Sherlock Holmes und Dr. Watson haben ja schon viel erlebt und manch kniffligen Kriminalfall geknackt. Doch nun steht das Dreamteam, das dynamische Duo des viktorianischen Zeitalters, womöglich vor seiner größten Herausforderung: Durch die vom Gaslicht nur schwach beleuchteten Straßen des nebeligen Londons schlurfen auf einmal lebende Tote! Doch wer oder was ist dafür verantwortlich? Und wie verhindert man, dass die ganze Stadt in apokalyptischem Chaos versinkt? Gemeinsam mit Dr. Watson versucht der rationale Kopfmensch Holmes mehr als Gaslicht ins Dunkel zu bringen und London vor der verrottenden Meute zu retten.

Zombies gehören wie Vampire zum ständig wiederkehrenden Figurenrepertoire des Unterhaltungssektors. Zombies im viktorianischen Umfeld, das ist allerdings noch recht unverbraucht, wenn auch nicht neu. Erst jüngst ist Seth Grahame-Smiths Romanparodie „Stolz und Vorurteil und Zombies“ erschienen, eine „Graphic Novel“ folgte, die Verfilmung ist in Planung. Auch „Sherlock Holmes vs. Zombies!“ wagt den „Mashup“, den Genre-Mix aus unterschiedlichen Elementen. Hier ist es die Kombination aus klassischer Detektivgeschichte mit Untoten-Horror.

Comicautor Ian Edgington ist die Mischung geglückt. Die dargebotene Geschichte ist spannend und folgerichtig aufgebaut. Die Horrorelemente passen sich stimmig in die Detektivgeschichte ein. Da seien auch einige blutrünstig überdrehte Zombieauftritte entschuldigt. Alles in allem sind die Zeichnungen von Davide Fabri grandiose Meisterwerke, welche die morbide Düsternis Londons treffsicher einfangen und die auftretenden Personen in ihrer jeweiligen Physiognomie und Charakteristik stimmig wiedergeben. Eine Reihe mit Potenzial: Auch Dracula und die zwei Seelen in einer Brust, Dr. Jekyll und Mr. Hyde, sollen es noch mit Sherlock Holmes zu tun bekommen. Oder er mit ihnen... Elementary!

Fazit: Für den Comic gibt es einen vermoderten Daumen hoch, fünf von fünf ausgelutschten Schädeln und ein Vergrößerungsglas mit Pfeife als Sternchen. Ein gelungener Genre-Mix aus Detektivgeschichte und Horrorszenario im viktorianischen London, zugleich eine unterhaltsame Steampunk-Variation.