Bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte nun im vierten Roman weiterentwickelt. Aber vielleicht trifft ja hier auch das „Star Trek“-Film-Phänomen zu und die Teile mit einer geraden Nummer sind die guten Teile.

Fazit: Es ist schon schade, dass der Aufwärtstrend, der im zweiten Band zu sehen war, so abrupt endet. Der dritte Band ist der bisher schlechteste in der „Darkblade“-Reihe und dürfte nicht einmal „Warhammer“-Hardcore-Fans sonderlich gefallen. Die Aneinanderreihung von Schlachten wird schnell langweilig, und viel mehr hat das Buch nicht zu bieten. Bleibt zu hoffen, dass es mit dem nächsten Band wieder besser wird und man so dieses Leseerlebniss verdrängen kann.


Darkblades Schlachten 3: Räuber der Seelen
Rollenspiel-Roman
Dan Abnett, Mike Lee
Piper 2007
ISBN: 3-492-29156-2
400 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,95

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