Tannhäuser – Operation Novgorod

Unter der Führung einer jungen Zarin kämpft das „Russische Matriarchat“ gegen seine Feinde. Die von Nikola Tesla entwickelten Energiewaffen und Technologien machen das Matriarchat zu einem furchterregenden Gegner. Die wahre Bedrohung für die Union und das Reich geht jedoch von den alten slawischen Göttern aus, die wiederauferstanden sind und in Tesla-Kampfrüstungen den russischen Truppen beistehen.

von Peter Berneiser

 

Die Erweiterung „Tannhäuser – Operation Novgorod“ beinhaltet eine neue Fraktion, Figuren und Ausrüstung, einen beidseitig bedruckten Spielplan sowie Szenarien und Hintergrundinformationen. Die Bemalung der Spielfiguren wurde noch weiter verbessert und auch das übrige Spielmaterial ist von ausgezeichneter Qualität.

Der Spielplan zeigt auf der einen Seite Burg Ksiaz, sodass man nun in der Burg und den darunterliegenden Katakomben gleichzeitig spielen kann (beide Schauplätze sind auf dem Spielplan des Grundspiels abgedruckt). Leider fehlt dafür ein vorgefertigtes Szenario. Auf der anderen Seite ist das Tesla-Priorat abgebildet, ein von Generatoren umgebenes Kloster inmitten einer mit Nadelbäumen bewachsenen Schneelandschaft.

Mit der russischen Heldin Zor’ka wird der neue Charaktertyp „Legende“ eingeführt. Diese Charaktere sind besonders mächtig und gegen spezielle Effekte immun, die beim Wurf einer natürlichen „10“ ausgelöst werden. Die Regeln für Söldner, die in den Charakterpacks erhältlich sind, werden ebenfalls vorgestellt. Sie können von den Spielern aller Fraktionen angeworben werden, kosten allerdings Siegpunkte.

Beim neuen Spielmodus „King of the Hill“ müssen die Anführer der beiden Teams Punkte sammeln. Drei Varianten – darunter ein Turniermodus – eröffnen den Spielern interessante Möglichkeiten. Die Liturgie ist ein neuer „Waffentypus“ und kann jederzeit, also nicht nur in der eigenen Aktionsphase, eingesetzt werden.

Die Brettspielgemeinschaft JPC wird im Regelheft vorgestellt. Weltweit können Spieler an einer spannenden Kampagne teilnehmen und mit ihren Spielen Einfluss auf die Entwicklung der „Tannhäuser“-Welt nehmen. Eine Übersichtskarte zeigt den aktuellen Frontverlauf, der von den Spielergebnissen der JPC bestimmt wird. Auf der „Tannhäuser“-Webseite wird jeden Monat ein „Marker des Monats“ veröffentlicht und zum Download bereitgestellt. Fünf dieser Marker sind in der Erweiterung enthalten.

Zu den Charakteren des „Russischen Matriarchats“ zählt die göttliche Inkarnation Zor’ka, die sich durch hohe Werte und eine sehr starke Waffe auszeichnet, Irina, die Liturgien einsetzen kann, Irishka, eine Technikerin, und vier Voivoden. Auf diese kleinen Konstrukte können die Schüsse von Zor’kas Waffe übertragen werden.

Fazit: Mit dem Erscheinen der Erweiterung müssen erfahrene „Tannhäuser“-Spieler ihre Strategien und Taktiken neu überdenken. Der mächtige Held Zor’ka bildet den Mittelpunkt des russischen Teams. Obwohl die Legende ein sehr starker Gegner ist, bildet sie auch den Schwachpunkt der neuen Fraktion, deren Strategie mit diesem Charakter steht oder fällt. Trotz ausgezeichnetem Spielmaterial und interessanten Neuerungen bleibt ein Kritikpunkt: Ein neuer Spielplan ist zu wenig. Wenigstens einen weiteren Schauplatz hätte man veröffentlichen können. Alles in allem ist „Operation Novgorod“ aber eine gelungene und interessante Erweiterung.


Tannhäuser – Operation Novgorod
Erweiterung für 2 bis 10 Spieler
William Grosselin, Didier Poli
Heidelberger Spieleverlag 2009
ISBN: n. a.
1 beidseitig bedruckter Spielplan, 5 Charaktertafeln, 7 bemalte Miniaturen, 128 Spielmarker, Regelheft, deutsch
Preis: EUR 49,95

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