Das Quellenbuch enthält elf Kapitel. Zu Beginn gibt es einen Überblick über das Waeland. Es gibt eine schwarz-weiße Karte, mit deren Hilfe die unterschiedlichen Regionen gefunden werden können. Das beschwerliche Reisen und das Wetter werden ebenso angerissen, wie die besonderen Orte. So bekommt man schon einen kurzen Eindruck über das Waeland.

Im zweiten Kapitel werden die unterschiedlichen Völker des Nordens präsentiert. Es gibt die Aeglier, die Freden, die Godren, die Veidaren und das Zwergenvolk. Die Beschreibung umfasst die Lebensart und Gesellschaftsform. So werden unter anderem das Äußere und die Kleidung erklärt. Schön wäre es gewesen, wenn es zu jedem Volk eine Zeichnung gegeben hätte. Das Kapitel endet mit einem Überblick über die Städte Waelands. Darin gibt es ein kurze Beschreibung und die Zahl der Einwohner ist angegeben.

Die Geschichte Waelands im dritten Kapitel umfasst nur drei Seiten und gibt einen Einblick in die graue Vorzeit, Waeland zur Zeit des Valianischen Imperiums und die jüngere Vergangenheit. Eine Zeittafel vereinfacht das Ganze.

Die Religion der Waelinger in Kapitel vier ist schon ein wenig umfangreicher. So werden die verschiedenen Götter vorgestellt. Der Schicksalsglaube und der Totenglaube werden etwas ausführlicher beschrieben. Die Kurzgeschichte „Saga von Heljas Fall“ lockert das Ganze sehr gut auf. Die religiösen Gebräuche mit einer Beschreibung der waelischen Priester ist dann schon eher etwas für den Rollenspieler.

Von den Sekten und Kulten, dem letzten Abschnitt im vierten Kapitel, gelangt man ohne Probleme zu den Sitten und Gebräuchen im täglichen Leben. In diesem Kapitel werden das Recht und Gesetz, die waelischen Stände, die Wirtschaft und der Handel, samt einer Preisliste, und zuletzt das Brauchtum mit den Festtagen, dem Essen und Trinken sowie den Spielen und Vergnügungen vorgestellt.

Ein kurzes, aber umso wichtigeres Kapitel beschäftigt sich mit den Schiffen der Waelinger. Sehr schön ist es, dass es zunächst einen allgemeinen Überblick über die Schiffe gibt und dieser dann am Beispiel der „Wogenwolf“ verdeutlicht wird. Die Beschreibung ist umfangreich und enthält sogar eine Vorstellung der Mannschaft. Ein Bodenplan wird mitgeliefert.

Mit dem Kapitel „Waelische Charaktere“ wechseln wir in den regeltechnischen Teil. Es werden zunächst der waelische Abenteurer und dann die neuen Abenteuertypen vorgestellt. Andere Länder, andere Waffen trifft auch auf das Waeland zu, und so werden die neuen Waffen und Rüstungen präsentiert. „Die Abenteurer aus Waeland“ ist dann eine Sammlung von interessanten Nichtspielercharakteren. Zum Abschluss gibt es eine interessante Geschichte, die „Saga von der Macht des Fehu.“

Mit der Zauberei in Waeland und den Zauberrunen werden auch die magiebegabten Charaktere bedient. Es gibt besondere Zaubermittel, magische Artefakte und magische Waffen. Die Funktion der Zauberrunen wird kurz vorgestellt, ehe es eine Beschreibung von ausgewählten Zauberrunen gibt.

Das letzte Regelkapitel beschäftigt sich mit dem Bestarium Waelands. So werden die Trolle, Kobolde, Feenwensen, sonstige Tiere und Kreaturen vorgestellt. Auch gibt es einen kurzen Einblick in die waelische Flora.

Die Beschreibung von Skadre Huldre beendet das Quellenband. Es ist eine umfangreiche Vorstellung einer waelischen Siedlungen mit einigen ausgewählten Gebäuden und Persönlichkeiten. Sie kann hervorragend als Szenarioschauplatz für die Helden verwendet werden.

Ein Glossar vereinfacht die Suche nach den Begriffen. Im Einband am Anfang befindet sich eine DIN-A2 große, farbige Karte des Waelands.

Das Abenteuer „Im Reich des Frosthexers“ schließt an das Abenteuer „Die Rache des Frosthexers“ an. Die Helden wissen nun, wo sich der Frosthexer aufhält und machen sich auf die Reise. Am Ziel müssen sie sich durch das Heim des Frosthexers kämpfen und können dann vielleicht das eigentliche Problem lösen. Das Abenteuer spielt fast ausschließlich im Heim des Frosthexers und bietet den Helden fast keine Gelegenheit für andere Handlungen.

Im Abenteuer „Das Testament des Frosthexers“ haben die Helden die Möglichkeit, wenn sie eine Aufgabe erledigen, das Erbe des Frosthexers anzutreten. Doch was zunächst so einfach klingt, ist dann doch etwas schwerer. Das Abenteuer spielt ebenfalls fast ausschließlich im Heim des Frosthexers, aber die Helden haben etwas mehr Handlungsspielraum. Zum Ende des Abenteuers gibt es einen interessanten Überblick über das Leben des Frosthexers.

Man merkt, dass der Band aus dem Jahre 1997 ist. Die Regeln der neuen Version sind logischerweise noch nicht umgesetzt. Aber auch das Druckbild und die Zeichnung sind nicht mehr ganz zeitgemäß. Es ist aber alles gut zu lesen und vernünftig strukturiert.

Fazit: Trotz des „Staubs“ auf dem Buch ist der Quellenband „Waeland – Die Krieger des Nordens“ noch immer sehr gut und ein Muss für den Midgardspieler. Es enthält alles, was man über den Norden wissen muss. Es ist zwar alles recht kurz gehalten, aber gerade das ist das Gute, da es viel Spielraum für den Spielleiter und seine Kreativität lässt.