Trigan 06: Die drei Prinzen

Auf dem weit entfernten Planeten Elekton liegt das Reich Trigan, das immer wieder von kriegerischen Völkern bedroht wird. Gegründet wurde dieses Reich vom tapferen Kämpfer Trigo, der mit seinen Brüdern Brag und Klud einen Nomadenstamm anführte, bevor er mit dem altersweisen Architekten Perik eine neue Stadt baute, die zum Zentrum einer fortschrittlichen Zivilisation wurde. Doch das Glück dieser hochentwickelten Gesellschaft wird beständig von unterschiedlichsten Gefahren bedroht.

von Simon Ofenloch

Drei Söhne sind zwei zu viel, wenn es um den Nachwuchs des triganischen Kaiserpaares geht. Aus Angst vor späteren Machtkämpfen und einer drohenden Spaltung des Reiches trifft man hinter den Palastmauern eine folgenschwere Entscheidung. Der Irrtum zeigt sich wenig später. Als dann auch noch ein telepathisch begabter Fremder von einem anderen Planeten bösen Einfluss ausübt, kommt es zur Katastrophe. Und so stehen sich doch bald Geschwister als Feinde gegenüber. Und nur einer von dreien überlebt den Bruderzwist. Und wird gleich darauf neu gefordert. Denn in Herikon fehlt jüngst ein starker Anführer. Bevor es dort aber zu einer Lösung kommen kann, taucht erst noch ein menschenfressender Riese auf, dann folgen mordlüsterne Seeleute und ein teuflischer Inselherrscher, der Menschenjagden veranstaltet. Damit nicht genug. Ein Seeungeheuer spielt ebenso noch eine Rolle wie eine Maschine, die den Alterungsprozess beeinflusst und zur Staatsintrige dient.   

Der sechste Band der vorgesehenen editierten Gesamtausgabe von „Trigan“ ist wahrlich etwas Besonderes: Zum ersten Mal sind nicht mehrere Einzelgeschichten enthalten, sondern eine einzige mit einem langen Handlungsverlauf. Dabei lassen sich durchaus gewisse Kapitel identifizieren. Wenn man wollte, könnte man sicherlich gut und gerne drei bis vier Einzelepisoden unterscheiden. Doch hier wird alles in einem Fluss dargeboten, über einen großen Erzählbogen, der den Fokus durchgängig auf Trigos Nachkommen hält. Die Geschichte ist dabei stets spannend, aufregend und abwechslungsreich. Da übersieht man gerne so manches Logikloch. Ohne Leerlauf geht es von einem Konflikt zum nächsten. Inhaltliche Vorbilder und Paten sind unverkennbar: Da lassen sich Einflüsse von Werken wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“, „King Kong und die weiße Frau“ und auch „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ deutlich feststellen.

Auf derlei Auffälligkeiten weist auch der umfängliche Hintergrundtext hin, der dem Comic in schöner Gewohnheit nachgestellt ist. Zusammen mit einigen beeindruckenden großformatigen Zusatzbildern. Alles wie der gesamte Band in hervorragender Farbgestaltung und brillanter Druckqualität.

Autor Mike Butterworth und Zeichner Don Lawrence haben hier ein ganz großartiges Werk geschaffen, das Panini Comics entschieden hochwertig auf den Markt bringt. Dass es munter weiter geht, davon kündet am Ende ein Ausblick auf den Folgeband. 

Fazit: Der sechste Band der „Trigan“-Reihe von Panini Comics hält nur eine einzige Geschichte parat, doch die ist gut wie drei bis vier. Ein weiteres Highlight, rundum gelungen.


Trigan 06: Die drei Prinzen
Comic
Mike Butterworth, Don Lawrence
Panini Comics 2016
ISBN: 978-3-95798-813-3
72 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 15,99

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