Im ersten Abenteuer „Schemenhaftes Schicksal“ von Tobias Raldoff setzen die Helden mit einer Fähre über einen Fluss. Dabei treffen sie auf den Jungen Alwin. Als noch ein alter Mann auf das Boot gelangt, bittet der Junge die Helden um Hilfe. Er ist geflohen vor dem Alten, da er von ihm entführt wurde. Es kommt zum Konflikt auf der Fähre und bevor er eskalieren kann, mischt sich der mitfahrende Baron ein. Der Entführer wird festgesetzt und der Junge soll als Trommler in die Armee einrücken. Das ist natürlich nicht in seinem Sinne und er bittet die Helden, dass sie ihn mitnehmen und bei seiner Suche nach seiner Mutter unterstützen. Im weiteren Verlauf werden die Helden mit guten und bösen Feen zu tun bekommen. Doch am Ende, und das ist für mich das Manko an diesem Abenteuer, lösen die Nichtspielercharaktere das Abenteuer. Die Helden werden mehr oder weniger zu Statisten. Das Abenteuer ist bis auf das nicht ganz so schöne Ende, bei dem meine Spieler mit Sicherheit ein langes Gesicht machen werden, sehr gut.

Im Abenteuer „Bleiche Gestalten“ von Jan Rodewald und Jesco von Voss haben sich die Helden in Kyndoch mit Alrik verabredet. Dabei sollte Alrik gegen einen bekannten Nichtspielercharakter ausgetauscht werden. Es ist Stadtfest und so finden sie ihren Freund nicht so leicht. Als sie schließlich seine Herberge gefunden haben, müssen sie feststellen, dass Alrik verschwunden ist. Die folgenden Nachforschungen führen die Helden in die Windhag-Berge. Dorf werden sie gefangenen genommen und müssen schließlich einen Fluch aufheben. Das Abenteuer ist geradlinig und scheint zunächst sehr einfach. Erst im Verlauf eröffnet es den interessanten mystischen Hintergrund.

Im Abenteuer „Tag der Jagd“ von Stephanie von Ribbeck helfen die Helden auf ihrem Weg nach Ferdok einer jungen Rekrutin. Ein verfluchter Gegenstand wurde ihr gestohlen. Mit der Fahne kann man Untote in die Schlacht führen und so haben die Helden mächtige Gegner, die auch die zweite Aufgabe stören. Das Abenteuer ist sehr geradlinig und bietet wenige Möglichkeiten, sich außerhalb der Handlung zu bewegen. Was mich stört, sind die Aufgaben, die immer wieder aufeinander aufbauen.

In „Schrecken aus der Tiefe“ von Daniel Jödemann, Olaf Michel und Sebastian Thurau werden die Helden angeheuert, eine Schmugglerbande aufzustöbern und zur Strecke zu bringen. Als die Helden schließlich die Schmugglerbande stellen und ihre wahre Natur erkennen, scheint die Aufgabe gelöst. Doch der Tod der Eltern ihrer Auftraggeberin lässt sie tiefer in die Verschwörung verstricken. Das Abenteuer hat mir sehr gut gefallen. Es bietet viele Möglichkeiten für die Spieler.

In „Von Rache und Hass“ von Tina Hagner und Sebastian Thurau werden die Helden des Schmuggels bezichtigt und sollen zur Strafe an einer Expedition teilnehmen. Ziel ist Espenquell, doch dort wartet ein Jahrhunderte alter Hass auf den Begleiter der Helden. Das Abenteuer ist interessant und gerade das Spiel in Espenquell gefällt mir. Lediglich der Einstieg ist nicht nach meinem Geschmack. Vielleicht bietet sich eine Verknüpfungen mit dem Abenteuer „Schrecken aus der Tiefe“ an.

Am Ende des Bandes gibt es noch einige Szenarienvorschläge. Im Heftrücken befinden sich die Karten und Bodenpläne zum Herausnehmen. Der Text ist gut zu lesen und das Layout richtet sich nach den bisher bekannten Veröffentlichungen.

Fazit: „Stromschnellen“ ist ein durchwachsender Band. Die Abenteuer sind zwar alle interessant und gut spielbar, doch fehlt mir das gewisse Etwas. Sicherlich bietet der Band mit seinen fünf Abenteuer für jeden etwas. Aber der ganz große Rollenspielabend wird meines Erachtens damit nicht gelingen.