Warhammer: Darkblades Schlachten 2: Der düstere Elf

Die Abenteuer des Malus Darkblade gehen weiter. Die Chaoswüste mag er zwar überlebt haben, aber überlebt er auch seine Familie und die Piraten der Insel Morhaut?

von Sebastian Thies

 

Malus Darkblade hat die Strapazen und die Gefahren, die in den Chaoswüsten auf ihn gewartet hatten, überlebt, doch kehrt er nicht alleine nach Hause zurück. In ihm hat sich der Dämon Tz’arkan eingenistet und Malus hat nur ein Jahr Zeit, um diesen wieder aus sich herauszubekommen. Dafür benötigt er aber fünf Artefakte, von denen er bisher nur eins besitzt.

Doch das Erlangen der Artefakte stellt sich nicht als das einzige Problem heraus. Bei seiner damaligen Flucht aus der Stadt hat er sich viele Feinde gemacht, besonders im Kreise seiner Familie, die ihn gerne tot sehen würde. Um die Situation zu überstehen, muss er Intrigen spinnen und jeden gegeneinander ausspielen. Dabei findet er auch Verbündete, von denen er wohl nie gedacht hätte, dass sie sich ihm anschließen würden.

Mit seiner Schwester und seinen zwei Brüdern sticht er danach auf hohe See und macht sich auf die Suche nach einer verschollenen Insel, die nun von mutierten Piraten als Heimat verwendet wird. Doch auch hier kann er nicht einfach mit schwingendem Schwert heranstürmen, sondern muss mit einer List an das eine Artefakt, das hier verborgen liegt, kommen, während er gleichzeitig gegen seine Geschwister am Intrigieren ist.

Während der erste Teil der Trilogie eher plump, mit einer absolut geradlinigen Story und ohne große Überraschungen, daherkam, kann man sich nun im zweiten Teil auf ein schönes Intrigenspiel von Malus freuen. Zwar kommen auch die blutigen Kämpfe nicht zu kurz, aber es ist einfach eine helle Freude, Malus dabei zu verfolgen, wie er sich aus einer Gefahr herauswindet, um in die nächste zu gelangen. Seine Intrigen sind zwar arg konstruiert und die Wahrscheinlichkeit, dass sie so zutreffen, doch eher unrealistisch, aber bei der Spannung, die Abnett und Lee hier aufbauen, liest man gerne darüber hinweg.

Woran das Ganze immer noch ein bisschen kränkelt, ist der Fakt, dass wir mit Malus nicht wirklich einen bösen Charakter als Helden haben, wie man sich das wünschen würde. Auch in dem zweiten Band kämpft er gegen Wesen, die um einiges schlimmer als er selber sind und er selbst wird auch immer wieder in der Opferrolle gezeigt, sodass der Leser Sympathien für ihn hegt. Natürlich lässt sich die Gegenfrage stellen, ob es überhaupt Spaß machen würde, ein Buch aus der Sicht des Schurken zu lesen, wenn diesem überhaupt keine Charakteristika gegeben würden, die ihn sympathisch machen.

Fazit: Es kommt immer wieder vor, dass Leute anfangen, eine Buchreihe zu lesen, dann aber schon nach dem ersten Teil aufhören, da dieser in keinster Weise das gehalten hat, was man sich von ihm versprochen hat. Wenn ich kein Fan der „Warhammer“-Welt wäre und dieses Buch rezensieren „müsste“, hätte ich wohl dieser Trilogie ebenfalls nach dem ersten Band den Rücken gekehrt. Doch zum Glück konnte ich mich noch einmal aufraffen und mir diesen zweiten Band zur Brust nehmen, um ihn dem geneigten Ringboten-Leser näherzubringen. Denn dadurch bekam ich unverhofft ein wirklich gelungenes Buch zu lesen, welches mir auch wieder Spaß auf den dritten und letzten Teil von Malus Darkblades Abenteuer machte.


Darkblades Schlachten 2: Der düstere Elf
Rollenspiel-Roman
Dan Abnett, Mike Lee
Piper 2007
ISBN: 3-492-29148-1
440 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,95

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