Wie sich bei dem Namen des Richters schon vermuten lässt, spielt das Abenteuer in KanThaiPan, und es wäre von großem Vorteil, wenn die Spieler zunächst die beiden oben genannten Abenteuer oder zumindest das Abenteuer „KuriAnat – Das schwarze Herz“ gespielt haben.

Die Helden treffen im Gasthof „Zu den Acht Unsterblichen“ auf ihren alten Bekannten, den Richter DiYung. Er ist gerade auf der Reise nach KuenKung und freut sich, die Helden wiederzusehen. Schon kurze Zeit später beauftragt der Kronrat DiYung, einen geheimnisvollen Mann zu fangen. Es versteht sich von selbst, dass die Helden sich ihm anschließen und ihm helfen werden. Der Unbekannte treibt sein Unwesen unter dem Pseudonym „Sturmdrachen“ und hat bereits zwei schwarze Adepten beseitigt.

So beginnen die Nachforschungen in der Weißer-Hirsch-Grotten-Akademie. Doch während sich die Helden auf die Jagd begeben, sterben weitere Adepten sowie der ehemalige Polizeiminister und der Zeremonienmeister. Alles scheint mit einem magischen Wandschirm, dem Mikado, zusammenzuhängen. Im weiteren Verlauf werden die Helden nach PengLei gelangen. Dort treffen sie auf Fuchsgeister, Unsterbliche, dämonische Katzen, Windpfauen, die Königinmutter des Westen und einen Hasen. Wenn es den Helden gelingt, wieder in die Heimat zu kommen, können sie das Abenteuer aufklären.

„Unter dem Sturmdrachen“ ist aufgrund der fremdländisch klingenden Namen nicht so leicht zu meistern. Zwar gibt es am Anfang, und das ist sehr gut, eine Übersicht über die handelnden Personen, doch bleibt es immer noch einer Herausforderung.

Auch sonst ist das Abenteuer sehr gut ausgestattet. Im Anhang befinden sich die Beschreibungen der Nichtspielerfiguren, die ausführlichen Erläuterungen zu den magischen Gegenständen, ein literarisches Kabinett und eine umfangreiche und sehr schön gemachte Handout-Sammlung.

Das Titelbild von Werner Öckl zeigt einen asiatischen Mann mit Drachenmaske, der sich von einer jungen Asiatin einen Wein einschenken lässt. Der Mann soll wohl der „Sturmdrache“ sein. Die 91 Seiten in Schwarz-Weiß lassen sich gut lesen und sind vernünftig strukturiert. Durch den Einsatz eines typisch asiatischen Schriftsatzes kommt auch die passende Atmosphäre auf. Die wenigen Illustrationen gefallen. Die Karten sind natürlich nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik, aber das kann man verschmerzen.

Fazit: Die Abenteuer in KanThaiPan sind nicht nur für Midgardspieler interessant, sondern alleine durch das besondere Flair auch für andere Rollenspielsysteme. „Unter dem Sturmdrachen“ gefällt mir sehr gut, und die Tatsache, dass eine Nichtspielerfigur wieder auftaucht, sorgt dafür, dass die Spieler sich auch heimisch in der Welt KanThaiPan fühlen.