Gerade von seinem Plünderzug an den Küsten der alten Welt nach Naggaroth, dem Land der Druchii oder auch Dunkelelfen genannt, zurückgekehrt, verliert Malus Darkblade, eines der vielen Kinder des Hexenkönigs, dem Herrscher der Dunkelelfen, durch einen Hinterhalt seine gesamte erbeutete Sklavenladung. Als Versager nun beim Hexenkönig in Ungnade gefallen, fällt ihm durch seine Schwester genau das Richtige in die Hand, um seine Reputation wieder herzustellen und sich an allem und jedem zu rächen.

Er erfährt, dass sein magiebegabter Bruder Urial im Besitz eines Artefakts ist, welches einen zu einem Tempel mit einem sagenumwobenen Schatz in der Chaos-Wüste führen soll. Malus stiehlt daraufhin mit seinen Vasallen und der Hilfe seiner Schwester dieses Artefakt und macht sich, während die Schergen seines Bruders ihm auf den Fersen sind, auf den Weg in die tödliche Landschaft der Chaos-Wüste. Doch wird das Erreichen des Tempels und der Schatz darin sein erhofftes Ziel sein oder muss er sich weiteren „Prüfungen“ unterziehen?

Bei Malus Darkblade handelt es sich um die Figur, die Dan Abnett für die „Darkblade“-Comics erschaffen hatte. Zusammen mit Mike Lee hat Abnett nun eine Trilogie geschrieben, die sich um diesen Charakter dreht, und mit „Der Fluch des Dämons“ hat man dann auch den ersten Band in der Hand.

Malus ist ein Extrem seiner Rasse. Während schon der typische Dunkelelf voll von Hass, Paranoia und Blutdurst ist, scheint Malus das alles noch zu übertrumpfen. Als Bastard geboren, versucht er alles, um im Machtgefüge so weit nach oben zu steigen, wie es nur möglich ist, und dabei wird keine Rücksicht auf Familie genommen. Ganz im Gegenteil: Seine vielen Geschwister sind sogar seine Gegenspieler in seinem Kampf um Macht.

Zu Beginn des Buchs wird man in die Welt der Dunkelelfen eingeführt, in ihr Leben und ihre Intrigen gegeneinander. Etwas langatmig, aber dennoch interessant, erfährt man hier mehr über ihre Beweggründe. Sobald Malus jedoch die Stadt verlassen hat und sich auf den Weg in die Chaos-Wüste macht, wird der Roman ziemlich linear und nähert sich stringent seinem Höhepunkt, ohne jedoch dabei zu vergessen, Spannung aufzubauen. Während seiner Reise muss Malus viele Schlachten schlagen, welche auch detailreich und besonders blutig beschrieben werden. Dies wird aber beim dritten Mal leider schon etwas langweilig und ist auch noch nicht das letzte Mal, dass man sich die genauen Beschreibungen von Wunden und Blut zu Gemüte führen muss.

Beim Charakter Malus Darkblade hätte man indes ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen können. Seine Reaktionen sind eigentlich immer dieselben und hätten eindeutig mehr zugelassen. Ebenfalls schade ist, dass unser Antagonist immer nur gegen andere Schurken antreten muss und nie den typischen Helden anderer Fantasyliteratur gegenübersteht. So richten sich seine Schandtaten nur gegen andere Bösewichter, was den Leser in keinen größeren Konflikt mit der Figur bringt. Bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten Teile entwickeln und ob man dort mit dem Interessanterem konfrontiert wird.

Fazit: Hin und wieder etwas langatmig, bekommt man beim Kauf dieses ersten Teils der Trilogie dennoch Spannung geliefert. Schnell dürfte man dieses Werk durchgelesen haben, aber der Unterhaltungswert hält sich leider in Grenzen. Von besonderem Interesse dürfte das Buch wohl eher für die „Warhammer“-Spieler sein, die sich mit den Druchii beschäftigen und etwas mehr über ihre Natur erfahren wollen. Jetzt müssen die nachfolgenden Bände entscheiden, ob sich das Lesen der Trilogie als Ganzes lohnt.